Männermode

Out! 2017 wollen wir diese Dinge bei Männern nicht mehr sehen …

Mit Trends verhält es sich ein wenig wie mit Florence Foster Jenkins – man beklatscht sie, obwohl es meist keinen näheren Grund dafür gibt. Und so tragen viele Menschen Dinge, die man im Grunde genommen noch nie sehen wollte, nur weil sich die Person – mit einem enormen Selbstbewusstsein ausgestattet – in der trügerischen Sicherheit des maximalen Stilgefühls wiegt. Auch wir haben eine Zeit lang Gnade vor Stil walten lassen. Damit ist nun aber Schluss.
Spätestens ab 2017 sind diese Dinge, die uns 2016 täglich begegnet sind, démodé, out, am Zeitgeist vorbei, hoffnungslos überholt, unmodern und oldfashioned – Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel …

Destroyed Jeans
Es fing vor einigen Jahren mit kleinen Löchern an, die im Laufe der Zeit immer größer wurden. Das mag bei 10-jährigen Jungs ganz charmant aussehen, da diese den Tag über auf Knien verbringen und – so hoffe ich – mit Lego und Playmobil spielen. Aber bei Männern ab 18 Jahren wirkt das nicht modern oder cool, sondern albern.
Das Schlimme an den Jeans sind nicht nur die Löcher, sondern auch die Form, was uns zum nächsten No-Go bringt:

Slim-Fit Jeans
Ende des Jahres 2001 hätte nicht gedacht, dass sich dieser unbequeme Trend überhaupt länger als eine Saison hält. Hedi Slimane sorgte bei Dior Homme damals mit knallengen Jeans für Furore. Dass ich eines Besseren belehrt wurde, brauche ich niemanden erzählen – 17 Jahre später sind die Slim-Fit Jeans immer noch da, die oftmals unförmigen Männerbeine übrigens ebenso. Also endlich weg damit, auch wenn ich das schon seit Jahren predige. Zukünftig tragen wir zwar keine Baggy Pants, aber als erster Schritt werden die Hosen endlich wieder weiter.

Flanking
„Na klar“, werden einige Leser jetzt sagen: „Fracking lehnen wir ab und würden es begrüßen, wenn es spätestens 2017 endgültig verboten ist!“ Erstens wird es sicher nicht so weit kommen, und zweitens reden wir tatsächlich von „Flanking“, also dem Trend, auch im Winter seine Knöchel zu zeigen.
Die Idee hinter Flanking ist so einfach wie das Gemüt einiger Träger: Flanking kostet nichts und setzt den Sneaker in Szene. Wow, das rechtfertigt also eine Grippe? Nein. Wir empfehlen schöne Socken und Sneaker, die man nicht in Szene setzen muss – was uns zum nächsten Punkt bringt …

Yeezy Boost
Klar, die Sneakers fanden wir auch mal toll. Nachdem wir dann aber an gefühlt 50 Raffles teilnehmen mussten, um überhaupt eine Chance auf einen Yeezy Boost zu haben, und wir nun täglich mit unzähligen Newsletter vollgespamt werden, wollen wir den Sneaker natürlich nicht mehr. Die Newsletter natürlich auch nicht.

Dieser ewig gleiche Look der männlichen Influencer
Warum sehen männliche Influencer eigentlich immer aus wie Katalogmodels in den 90ern? Die gleichen Posen, die gleichen Frisuren – vermutlichen nehmen sie auch Old Spice als After Shave. Ganz sicher träumen sie von einer Affäre mit Claudia Bertani, der Kirschexpertin von Mon Chéri oder einem Flug im Jet mit Tammy Hopkins, also jenem Model, das jahrelang im Dienste von Schwarzkopf um die Welt flog: „Hamburg, 8.30 Uhr, wieder mal Regen. Perfekter Halt fürs Haar – Drei Wetter Taft. Zwischenstopp München, es ist ziemlich windig. Perfekter Sitz – Drei Wetter Taft.“

Konformität
Das, was bei männlichen Influencern nervt, nervt auch sonst: Konformität. Okay, diese Entwicklung ist ein Stück weit auch dem Internet geschuldet. Musste man sich „früher“ mühsam seine Inspiration im Fernsehen, in diversen Magazinen und auf noch mehr Partys holen, reicht heute ein Blick auf Instagram oder Snapchat. Das Problem: Dadurch, dass uns der Algorithmus der Social-Media-Kanäle die ewig gleichen Gesichter und Trends in die Timeline spült, wird die Gesellschaft immer einfältiger. Eigener Stil? Überbewertet!

