Amy Schumer; © Pirelli Kalender 2016 by Annie Leibovitz
List man sich die Pressemitteilung zum 43. Ausgabe des Pirelli-Kalenders an, klingt es nicht nach dem Model-Who-is-Who, das sich sonst die Klinke in die Hand gibt. Stattdessen sind diesmal die Schauspielerin Yao Chen; das russische Model Natalja Vodjanova; die Filmproduzentin Kathleen Kennedy; die Kunstsammlerin und –mäzenin Agnes Gund (mit ihrer Enkelin Sadie Rain Hope-Gund), Präsidentin im Ruhestand des Museum of Modern Art in New York; die Tennisspielerin Serena Williams; die Kritikerin und Schriftstellerin Fran Lebowitz; die Vorsitzende von Ariel Investments Mellody Hobson; die Filmregisseurin Ava DuVernay; die iranische bildende Künstlerin Shirin Neshat; die Künstlerin, Musikerin, Performerin und Witwe von … Yoko Ono; die Sängerin Patti Smith; die Schauspielerin und Stand-Up-Comedienne Amy Schumer mit dabei. Sogar eine, im weitesten Sinne, „Kollegin“ hat es in den Kalender geschafft: die Bloggerin Tavi Gevinson wurde durch Annie Leibovitz zum Kalender-Girl – gut, dass sich die US-amerikanische Fotografin nicht bei den deutschen Bloggerinnen umgeschaut hat …
Serena Williams; © Pirelli Kalender 2016 by Annie Leibovitz
Annie Leibovitz, die bereits im Jahr 2000 für den Kalender die Tänzerinnen des Choreografen Mark Morris abgelichtet hat, wählte für den neusten Pirelli-Kalender Frauen aus, die sich beruflich, sozial, kulturell, sportlich und künstlerisch besonders hervorgetan haben. Das besondere ist auch, dass die Frauen allesamt unterschiedlichen Altersgruppen und, wenn man ehrlich ist, auch unterschiedlichen Schönheitsidealen angehören.
Wie in den ersten Kalendern der Sechziger Jahre und vor nicht so langer Zeit in Peter Lindberghs Kalender von 2002 oder Patrick Demarcheliers Kalender von 2008 und dem von Steve McCurry von 2013 enthält er Bilder, die keine klassischen Aktaufnahmen sind – siehe zum Beispiel Patti Smith:
Patti Smith; © Pirelli Kalender 2016 by Annie Leibovitz
„Der Kalender des Jahres 2000 war eine Übung in Aktaufnahmen. Es war ein schlichtes Konzept“, sagt Annie Leibovitz. „Für das Jahr 2016 haben wir etwas ganz anderes, aber trotzdem ebenso schlichtes gemacht. Es sind klassische, im Fotostudio gemachte Porträtaufnahmen in Schwarz-Weiß. Als Pirelli auf mich zukam, sagten sie, dass sie sich von der Vergangenheit loslösen wollten. Sie schlugen vor, Frauen zu fotografieren, die sich ausgezeichnet haben. Wir waren uns darin einig und es ging darum, sehr direkt zu sein. Ich wollte, dass die Frauen auf den Fotos genau so erscheinen, wie sie wirklich sind, ohne irgendwelche Ansprüche.
Ich bin ein großer Fan von Stand-up-Commediennes. Das Porträt von Amy Schumer brachte eine humorvolle Note in das Ganze. Es war, als habe sie die Mitteilung, dass sie ihre Kleidung anbehalten dürfe, nicht richtig verstanden“.
Yao Chen; © Pirelli Kalender 2016 by Annie Leibovitz
Der Pirelli-Kalender wird, wie jedes Jahr, an ausgewählte Personen verschickt und ist nicht käuflich zu erwerben.
Monsieur_Didier
1. Dezember 2015 at 11:33…wunderbar…
endlich mal ein Pirelli-Kalender, den ich mir auch an die Wand hängen würde 🙂
Siegmar
1. Dezember 2015 at 14:26ich kann Monsieur nur zustimmen.
vk
1. Dezember 2015 at 14:58toll toll toll.
mit grosser kraft reisst sich schoenheit durch die fassaden des alltags.
toll gemacht.
funktioniert ganz aehnlich wie die benetton kampagne oliviero toscanis in den 90ern.
radikale frischluftzufuhr. was ein spass.
mehr luft! mehr licht!
mehr davon!
HappyFace313
1. Dezember 2015 at 22:11🙂 Schöne Bilder – endlich mal andere Frauen, nicht immer die durchgestylten 08/15 Typen, die sich wie ein Ei dem anderen ähneln.
Schade, dass dieser Kalender nicht käuflich ist.
Liebe Grüße 🙂