Kein Pelz in Los Angeles

Eins ist in Los Angeles relativ sicher: Die Temperaturen nähern sich nur in Ausnahmefällen einer Minustemperatur. Villen, die von Väterchen Frost in dicke Schneeschichten gehüllt werden? Fehlanzeige! Im Gegenteil – selbst die Winter sind mit ca. 20 °C relativ warm. Da wirkt es fast paradox, dass bisher in den Geschäften überhaupt Kleidung aus Pelz angeboten und auch verkauft wurde.
Während ein Teil der Käufer aus Los Angeles die Pelzjacken und -mützen sicher für den nächsten Urlaub in kälteren Gefilden nutzen wird, führt mit Sicherheit auch ein weiterer Teil den Pelz aus Statusgründen aus – sozusagen als soziale Abgrenzung.

Amerikanische Medien berichten nun, dass sich am Dienstag der Stadtrat von Los Angeles einstimmig für das Verbot von Pelzverkäufen ausgebrochen hat. Der Staatsanwalt der Metropole soll demnach eine Richtlinie zu formulieren, die den Pelzverkauf illegal machen würde. Das Verbot soll lt. New York Times zwei Jahre nach dem Tag seiner Unterzeichnung in Kraft treten.
Es wird allerdings eine Ausnahmeregelung für Produkte, die für religiöse Zwecke verwendet werden, wie z.B. Pelzmützen, die von orthodoxen Juden getragen werden, erwägt, wie „The Independent“ berichtet. Ebenso sollen demnach Produkte, die aus Pelzen hergestellt werden, die legal unter der Aufsicht einer kalifornischen Pelzfanglizenz hergestellt wurden, unter diese Ausnahmeregelung – wenn sie denn tatsächlich in Kraft tritt – fallen.

Für mich ein sehr konsequenter Schritt und es ist verwunderlich, dass Los Angeles erst jetzt diesen Schritt „wagt“ – schon 2011 hat der Stadtrat von West Hollywood, einer 35.000-Einwohnerstadt im Los Angeles County, ein Verbot für den Verkauf jeglicher Pelzprodukte beschlossen …