Bomberjacken
Bevor der Trend seinen Zenit erreicht, stampfen wir ihn schon jetzt wieder ein. Eigentlich ist es ja gut, dass die Bomberjacke ihr Image als Liebling der Skinheads verloren hat, doch das rechtfertigt es noch lange nicht, dass sie weiterhin „von uns“ getragen wird. Vom Urmodell ist in den Kollektionen der großen Designer eh nicht mehr viel übrig geblieben; nicht einmal das orangefarbene Innenfutter wurde ihr gelassen.

Undercut
Dass wir 2016 überhaupt noch einen Mann mit einem Undercut – also einer „Frisur“, bei der die Haare der unteren Kopfhälfte rasiert werden und die oberen Haare bestehen bleiben – sehen mussten, hinterlässt bei mir einige Zweifel am Stilgefühl der Männer. Das Problem ist meist auch weniger der Schnitt, sondern vielmehr der Träger. Der richtige Typ mit einem Undercut sieht auch heute noch tadellos aus, aber der Mehrheit steht die Frisur eben nicht.

Einhörner
Warum? Das sollte eigentlich klar sein …

  • Stephi
    28. Dezember 2016 at 21:28

    Gut das du nicht auch noch große Hoodies gestrichen hast – sonst würde ich im kommenden Jahr wohl komplett nackt rumlaufen Aber Geschmack ist ja bekanntlich verschieden! Ich bin schon sehr gespannt, welche Trends uns 2017 erwarten.

    Liebe Grüße
    Stephi von http://stephisstories.de

  • René
    29. Dezember 2016 at 22:15

    Kann ich so unterschreiben! Am schlimmsten sind die zerrissenen Jeans.

  • Chris
    30. Dezember 2016 at 10:15

    Eine sehr richtige Liste -auf den Punkt gebracht! Allerdings kannst du sie wahrscheinlich in einem Jahr nochmal posten 😉 Das Problem ist, dass modische Trends oft Jahre brauchen, bis sie sich bei den meisten durchsetzen. Da kann man sie als modeaffiner Mann schon lange nicht mehr sehen – muss es aber noch weitere Jahre … Im Übrigen finde ich den Begriff „Influencer“ mittlerweile nur noch nervig. Sie promoten sich einfach nur selbst und wie du richtig schreibst, bleibt Individualität dabei völlig auf der Strecke!
    Guten Rutsch, Chris | http://www.kaisers-neue-kleider.com

  • Out! 2017 wollen wir diese Dinge bei Frauen nicht mehr sehen … | Horstson
    30. Dezember 2016 at 11:56

    […] wir uns vor einigen Tagen bereits darüber Gedanken gemacht haben, was wir 2017 bei Männern nicht mehr sehen wollen, sind nun die Frauen dran. Auch wenn es uns Blogs und Instagram-Kanäle weiß machen wollen […]

  • Mr. Montana
    30. Dezember 2016 at 19:14

    Stimme mit allem überein, mit Ausnahme von Destroyed Jeans. Klar, diese maßlos zerstörten Jeans fand ich gut aber etwas Destroyed ist meiner Meinung nach absolut okay.

  • Mr. Montana
    30. Dezember 2016 at 19:24

    Ich frag mich dann, was für Jeans der Stylische Mann von heute tragen soll. Skinny Jeans gehen meiner Meinung nach garnicht und diese bikerjeans ala Bailmain gehen ja garnicht