(Palazzo Gondi, Florenz; Illustration: Konstantin Kakanias)
Wenn der bekannteste Juwelier der Welt eine neue Uhr launcht, ist es an sich schon eine Sensation. Das Haus Cartier steht nicht nur für Qualität und Prestige für „König der Juweliere und Juwelier der Könige“, sondern auch für eine lange Tradition von Uhren, die zu Jahrhundertklassikern wurden …
Die Tank, die im Ersten Weltkrieg entstand oder die Santos, eine der ersten und berühmtesten Armbanduhren, die einer der drei Cartier-Brüder für seinen Freund, den Flieger Santos Dumont ersann, sind nur zwei der Modelle, die von Paris aus die ganze Welt eroberten und von ihren Besitzern wie mit einem Goldstempel versehen getragen werden. Kaum eine Stilikone, von Humphrey Bogart bis zu Yves Saint Laurent, die keine Uhr von Cartier ihr Eigen nannte. Und genau dieses Klassiker- und Lieblingsuhren-Potenzial besitzt auch die Drive de Cartier.
Links: Drive de Cartier, mechanisches Manufaktur-Uhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1904-PS MC. Gehäuse aus Stahl; Lederarmband; rechts: Drive de Cartier, mechanisches Manufakturuhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1904-PS MC. Gehäuse aus 18 Kt. Rotgold; Bilder: Cartier
Die Drive de Cartier ist eine Uhr, die nicht nur zeitlos und chic ist, sondern auch zur gerade so modernen Rückbesinnung zu Qualität und Nachhaltigkeit passt. Aber die Philosophie der drei Brüder, die einst von Paris aus ihren französischen Stil nach London, New York und Sankt Petersburg brachten, wird mit genau dem gewissen Extra fortgesetzt, das keiner so kann wie Cartier.
Die Uhr erinnert an einen chicen Oldtimer von ungeheurer sportlicher Eleganz; sie ist vertraut aber auch neu – genau die Eigenschaften, die man schätzt, wenn man einen neuen Wegbegleiter für viele Jahre wählt.
Männlich, nicht protzig; sportlich, ohne aufdringlich aber trotzdem markant zu sein, sind genau die Eigenschaften, die ich an die Anschaffung einer Uhr stelle und eben das erfüllt die Drive de Cartier par excellence.
Links: Drive de Cartier, Fliegendes Tourbillon – Rotgold, Handaufzug, Lederarmband; rechts: Drive de Cartier Großdatum retrograde zweite Zeitzone Tag-/Nachtanzeige, Gehäuse aus Stahl, Lederarmband; Bilder: Cartier
Durch ihre kissenähnliche Form ist die Drive de Cartier weniger massig, als es den Anschein hat. Ihr 40-Millimeter-Zifferblatt passt sich sowohl einem kräftigen wie schmalen Handgelenk an. Das Kühlergrill-Muster auf dem Zifferblatt ist eine Referenz an Automobile, ebenso wie die Krone, die an einen kleinen Bolzen erinnert. Im Inneren des eleganten Gehäuses arbeitet ein eigenes Cartier-Uhrwerk, das auf der Rückseite sichtbar ist. Als perfekter Begleiter eines jeden Classic Driver wird die Drive de Cartier in Stahl oder Gold und mit weißen, schwarzen oder grauen Zifferblättern angeboten. Ich gebe es unumwunden zu – ich habe mich sofort in die Rotgold-Variante „Flying Tourbillon Watch“ in 18-karätigem Gold mit einem wunderschönen Krokoarmband schockverliebt.
Links: Drive de Cartier, Zweite Zeitzone Tag-/Nachtanzeige, mechanisches Manufakturuhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1904-FU MC. Gehäuse aus 18 Kt. Rotgold; rechts: Drive de Cartier, mechanisches Manufakturuhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1904-PS MC, Gehäuse aus Stahl; Lederarmband; Bilder: Cartier
Für die Premiere vor internationalem Publikum und vielen Prominenten hat sich Cartier etwas besonders schönes und fantasievolles überlegt: Wie lebt der Mensch, der unabhängig, elegant und voller Humor ist und zu dem die „Drive“ passt? Die Antwort darauf war die erste Reise von Cartier zur einflussreichen Herrenmodewoche Pitti Uomo in Florenz. Der Palazzo Gondi, der normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und sich mitten im Herzen von Florenz befindet, bildet den perfekten Rahmen um die Welten, des Drive-de-Cartier-Mannes und seine Vorlieben und seinen Lifestyle eindrucksvoll-lässig zu inszenieren.
Florenz an sich bildet schon die Kulisse, die voller Inspiration und Tradition steckt – genau die Mischung, die auch die Historie und Philosophie von Cartier ausmacht und das Haus wohltuend von oberflächlichen Luxusmarken unterscheidet. Die Substanz und das Know-how der Juweliere und Uhrmacher ist über Generationen gewachsen – allein das können nur wenige Firmen bieten. Gleichzeitig bildet diese DNA den Vorsprung und den gut gehüteten Unterschied, der die Cartier-Produkte mit einer unsichtbaren Aura des Stils versieht.
