… sind noch einige Pride-Kollektionen verborgen, denen wir keinen eigenen Post widmen (also anders als Levi’s, Asos, Adidas und Ralph Lauren), von denen wir aber finden, dass sie auf jeden Fall erwähnenswert sind – nicht zuletzt auch, weil zumindest ein Teil der Erlöse gespendet wird.
Ob nun die Prides, die dieser Monate weltweit gefeiert werden, solche Kollektionen brauchen, sei mal dahingestellt. Vielleicht geben aber regenbogenfarbene T-Shirts dem ein oder anderen Menschen den Mut, den es scheinbar braucht, sich zumindest in seinem Umfeld homophoben Personen gegenüber zu positionieren – allen voran den Verantwortlichen eines deutschsprachigen Modemagazins, die sich erst im vergangenen Jahr für eine Modestrecke von einer Frau inspirieren lassen haben, die die Öffnung der Ehe in einem Interview als Werk des Teufels dargestellt haben soll. Wehret den Anfängen.
Stutterheim
Stutterheim versucht mit einem Regenmantel ein Statement für die Rechte aller Menschen zu setzen – Vladimir heißt das gute Stück, das vor Wind und Wetter schützt und in den Farben des Regenbogens leuchtet.
10 % des Verkaufspreises (also immerhin 30,50 €) werden an eine internationale LGBTQ-Organisation gespendet, die sich für Gleichberechtigung einsetzt.
Dockers
Dockers bietet für all diejenigen, die mit Stolz vorangehen wollen, für 25 € ein Pride-T-Shirt an, welches das Dockers-Logo in Regenbogenfarben zeigt. Im Rahmen dieser Kollektion spendet Dockers an Outright International – eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in der UN, die sich mit LGBTQ+-Rechten auf der höchsten Ebene der US-Politik beschäftigt.
Neben dem Dockers-Pride-T-Shirt 2019 stellt das Label auch einen neuen Ambassador, bei dem der ein oder andere Leser sicher schon eine Reise gebucht hat: Matthieu Jost, CEO der Reiseplattform Misterb&b.
Zippo
„Hast Du mal Feuer?“ Zwar keine Pride-Kollektion, aber trotzdem erwähnenswert: Zippo hat immerhin zwei Sturmfeuerzeuge mit Regenbogendesign im Sortiment. Dann macht es auch nichts aus, falls es beim CSD, im wahrsten Sinne des Wortes, stürmisch zugeht …
Hunter
Passend zum Regenmantel lanciert Hunter Gummistiefel – die Parade darf dieses Jahr also ins sprichwörtliche Wasser fallen. Mit den Erlösen des „PLAY“-Stiefels werden fünf Wohltätigkeitsorganisation unterstützt, die von den Community-Mitgliedern ShayShay, Tia Simon-Campbell, Jay Espinosa, Glyn Fussell und Lucy Fizz ausgewählt werden.
H&M
Der schwedische Modediscounter spendet 10 % des Erlöses an die „UN Free & Equal“-Kampagne gespendet. „UN Free & Equal“ ist die Kampagne der UN für gleiche Rechte und eine faire Behandlung gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen und intersexuellen Menschen weltweit.
Diesel
Das italienische Label Diesel präsentiert seine erste Pride Capsule Collection. In Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft „Only The Brave Foundation“ unterstützt Diesel „The Stonewall Inn Gives Back Initiative“ (SIGBI), eine gemeinnützige Organisation, die LGBTQ+ Sozialinitiativen weltweit unterstützt und Toleranz & Gleichberechtigung fördert, mit einer Spende.
