(Bild: Courtesy of Bottega Veneta)
Es kommt nicht häufig vor, dass wir eine Ausstellung in Peking empfehlen – China liegt schließlich nicht gleich um die Ecke. Dass wir uns trotzdem Bottega Venetas Ausstellung „Art of Collaboration“ widmen, begründet sich auch daraus, dass sich immer mehr Labels im Kunstsegment engagieren. Über die Fondazione Prada haben wir schon regelmäßig berichtet, über die Fondation Louis Vuitton und die Fondation Ferragamo sowieso. Viele Marken schließen mit ihren Stiftungen genau die Lücken, die die öffentlichen Kulturkassen nicht mehr füllen wollen oder können.
Bild: Courtesy of Bottega Veneta
Das Projekt „Art of Collaboration“ wurde 2001 von Bottega Venetas Kreativdirektor, Tomas Maier, kurz nach seinem Eintritt in das Unternehmen ins Leben gerufen. Das fortlaufende Projekt lädt weltweit bekannte Fotografen und zeitgenössische Künstler ein, zusammen mit Maier an der Werbekampagne der Marke für jeweils eine Saison zu arbeiten. Da kommt im Laufe der Jahre einiges zusammen: Nachdem erst im letzten Jahr bei Rizzoli das Buch „Bottega Veneta: Art of Collaboration“ erschienen ist, folgt nun die Ausstellung im Ullens Center for Contemporary Art (UCCA) in Peking.
Das Buch, das über den Zeitraum von 2002 bis 2016 saisonweise gegliedert ist, dokumentiert die Zusammenarbeit zwischen Tomas Maier und all den Künstlern, die an der Kreation des Werbeportfolios von Bottega Veneta mitgewirkt haben, unter anderem Ralph Gibson, Jack Pierson, Peter Lindbergh, Lord Snowdon, Annie Leibovitz, Robert Longo, Nan Goldin, David Armstrong und Mona Kuhn. Ähnlich spektakulär ist natürlich auch die Auswahl der im UCCA ausgestellten Bilder.
Bild: Courtesy of Bottega Veneta
Tomas Maier wählte nicht ohne Grund das UCCA als Ausstellungsort. Es ist bekannt und anerkannt für sein starkes Engagement in der Kunstförderung und internationalen Kulturdialog. Es ist daher der ideale Ort für die Präsentation von Bottega Venetas modernistischer Ästhetik mittels einer Reihe von stark individualistischen Aufnahmen, die die Geschichte hinter dem organischen Wachstum von Tomas Maiers Vision offenbaren.
Bild: Courtesy of Bottega Veneta
Allein schon, dass Tomas Maier zur Waldorfschule ging, macht ihn mir sympathisch. Dort entwickelte der Modedesigner eine Kreativität, die ihresgleichen sucht. Später kam dann eine Ausbildung an der Chambre Syndicale de la Haute Couture sowie Stationen bei Sonia Rykiel, Guy Laroche, Iceberg und Hermès hinzu, bis der dann bei Bottega Veneta startete und „Art of Collaboration“ ins Leben rief.
Tomas Maier hat einen sehr stringenten und klaren Stil bewiesen, der Bottega Veneta zum Synonym für diskreten Luxus gemacht hat – und das wird spätestens durch die Ausstellung deutlich. Peking ist eben doch eine Reise wert. Für alle Daheimgebliebenen gibt es ja immer noch die Möglichkeit, das Buch zu kaufen …
Bottega Veneta: Art of Collaboration
Ullens Center for Contemporary Art (UCCA) in Peking
4 Jiuxianqiao Rd, Chaoyang, Beijing, China
„Bottega Veneta: Art of Collaboration“ läuft noch bis zum 28. Juni 2016.
Die Ausstellung ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.