Kultur

Tryout // Dance/Ruption @ Tischlerei – Deutsche Oper Berlin

(Bild: PR Deutsche Oper Berlin)

Normalerweise sind Tänzer ausführende Körper des Intendanten und festgelegter Choreographien. Was aber, wenn man neun Tänzern des Ensembles des Staatsballetts Berlin die Möglichkeit gibt, sich selbst eine Choreographie auszudenken und diese von selbst ausgewählten Corps-Kollegen tanzen zu lassen?
Vergangenen Samstag und Sonntag konnte man sich davon in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin ein Bild machen. Dort waren insgesamt neun Choreographien von neun Tänzern zu sehen, die sich noch in der Entwicklung befinden und zu denen jeder Choreograph/Tänzer eine Einführung gab. Dies war allerdings erst eine Vorschau auf eine Produktion, die in der Saison 2017/2018 zur Uraufführung gebracht wird.

Die Stücke waren so verschieden wie die Tänzer selbst. Von Berghain inspiriertem Techno und Skinny Jeans Performance bei „Tatitscheff“, inszeniert von Vladislav Marinov, über sehr künstlerische Performances wie „Drops“ (Alexander Abdukarimov) bis hin zu futuristisch-politisch inspirierten Darbietungen wie „Andromeda“ (Olaf Kollmannsperger) war alles dabei. Highlight waren mit Sicherheit „Path of Life“ zum Stück „Lights“ von Ludovico Einaudi sowie „Distant Relatives“, inszeniert von Xenia West, die übrigens die einzige Frau unter den Choreographen war.

Von der Stimmung her fühlte man sich angenehm an Schulaufführungen zurückversetzt und die Darbietungen waren ein guter Vorgeschmack auf das, was noch folgt. Wir sind gespannt und hier für euch noch einmal die Übersicht an Inszenierungen und Songs:

Choreographie von Alexander Abdukarimov
Musik: Franz Schubert
Tänzer: Alexander Abdukarimov, Joaquin Crespo Lopes, Weronika Frodyma, Cameron Hunter, Pamela Valim

Choreographie von Taras Bilenko
Musik: Ludovico Einaudi
Tänzer: Alexander Shpak, Patricia Zhou

Choreographie von Paul Busch
Musik: Calea
Tänzer: Aurora Dickie, Paul Busch

Choreographie von Joaquin Crespo Lopes
Musik: Johann Sebastian Bach
Musiker: Tiffany Butt (Piano), Dalilia Guzzi  (Violine)
Tänzer: Maria Boumpouli, Dominic Hodal

Choreographie von Arshak Ghalumyan
Musik: Ludovico Einaudi, Renaud Garcia-Fons, Jóhann Jóhannsson, Philip Glass
Tänzer: Alexander Akulov, Marina Kanno, Nicolay Korypaev, Artur Lill, Konstantin Lorenz, Aymeric Mosselmans, Krasina Pavlova, Federico Spallitta, Ulian Topor, Pauline Voisard

Choreographie von Olaf Kollmannsperger
Musik: Ryōji Ikeda
Tänzer: Paul Busch, Patricia Zhou

Choreographie von Vladislav Marinov
Musik: ÂME (Kristian Rädle, Frank Wiedemann)
Tänzer: Dominic Whitbrook

Choreographie von Lucio Vidal
Musik: Jorge Sierra
Musiker: Mikey Woodbridge (Gitarre, Gesang)
Tänzer: Lucio Vidal

Choreographie von Xenia Wiest
Musik: Claude Debussy
Tänzer: Weronika Frodyma, Mari Kawanishi, Federico Spallitta, Xenia Wiest

  • Karl
    8. März 2017 at 16:34

    Klingt auf den ersten Blick gut, kann aber schnell ins Laientheater abgleiten, oder? 😉

  • Jan Who
    9. März 2017 at 14:52

    Ne das tatsächlich zu keinem Moment 🙂