(Chanel Cosmopolite; Bild: © Stéphane Gallois)
Langsam aber sicher, obwohl der richtige Sommer noch vor der Tür steht, werden in den Boutiquen die ersten winterlichen Sachen angeboten. Bei Chanel wird jetzt die Métiers d’Art-Kollektion dekoriert, die im Dezember im frisch reservierten Hotel Ritz an der Place Vendôme in einer mitreißend fröhlichen Modenschau gezeigt wurde.
Karl Lagerfeld erinnerte mit „Chanel Cosmopolite“ nicht nur daran, dass Coco Chanel eine große Zeit ihres Lebens in dem Hotel wohnte, das man als „Mutter aller Grandhotels“ bezeichnen kann, sondern auch, dass sich das Hotel Ritz direkt in der Nachbarschaft ihres Modehauses in der Rue Cambon befindet.
Chanel Cosmopolite Minaudières; Bild: © Chanel
Seit mehr als hundert Jahren steht das Hotel Ritz als Synonym für die Opulenz, die man sich unter dem typischen Pariser Stil vorstellt – genauso wie Chanel das erfolgreichste und begehrteste Label der französischen Haute Couture und des Luxus-Prêt-à-porters ist.
Übrigens ist Chanel bis heute eine der wenigen Luxusmarken, die, außer weniger Accessoires wie Brillen, Kosmetik und Parfums, komplett auf den stationären Handel setzt und deren Konfektion ausschließlich in den Boutiquen oder den Shops in großen Kaufhäusern erhältlich sind.
Chanel Cosmopolite Brosche; Bild: © Chanel
Dass die eigenwilligen Franzosen scheinbar mit diesem Weg genau so erfolgreich sind, wie die Konzerne, die immer stärker auf den Onlinehandel setzen, bestätigt, dass echte Luxuskunden, wohlgemerkt kein Massenluxus, immer noch den persönlichen Weg und das Einkaufserlebnis dem Netz vorziehen. Wer eine Chanel-Tasche, ein Prêt-à-porter-Stück oder ein Accessoire erwerben möchte, kann sich zwar im Internet informieren, die Beratung und der Verkauf findet aber persönlich statt. Chanel möchte seine Kunden kennen und den optimalen Service bieten. Die Umsätze stimmen auch ohne Onlinegeschäft und die Marke Chanel steht weiterhin für Exklusivität.
Chanel Cosmopolite Broschen; Bilder: © Chanel
Bei der „Paris Cosmopolite“-Kollektion lohnt es sich genau hinzuschauen, da es, außer weiteren Varianten der neuen Gabrielle-Bag, viele Accessoires gibt, die man gar nicht bei der Show erfassen konnte.
Die Métiers d’Art-Kollektion steht besonders unter dem Zeichen und der handwerklichen Könnerschaft der Paraffections Ateliers, wie Lesage, Desrues, Maison Michel, Massaro und vieler anderer. Sie ist deshalb auch besonders reich an Gadgets, für die ja die Kreativität Karl Lagerfelds bekannt ist und die einmal im Jahr im besonderen Focus einer eigenen Kollektion stehen.
Chanel Cosmopolite, Links: Clutch; rechts: 2.55 Bag; Bilder: © Chanel
Das Thema „Hotel Ritz und Chanel“ ist prädestiniert dafür, den Ablauf eines solchen Hauses, das über 600 Angestellte beschäftigt und illustre Gäste aus aller Welt beherbergt, zu „chanelisieren“. Das ist auch der Grund dafür, dass sich bei „Chanel Cosmopolite“ Abendclutches mit den Suiten-Namen des Hotel Ritz oder „Do Not Disturb“-Täschchen finden, sowie die Schlüssel zu den Zimmern oder welche, die die Concierges an ihren Revers tragen und als Broschen neuinterpretiert werden. Kleine Schlüsselloch-Rosetten sind auf die Pullover genäht und der Eiffelturm und allerlei andere Souvenirs aus Paris schmücken als kleine Plaketten die 2.55-Tasche.
Chanel Cosmopolite, Links: Gabrielle Bag; rechts: Flap Bag; Bilder: © Chanel
Aufwendig bestickte Gabrielle-Bags erinnern an die großen Roben, die zu unzähligen Bällen im Hotel Ritz immer getragen wurden. Lieblingsstücke, wie eine kleine Tasche, die mit wunderschönem Tapisseriestoff bezogen ist, der von den Louis-XV.-Sesseln in der großen Galerie und der Marcel-Proust-Bibliothek inspiriert ist, lassen Sammlerherzen höher schlagen. Plexiglasbadges und Pins mit glitzernden Coco-Konterfei oder dem Nähetui, das traditionell in jedem Hotelkleiderschrank anzutreffen ist, erinnern daran, dass Karl Lagerfeld die Welt in seinen Entwürfen adaptiert und kein Detail vergisst.
Chanel Cosmopolite, Broschen; Bilder: © Chanel
Übrigens, wer gerne für zu Hause ein bisschen Hotel-Ritz-Flair haben möchte, dem sei der Ritz-Shop ans Herz gelegt. Dort gibt es, neben den typischen Hotelsouvenirs und leckeren Marmeladen und Ölen aus der Hausgastronomie, ein wunderbares Monopoly in Hotel-Ritz-Façon. Bei dem Spiel kann man nicht nur in den Suiten wohnen, sondern auch gleich zum Hotelbesitzer werden. Ein herrliches Geschenk oder für Spieleabende mit Parisfeeling ideal.
„Paris Cosmopolite“ ist eine Kollektion, die man nicht verpassen sollte. Sie ist für mich, der über viele Jahre die Kreationen Karl Lagerfelds verfolgt, eine Quintessenz des Stils von Coco Chanel.
Manches erschließt sich erst auf dem zweiten Blick, wie wunderschöne schwarze Kostüme, die im Stil der Dreißiger Jahre mit „Little Black Jacketts“ zu lebenslangen Lieblingsstücken werden.
Wer jetzt eine Chanel-Boutique betritt, bekommt nicht nur wunderbar fantasievolle Mode und Accessoires geboten, sondern macht automatisch auch eine kleine Reise in das Hotel, das mitten in Paris den Traum des zeitlosen Luxus repräsentiert und den Geist von Paris und Coco Chanel gleichsam verkörpert.
Monsieur Didier
10. Juni 2017 at 23:18…wie immer ein buntes Potpourri an Details und Ideen…
unfassbar toll und ich bin wie immer sehr begeistert…!