Zippo
„Hast Du mal Feuer?“ Zwar keine Pride-Kollektion, aber trotzdem erwähnenswert: Zippo hat immerhin zwei Sturmfeuerzeuge mit Regenbogendesign im Sortiment. Dann macht es auch nichts aus, falls es beim CSD, im wahrsten Sinne des Wortes, stürmisch zugeht …
Esprit
Esprit engagiert sich im Zuge der Design-Kollaboration mit dem Design-Duo Craig & Karl für das „Ali Forney Center“ durch die Spende von 12.500 Mahlzeiten. Die Zusammenarbeit mit dem „Ali Forney Center“ soll LGBTQ+-Teenagern eine Plattform bieten sowie die Pride-Bewegung aus einem anderen Winkel beleuchten. Vier Jugendlichen aus dem „Ali Forney Center“ wird zudem noch eine ganz besondere Plattform gegeben: In einer zusätzlichen Kampagne werden sie portraitiert und bekommen dadurch die Möglichkeit, ihre ganz persönliche Geschichte zu erzählen und zu teilen.
Michael Kors
Auch Michael Kors hat eine Pride-Kollektion entworfen: 100 % des Erlöses aus dem Verkauf jedes T-Shirt aus der „#MKGO“-Kollektion gehen an die gemeinnützige, LGBTQ+nahe Organisation „God’s Love We Deliver“ spenden.
Nike
Nike kooperiert in diesem Jahr für die „Betrue“-Kollektion mit dem Gilbert Baker Estate. Zum ersten Mal werden also Schuhe, Kleidung und Accessoires mit der originalen achtfarbigen Flagge – also der Ur-Form der Regenbogenbogenflagge (siehe Header) – geschmückt. Rosa steht für Sexualität, Rot für Leben, Orange für Heilung, Gelb für’s Sonnenlicht, Grün für die Natur, Türkis für Magie, Blau für Gelassenheit und Violet für Geist.
Von den diesjährigen Erlösen der „Betrue“-Kollektion werden über 20 LGBTQIA+-Organisationen unterstützt.
Das ist natürlich nur eine Auswahl, Calvin Klein hat auch eine Pride-Kollektion, Eastpak ebenso. Aber, wie gesagt, eigentlich sind die Kollektionen nicht wirklich wichtig und zum Teil sicher auch Marketingstrategie. Aber die Kollektionen tragen dazu bei, jeden Tag – und nicht nur in den Pride-Monaten – im kleinen Umfeld ein Statement zu setzen. Vielleicht wird ja irgendwann auch in St. Emmeram die Regenbogenflagge gehisst …
fred
17. Juni 2019 at 20:25Was ich nie verstehe ist, warum homosexuell immer die gleiche Community ist, wie transsexuell. Ich finde das diskriminierend, da ich als homosexueller Mann von tanssexuellen Menschen so weit entfernt bin, wie ein heterosexueller Mann. Ich finde mich persönlich in eine Schublade gesteckt, in die ich nicht möchte. Ich kann mit Transsexualität überhaupt nichts anfangen. Null. Das heisst nicht, dass ich etwas gegen transsexuelle Menschen hätte. Ich kann nur einfach nichts damit anfangen. Ich verstehe es nicht und kann es auch nicht nachvollziehen. Ich finde es auch nicht faszinierend oder spannend oder irgendetwas anderes. Es ist einfach da und es interessiert mich nicht. So wie autofahren. Es interessiert mich einfach nicht. Im Freundeskreis gibt es entfernt zwei transsexuelle Personen. Einmal Mann zu Frau, einmal Frau zu Mann. Aber mich berührt es nicht. Ich rede mit den Leuten. Mir ist egal, was sie jetzt sind oder was sie vorher waren. Wenn sie Leid durchlitten haben oder durchleiden, dann berührt mich das natürlich, aber es berührt mich genau so wie das leid von jedem aneren Menschen auch. Ich finde es daher als nicht angebracht, zumindest für mich, dass homosexuell immer gleich auch „LGBTQ“ ist. Vor allem, da ich am Wochenende mit einer Frau zu tun hatte, die „Q“ war und so ausserordentlich intolerant und militant war, dass ich da sehr grossen Abstand genommen habe. Seit einiger Zeit bemerke ich schon, dass die „LGBTQ“-Kiste verdächtig am rütteln ist und vile Diskussionen sehr militant geführt werden und ich befürchte, dass aus der lustigen Regenbogenfahne bald eine Schwarz-Weiss-Fahne wird.
