(Bild: Diptyque)
Wer an schönem Interieur und einer stilvollen Atmosphäre interessiert ist, kommt an Diptyque nicht vorbei. Ob es die Duftkerzen sind, die Raumdüfte oder auch die Parfums und Seifen – das vor mehr als fünfzig Jahren gegründete Unternehmen steht als Klassiker längst an vorderster Stelle bei Duftliebhabern. Mittlerweile gibt es mehr als fünfzig verschiedene Sorten der siebzig Stunden brennenden Duftkerzen, die angenehm das Raumklima unterstreichen. Gleich, ob rauchigem „Feu de Bois“ im Winter, oder zu zartes „Figuier“ im Sommer – die verschiedenen Odeurs lassen einen durch alle Kontinente und Stimmungen reisen.
Die Konsistenz des Wachses und die Duftstoffe gehören zu den Besten der Welt und so verwundert es nicht, dass es fast keine Veröffentlichung von Magazinen wie World of Interieurs oder Architectural Digest gibt, auf denen die grafisch gestalteten Raumbedufter nicht in den Apartments von New York, Berlin oder Paris zu sehen sind.
Bild: Diptyque
Im nächsten Monat eröffnet Diptyque in Berlin eine erste eigene Dependance, in der die komplette Range von Düften, Derivaten und den begehrten Kerzen erhältlich ist.
Aber es gibt noch etwas, das tief mit den Wurzeln des Hauses und seinen Begründern zu tun hat. Eigentlich hatten die drei Schöngeister Christiane Gautrot, Desmond Knox-Leet und Yves Coulant die Idee, einen „Basar“ zu eröffnen, in dem man allerlei Unerwartetes für die Wohnung finden kann. Da ihre Wurzeln in der Architektur und der Textilgestaltung lagen, verkauften sie anfangs nur ihre selbst entworfenen Möbelstoffe und Fundstücke aus aller Welt. Ende der Fünfziger Jahre war Diptyque in Paris eine Sensation; die Designs orientierten sich an der gerade wieder populär werdenden Arts & Crafts-Bewegung und der Grafik der englischen Bloomsbury-Bewegung. Die Pariser bewunderten die Arrangements und Dekorationen der Firmengründer und kauften dort bald nicht nur Stoffe, sondern auch die ersten drei Duftkerzen, die Diptyque kreierte. Die Bestseller wurden Jahr für Jahr erweitert und um Düfte ergänzt, sodass das zauberhafte Eckgeschäft am Boulevard Saint-Germain in Paris zum Wallfahrtsort wurde.
Bild: Diptyque
Ob „Tam Dao“,“Figuier“ oder auch „L’ombre dans l’eau“ – jeder Flakon und auch jede Verpackung wurden im Diptyque-Stil mit aufwendigen und eigenwilligen Vignetten geschmückt, die sogar eine eigene Schriftart besitzen.
Opulenz gepaart mit Minimalismus ist das Zauberwort und machte Diptyque-Produkte auch zum beliebten Objekt von Interieurdesignern, die sie aufgrund der Optik in ihren Arrangements einsetzen.
Bilder: Diptyque
Die Collection 34 Diptyque knüpft bei dem Basargedanken an und lässt die handwerkliche Tradition des Unternehmens wiederauferstehen. Das bunte Allerlei von Kissen, kleinen Taschen und Notizbüchern wurde allesamt mit Entwürfen der Firmengründer geprägt. Alle Produkte werden in Kooperation mit Spezialmanufakturen, die meisterhaft ihr Fach beherrschen, hergestellt. Die Stoffe werden in Flandern in Belgien in einem 1858 gegründeten Familienunternehmen gewebt; das Porzellan der Kerzen stammt hingegen aus portugiesischen Handwerksbetrieben.
Das Duftunikum „Kimonanthe“ ist in seinem Craquelé-Kristallflakon abgefüllt, dess Verschluss an die Halbedelsteinketten von Christiane Gautrot erinnern. In „Kimonanthe“ prallen zwei ungewöhnliche Nuancen aufeinander – Osmanthus, die kleine weiße asiatische Duftblüte mit ihren Aprikosen-, Milch- und Lederakzenten und Weihrauchpulver.
Kampfer, Nelke, Sandelholz, Gewürze und Leder machen den Duft zum Verwandlungskünstler, der mit immer neuen Facetten aufwartet. Eine raffinierte Komposition, die weit ab von normalen Düften liegt.
Bild: Diptyque
Windlichter und ein verspieltes Duftkarussell lassen den Sinn fürs Dekorative aufleben. Überhaupt erinnern viele der Designs an Kaleidoskope. Grafik und Klarheit, verbunden mit moderner Raffinesse – vermutlich beschreibt das die Designmaximen des Diptyque-Teams ganz gut.
Jedes Teil spricht für sich und lässt sich in modernes Interieur, traditionelles oder „Mix and Match“-Dekor integrieren. Ob die Diptyque-Klassiker oder die neue Collection 34 – jedes Stück atmet den Geist und den Sinn für Individualität seiner Gründer und hat immer einen doppelten Boden, der sich meistens erst nach dem zweiten oder dritten Hineinschnuppern eröffnet.
Bild: Diptyque
Wie schön, dass es bald eine komplette Anlaufstelle in Berlin geben wird, wo man alles in Ruhe entdecken kann und in der der Basar-Gedanke weitergetragen wird.
Wir sind gespannt, welches Euer Favorit wird. Aber vorsichtig: Bei der neuen „La Madeleine“-Kerze muss man aufpassen, dass einem das Wasser nicht im Mund zusammenläuft, denn sie duftet nach den zitronigen Madeleines – jenem berühmten französischen Gebäck, das schon Marcel Proust im ersten Band von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ beschreibt. Die berühmten Madeleines aus Dax, die in der Konditorei Cazelle gebacken werden, standen Pate. Also vorher was essen oder Madeleines mitnehmen, damit man ganz schnell welche essen kann …
Siegmar
27. Oktober 2016 at 16:32wie wunderbar und jetzt auch hier in Berlin!
Die Woche auf Horstson – KW 43/2016 | Horstson
8. November 2016 at 10:45[…] Einen kurzen Ausflug in die Welt von Diptyque mit deren Duftkerzen, Kissen und anderen Objekten der Begierde machten wir dank Peter am […]