(Waschbär- bzw. Fuchsschwanz-Anhänger von Raf Simons; Bild: LN-CC)
Jetzt, wo wir alle zu Hause sitzen und gegen beginnende Lethargie ankämpfen, fallen Instagram- und Facebook-Challenges jeglicher Coleur auf nährstoffreichen Boden. #Tuxedochallenge? Ich bin dabei! #Childhoodchallenge? Aber gerne doch! Das Gute daran ist, dass man – neben, nun ja, niedlicher Kinderfotos auch mit den modischen Stilsünden längst vergangener Jahrzehnte konfrontiert wird. Das, was damals der heißeste Scheiß war, hat zum Teil heute noch eine ästhetische Berechtigung. Der Fuchsschwanz ist so ein Beispiel. Früher hing er am Fahrrad oder als Schlüsselanhänger an der Jeans, später wurde er verpönt.
Ich meine es waren Dean und Dan Caten, die irgendwann in den 1990er-Jahren für eine kleine Renaissance der Fuchsschwänze sorgten. Pelz war noch salonfähig und so trug man ganz sorgenfrei die Anhänger an den Hosen. Heute wäre es undenkbar, sich für wenige Euro einen echten Fuchsschwanz zu kaufen, um mit ihm das Outfit aufzupeppen. Kunstpelz bietet eine Alternative, der jetzt Raf Simons – wie paradox – einem toten Accessoires neues Leben einhaucht.
Der belgische Designer stattete seine Models mit Schlüsselanhänger aus Fake-Waschbär aus. Das ist dann politisch wie ethisch korrekt und trägt trotzdem dazu bei, ganz nebenbei die Sünden längt vergangener Zeiten augenzwinkernd zu zitieren.
Den Fuchschwanz, der gar kein Fuchsschwanz ist, sondern ein Waschbärschwanz, gibt es bei LN-CC. Gefunden habe ich das Thema bei Hypebeast.