(Bild: Glen Larson)
Die Akropolis darf nicht für eine Modenschau genutzt werden – das ist eine schmerzvolle Erfahrung, die Gucci machen musste. Das Kulturministerium hat eine entsprechende Anfrage der italienischen Luxusmarke abgelehnt. Geplant war, die Cruise Kollektion, also die Entwürfe, die aus den Garderoben entstanden sind, die die Passagiere auf den Kreuzfahrten oder den Überfahrten trugen, am 01. Juni in dem Weltkulturerbe zu präsentieren.
Griechenlands Kulturministerin Lydia Koniordou äußerte sich lt. Business of Fashion, dass sie mit der Entscheidung des Zentralen Archäologischen Rat Griechenlands absolut übereinstimmt: „Wir haben die Pflicht, die Bedeutung der (Akropolis) zu verteidigen … (Sie ist) ein globales Symbol für Demokratie und Freiheit.“
Lt. Spiegel Online hatte Gucci angeboten, zwei Millionen Euro für die Anmietung der Akropolis zu zahlen.
Einem anderen Designer wurde es übrigens vergönnt, die Akropolis als Location zu nutzen: Christian Dior durfte 1951 ein Shooting für die Paris Match in den Überresten der Stadtfestungen des antiken Griechenlands durchführen …
Christian Dior models in front of the Parthenon on the Acropolis, shot in 1951 for Paris Match#Athens #Greece pic.twitter.com/190OEWs5Pb
— Elginism (@elginism) 5. Juni 2016
thomas
17. Februar 2017 at 09:00Na, den Schmerz wird Gucci wohl überleben
René
17. Februar 2017 at 10:50Richtig so!
PeterKempe
17. Februar 2017 at 19:01Find es gut, dass nicht jedes Kulturgut als Location vermietet wird! Und eigentlich wäre es auch sinnvoll, wenn die Cruise Collection einfach auch in Mailand gezeigt werden würde. Paris und Mailand reichen eigentlich als europäische Fashion Metropolen.
andreas
17. Februar 2017 at 21:33Ich sehe das auch so. Man sollte den Orten auch ihre Würde lassen uns sie nicht
endlos immer mehr vermarkten. Gucci gut und schön, aber Kultugüter stehen
weit darüber. Sie gehören allen. Wenn sich „Premium-Finannleute“ alles kaufen
können, dann wird den anderen immer mehr genommen. Wenn die Mode gut
ist, reicht doch auch eine einfach Location vollkommen aus. Was kommt als
nächstes? Die Pyramiden?
1951 war das anders. Es war eine andere Zeit. Da ging es bei diesen Bildern
noch um Träume und Imagination. Jetzt geht es ausschliesslich um Hype und
Kapital.
Hannes
18. Februar 2017 at 15:59Ich sehe wirklich keinen großen Unterschied, ob Fendi auf der Großen Mauer, im Trevi Brunnen oder Gucci in der Westminster Abbey zeigt, oder eben in der Akropolis. Eine (Gucci) Modenschau ist ein einmaliges, meistens ziemlich würdevolles Ereignis voller kultureller Referenzen, das keinen Schaden an der Bausubstanz verursacht – zumindest nicht mehr, als die tausenden Touristen, die täglich jene Orte besuchen. Außerdem dürfte die Akropolis in über 2400 Jahren wohl Schlimmeres erlebt haben, eine Modenschau wäre höchstens eine charmante kleine Fussnote in der Geschichte.