Kultur

Nachtrag: Licht & Spiegel – Das war „Skalar“ in Berlin

(Skalar, Foto: Ralph Larmann)

Als alter Spiegel- und Licht-Fan, so seltsam das jetzt klingt, musste ich natürlich in die Skalar-Ausstellung im Berliner Kraftwerk. Spätestens seit der Spiegel- und Lichtinstallationen von Olafur Eliasson sind diese Dinge im Zusammenspiel für mich das Allergrößte. Aber kommen wir vom Fanboy-Gehabe weg zur tatsächlichen Ausstellung. Eines vorweg: Die Ausstellung ist vorbei. Und alle, die keine Chance hatten vorbeizuschauen, haben tatsächlich mal etwas in Berlin verpasst.

Skalar, Foto: Ralph Larmann

Hinter der Installation steckten Christopher Bauder und Kangding Ray. Bauder ist Künstler und Designer in den Bereichen Licht- und Installationskunst, Mediendesign und Szenografie und präsentierte bereits weltweit, unter anderem im Centre Pompidou Paris, in der MUTEK Montreal, auf dem Fête des Lumières Lyon und vielen anderen. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine stadtweite Lichtkunstinstallation „LICHTGRENZE“, die er 2014 zusammen mit seinem Bruder Marc zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer ins Leben gerufen hatte. Kangding Ray, Musiker und DJ, kann man musikalisch irgendwo zwischen Ambient und Elektro einordnen. Seine Klangteppiche, die durch massive tiefe Beats unterbrochen werden, trugen die Installation des Künstlers auf eine Ebene, die fast schon etwas Spirituelles hatte.

Skalar, Foto: Ralph Larmann

Dabei konnte sich jeder zum Installationszyklus seine eigene Geschichte ausmalen. Mich erinnerten die sich bewegenden Spiegel, welche sich fast organisch über den eigenen Kopf bewegten zum Beispiel an PS4 Videospielwelten aus Abenteuern wie „Mass Effect“ oder den Maschinen-Baustätten von „Horizon Zero Dawn“. Wenn die Lichtstrahlen unter der Decke auf die hochgehangenen Spiegel trafen, sah das Ergebnis wiederum aus, wie die Außerirdischen, die in „Krieg der Welten“ die Erde bedrohen. Bauder nutzte im kompletten Zyklus der Installation die Emotionen und Lichtfarben um diese Emotionen zu vermitteln. Wenn zum Beispiel der Raum von einem gelben, warmen Licht durchflutet wurde, vergaß man die kalte und riesige Architektur des Kraftwerks für einen Moment. Zu einem anderen Zeitpunkt der Installation, wartete ein erschreckender Moment voller gleißendem weißen Licht auf den Zuschauer bzw. Hörer. Um so eine Wirkung zu erzielen, bedurfte es natürlich auch viel Technik. Das perfekt synchronisierte Zusammenspiel wurde transportiert von 65 motorisierten Spiegeln, 90 beweglichen Strahlern sowie einem Mehrkanal-Soundsystem.

Rückblickend ist es natürlich schade, dass die Ausstellung nur einen Monat in der Hauptstadt verweilte und das bereits inklusive Verlängerung.

Wer sich im Nachhinein noch über die Ausstellung informieren möchte, kann das hier tun.