(Serpentine Pavilion 2016 designed by Bjarke Ingels Group (BIG); Design render © Bjarke Ingels Group (BIG)
Wenn das nicht mal zur Tradition wird: Die Serpentine Gallery im Londoner Hyde Park, vielmehr die Park Nights, machen gemeinsame Sache mit COS und ich bin angefixt wie ein Groupie. Noch bevor der Pavillon offiziell eröffnet ist, flitze ich wie angestochen zu der Installation und schieße ohne Unterlass Fotos –echter Fan halt! Dieses Jahr zeigt sich das dänische Architekturunternehmen Bjarke Ingels (BIG) für den Entwurf verantwortlich und überzeugt mit einer geometrischen Anordnung gestapelter Quadrate.
Serpentine Pavilion 2016 designed by Bjarke Ingels Group (BIG); Design render © Bjarke Ingels Group (BIG)
Während ich also dastehe und zwischen Bauarbeiter und Squirrel nach dem perfekten Aufnahmewinkel suche, fängt es plötzlich wie aus Kübeln an zu gießen. Ich, in kurzer Shorts und Flatterhemdchen, habe natürlich keinen Schirm dabei und werde nass, klatschnass. Unter einem Baum warte ich den Schauer ab. Kein Hamburger Schäuerchen, 45 Minuten Starkregen. Meine Laune sinkt, Unterbuxe ist auch schon nass und plötzlich kommt der rettende Einfall: Auf in die Serpentine Gallery, durchnässter kann ich eh kaum werden.
Serpentine Pavilion 2016 designed by Bjarke Ingels Group (BIG); Design render © Bjarke Ingels Group (BIG)
Dort angekommen, mache ich noch ein paar Aufnahmen des BIG-Pavillons und bin ganz entzückt. Eine sehr gute, und doch ganz andere Umsetzung als die Jahre davor. Statt lange in der Ausstellung von Alex Katz zu verweilen, mache ich mich lieber auf „in-Welchem-Jahr-Hat-Wer-Denn-Nochmal-Den-Pavillon-Gemacht“-Recherche. Folgende Informationen konnte ich in der Kürze zusammentragen, Archivarbeit sozusagen: Seit nunmehr 16 Jahren gibt es das Architekturprogramm der Serpentine nun schon.
Jeden Sommer lädt die Gallery international renommierte Architekten dazu ein, einen Pavillon in direkter Nähe zu den eigentlichen Ausstellungsräumen im Hyde Park zu gestalten. Dabei sei angemerkt, dass ein enggesteckter Zeitraum von maximal sechs Monaten zwischen Einladung und Fertigstellung liegt – schnelles kreatives Arbeiten wird ganz klar vorausgesetzt. Der 300 Quadratmeter-Pavillon soll dabei tagsüber als Cafe und Ort für Familien dienen, abends verwandelt er sich zum Austragungsort des Park Night Programms.
Serpentine Pavilion 2016 designed by Bjarke Ingels Group (BIG); Bild: Julian Gadatsch
Die Tickets für die Veranstaltungen verschiedenster Künstler, Musiker oder Schriftsteller sind immer subito ausverkauft. Vielleicht habt ihr jedoch noch Glück, schließlich gehen die einzelnen Veranstaltungen bis September. Jetzt aber zu den Architekten: Pünktlich zum Jubiläumsjahr 2000, zeigt sich das kürzlich verstorbene Ausnahmetalent Zaha Hadid für den Pavillon verantwortlich. Es folgen mitunter Daniel Libeskind, der mit einem Entwurf an der Leuphana-Universität Lüneburg aktuell die Spannung steigen lässt, Oscar Niemeyer und Rem Koolhaas.
2007 folgt Olafur Eliasson. Hat damals eigentlich schon jeder vor Entzückung geschwärmt, ist imageträchtig ins Berliner Dottir gepilgert oder hat seine (Koch-)Bücher gekauft? Ich kann mich nicht erinnern, ihr? Was nicht heißen soll, dass ich seine Arbeiten nicht äußerst spannend finde – Eliasson-Anfängern sei die ausgestellte Arbeit in der Fondation Louis Vuitton Paris ans Herz gelegt! Frank Gehry sorgt im Folgejahr für einen atemberaubenden Entwurf und lässt das Londoner Publikum mit Spannung den Zumthor-Pavillon im darauffolgenden Jahr (2011) entgegenfiebern.
Serpentine Pavilion 2016 designed by Bjarke Ingels Group (BIG); Bild: Julian Gadatsch
Mein Highlight zeichnet das Jahr 2012, Herzog & de Meuron machte gemeinsame Sache mit Ai Weiwei. Die Jahre danach habe ich immer schon brav für verschiedene Publikationen berichtet, Artikel auf Horstson gibt es zum Beispiel hier zum Nachlesen. Um noch einmal auf 2016 zurückzukommen, COS ist seit ein paar Jahren als Kooperationspartner mit im Boot und bietet passend zu Projekt der Park Nights ab 12. Juli ein limitiertes T-Shirt für Damen und Herren im Handel an. Jetzt stehe ich da und hätte als echter Groupie gerne das Oberteil, mal sehen, ob ich es in einem der Londoner Stores ergattert bekomme. Alternativ hätte man noch in der Serpentine Gallery selbst oder im Online-Store eine Chance auf die begehrten Shirts.
Links: COS x Serpentine Limited Edition Shirt Women; rechts: COS x Serpentine Limited Edition Shirt Men
Ich werde die Tage noch mal persönlich und bei gutem Wetter beim Pavillon vorbeischauen. Einen Besuch kann ich wärmstens empfehlen! Hat sich außer mir schon jemand vor Ort umgeschaut? Ich freue mich über euer Feedback und wünsche euch eine schöne Zeit!
Siegmar
13. Juni 2016 at 14:10Die Idee ist großartig, würde ich gerne sehen