„I seem to always start a collection by designing outerwear and jackets.“ – Bei der Recherchearbeit zu Alexander Wang bin ich auf dieses Zitat gestoßen und muss zugeben, dass ich zunächst nach etwas Aufregenderem gesucht hatte: Vielleicht etwas mehr Bauernweisheit, Tiefgründigkeit oder einfachen Inspirationsbeteuerungen (ich ziehe meinen Hut vor Designern, die vierteljährlich von bahnbrechenden Eingebungen berichten)?! Zeitgleich betrachte ich die Spring/Summer 2015 Menswear Kollektion auf ein Neues, keine Hinweise auf einen besonderen Trend und doch bleibt mein Blick haften…
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Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Funktionalität mit dem gewissen Pfiff, das ist es! Geometrische Formen fernab von Körperbetonung sowie Mesh- und wasserabweisende Materialien. Schrecksekunde: Für einen kurzen Moment fühle ich mich an vergangene Tage zurückerinnert, als der Kauf von Multifunktionsjacken unumgänglich in den Läden mit der Tatze endeten und Verkäufer selbst fragwürdige Leuchtapplikationen schönreden konnten. Glücklicherweise gehört diese Art des Vernunftkaufs zumindest bei mir der Vergangenheit an, wobei Deutschlands noch heute von wetterfesten Alltagsuniformen dominiert wird.
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Zurück zu Wangs Entwürfen, trotz ablenkendem Geschwafel meinerseits bin ich weiterhin fasziniert: Das ist Funktionalität die gefällt! Weder auffällig, blinkend oder mit nervigen Logos versehen. Die voluminösen Capes und Parkas lassen sich wunderbar zu schmalen Jeans kombinieren und siehe da, selbst auffälligen Farben gewährt in Form von Prints eine Daseinsberechtigung. Glänzende Oberflächenstrukturen und geprägtes Leder versprühen eine Eleganz, die ich beim Betrachten der ersten Aufnahmen nicht mal im Traum erwartet hätte. Der passende Rucksack löst Haben-Wollen-Gefühle aus und die Baseballcap würde perfekt in mein Geheimratsecken-Vertuschungs-Konzept passen.
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„Applaus, Alexander! Wie schaffst er das alles?“ – Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht über neue Projekte und Zusammenarbeiten erfahre. Kürzlich war es noch Gisele Bündchen samt Pixie-Schnitt für die neue Balenciaga-Kampagne, dann der Launch von „B. Balenciaga“, dem ersten Parfum unter seiner Fittiche und ganz nebenbei laufen die Vorbereitungen für das Discounthighlight des Jahres: Jeder hat davon gehört, H&M und Wang machen gemeinsame Sache. Interessant fände ich an dieser Stelle, herauszufinden wo und wie Mr. Wang bei einem derartigen Arbeitspensum überhaupt persönlich eingebunden ist? Wie sieht die Realität hinter den schönen Outfits aus? Bloggerkollegin und Designerin Alice M. Huynh hat in New York bei einem Arbeitseinsatz ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht und gewährt uns Lesern seltenen Einblick hinter die Kulissen. Definitiv lesenswert!
Was haltet ihr von der Kollektion und vor allem, wie seht ihr die gegenwärtige Entwicklung Alexander Wangs?
peter
30. Juni 2014 at 10:54Für seine eigenen Kollektionen gut! Bei Balenciaga hingegen ne Katastrophe … als würde man ihm da die Flügel bestutzen!
Claus
30. Juni 2014 at 13:52Das ist schon ganz ansehnlich!
Siegmar
30. Juni 2014 at 14:34Das im Header gefällt mir schon ganz gut, vielleicht liegt es auch am Model 😉
Das sind ein paar nette Sachen dabei, bei Balenciaga muss er sich noch beweisen.
blomquist
30. Juni 2014 at 20:33Das ein und andere Teil würde ich nehmen.
Monsieur_Didier
30. Juni 2014 at 21:27…ein Teil, also ein Teil würde ich nehmen (wenn ich es als Präsent offeriert bekäme 😉 )
ansonsten zu praktisch und zu laut…
…aber eine sehr gute Schreibe, Kompliment…!