Wie geht es Euch (die die „G“ sind), fühlt ihr Euch zugehörig. Und merkt ihr auch die wachsende Intoleranz der „community gegenüber anders denkenden?
Horst
17. Juni 2019 at 21:32@Fred LGBTQ ist ja kein Zustand, sondern eine Community von Menschen, die nicht der Heteronormativität entsprechen, der man sich zugehörig fühlen kann oder eben nicht.
Bzgl. der Schwarz/Weiß-Fahne beziehst Du Dich auf die Straight-Pride-Parade? https://www.derstandard.de/story/2000104665192/wie-im-gefaengnis-twitter-lacht-ueber-flagge-der-straight-pride
Was meinst Du bzgl. der Intoleranz der Community ggü. anders denkenden? Die politische Nähe zu Grün/Links?
fred
17. Juni 2019 at 22:00@HORST
Nein, mit anders denken meine ich einfach eine andere Lebensauffassung und -führung. Ich bemerke mehr und mehr eine enorme militante und aggressive Haltung gegenüber Menschen, die nicht auf den „Queer-Gender-Zug“ aufspringen oder sich auch bestimmten Dingen kritisch äussern. Ich hatte vor zwei Jahren sehr viel mit einigen Vertretern beruflich zu tun. Es wird sehr viel belehrt und es ist sehr viel die „ich habe recht-Haltung“ zu spüren. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich mag gerne die Diskussion und die Argumentation. Ich komme weniger gut damit klar, belehrt und erzogen zu werden. Mir wird es offen gesagt, zu militant. Beispielhaft war für mich in letzter Zeit auch die Diskussion mit der Wand von Ralf König. Ralf Königs Arbeit finde ich persönlich was vom Schlimmsten überhaupt und kann mich absolut nicht damit identifizieren. Aber ich achte seine Arbeit und ich denke, sie hat auch viel bewirkt und ein Bewusstsein geschaffen. Jetzt steht er im Fadenkreuz. Ungeachtet seiner Arbeit, seiner Leistung wird er niedergemacht, die Arbeit verletzt und bedrohnt. Ich denke, die Szene wird zu militant und es geht viel im Moment um Zerstörung und Macht. Ich verstehe auch immer das Abgrenzen von der „Heteronormativität“, wie du es nennst nicht ganz. Was macht diese denn aus oder kennzeichnet sie? Der Grossteil meiner Freunde ist heterosexuell und keiner davon ist normativ. Jeder einzelne lebt sein Leben und hat eine Vorstellung von seinem Leben. Ich habe oft das Gefühl, dass von der nicht-heterosexuellen Seite viel wertender geschaut wird. Aber vielleicht täusche ich mich ja.
Horst
18. Juni 2019 at 16:47@Fred Nö, ich glaube nicht, dass es eine militante und aggressive Haltung ggü Menschen gibt, die nicht auf den „Genderzug“ aufspringen, vielmehr ist es so, dass erstmals die Stimme erhoben wird (was wohl einige Menschen irritierend finden, nicht mehr ungestört vom Sofa aus zu diskriminieren zu können).
Die Diskussion um König finde ich absurd und ich glaube, dass da einige über’s Ziel hinausgeschossen sind.
fred
18. Juni 2019 at 17:29@HORST
Du hast wohl recht. Aber ist diese Äusserung nicht auch urteilend und diskriminierend „nicht mehr ungestört vom Sofa aus zu diskriminieren zu können“? Hast Du noch nie jemand diskriminiert? Ich wünschte, ich könnte das von mir sagen, leider ist dem nicht so…
Horst
19. Juni 2019 at 08:56@Fred doch, klar, habe ich. Es geht ja darum, dass man eine Erkenntnis draus gewinnt.
fred
19. Juni 2019 at 10:41@HORST
Das ist wahr.
Donatella Versace ist Stonewall-Botschafterin | Horstson
26. Juni 2019 at 17:30[…] werdet es mitbekommen haben (schließlich haben wir es in den letzten Wochen ab und zu erwähnt): Der Juni ist der Monat des Regenbogens. Eine der Organisationen, die sich auch sonst für die […]