Drive de Cartier Event in Florenz; Foto: VLappartient
In dem Palazzo von 1490, den Giuliano da Sangallo für die Familie Gondi entwarf, bezog der Drive-de-Cartier-Mann seine imaginäre Residenz und lud zum Entdecken und Staunen ein. Tristan Auer dekorierte die Bibliothek mit einer eindrucksvollen Cartier-Sammlung. Sergio Colantuoni stylte und kreierte die Crossover-Garderobe für alle Gelegenheiten, während Konstantin Kakanias das Leben und den Lifestyle des sympathischen Weltenbummlers aus dem Palazzo illustrierte. Louis Albert de Broglie diskutierte über die Naturverbundenheit, während sich andere Gäste über seine Lieblingsweine informierten – keine Frage, dass sie diese, genauso wie die experimentellen Cocktails, die von Pierre-Charles Cros und Olivier Bon gemixt wurden, ausprobierten.
Foto: Goran Nitschke / Brauer Photos für Cartier
Der Drive-de-Cartier-Mann ist traditionell orientiert, setzt seine eigenen Trends und Maßstäbe und kümmert sich nicht um Konventionen. Sein Musikstil ist abwechslungsreich und DJ Paul Sevigny findet bei ihm genauso Gehör, wie französischer Elektropop oder Newcomer aus Birmingham.
Im fantasievollen Dressing Room entdecke ich nicht nur seine Garderobe und Accessoires, die zwischen Formal Wear, Casual Sweatshirt und bequemen Hosen bis zu „Dapper-Style“-Lieblingsstücken und allerlei Vintage-Schätzchen den Bogen spannt. Ich erfahre auch, dass der Drive-de-Cartier-Mann in seiner Zweitwohnung nahe dem Place de Vosges ausgefallene Pflanzen kultiviert, in Biarritz im Familienferienhaus Urlaub macht und gerne Weekend Trips nach London oder New York unternimmt.
Foto: Goran Nitschke / Brauer Photos für Cartier
Sophisticated, bodenständig, lustig und sympathisch-verspielt ist er – das macht ihn sehr sympathisch und ich beschließe am Ende meines Rundganges, dass ich eigentlich gern mit ihm befreundet wäre, soviel haben wir gemeinsam. In der Bibliothek probiere ich dann die neue Drive de Cartier an und entdecke das, was immer schon meine Liebe zu Cartier, deren Geschichte und der Raffinesse und Perfektion ihres Handwerkes ausmachte: zauberhafte, exzentrische Exponate aus der Cartier-Kollektion, die Liebe zum Detail, dem Genuss des Lebens und die Kultur des Schenkens belegen. Inspirationen und Perfektion, die auch heute noch die Quelle sind, um den Weg weiterzugehen und etwas wie die Drive de Cartier zu kreieren; Generation für Generation weitergegeben – genau wie man, wenn man sich diese Uhr anschafft, sie dann weitergibt.
Set aus drei Bürsten und einem Kamm; Cartier London, 1966; Herkunft: James Stewart (1913-1993), auch bekannt als Stewart Granger; Foto: N. Welsh, Cartier Collection © Cartier
Vor mir liegen auch die Haarbürsten, die 1966 von Cartier in London für den Schauspieler
Stewart Granger, ein imaginärer Großonkel des Drive-de-Cartier-Mannes, entworfen wurden. Auch ein kostbares, skurril-lustiges Modell einer Mondfähre, die die Leser von „Le Figaro“ 1969 für die Crew der Apollo 11 als Geschenk in Paris bestellten.
Jeden Tag setzt man sich sicher gern an einen Schreibtisch, auf dem eine Schreibtischablage mit Uhr im Stil des Empire State Buildings von 1931 steht. Eine ganze Reise wird auf der Zigarettenbox aus Silber und Gold beschrieben, die 1929 in Paris hergestellt wurde und dem Milliardär Vanderbilt verehrt wurde.
Links: Schreibtisch-Set mit Uhr. Cartier Paris für Cartier New York, 1931; rechts: Lunar Excursion Module (Replik), Cartier Paris, 1969; Bilder: Nick Welsh, Cartier Collection © Cartier
Cartier schafft es seit jeher, die Fantasie und die Welten in kostbarstem Material auf sehr kleinem Raum zu einer imaginären Reise im Kopf zu vereinigen. Eigentlich kalte Materialien werden von dem Juwelier mit der Wärme von vielerlei Raffinesse und Geschmack versehen. Es sind die Geschichten um die Stücke und die Menschen, denen sie gehören, so wie jeder von uns auch seine eigene Geschichte erzählen kann. Die Drive de Cartier erzählt diese Geschichte wunderbar weiter und meine vielleicht auch, denn auf meiner Wunschliste steht sie seit meinem Besuch in Florenz und dem Palazzo Gondi ganz weit oben …
Foto: VLappartient
Entdecken kann man die „Drive“ in den Boutiquen von Cartier. Oder aber man fährt nach Paris und macht einen Abstecher in die Rue de la Paix – dorthin, wo alles begann …
René
7. Juli 2016 at 12:13Schöner Beitrag, schöne Uhr. Ich habe mir vor Jahrzehnten eine Tank gegönnt und die Anschaffung nie bereut. Danke für die Eindrücke 🙂
Siegmar
7. Juli 2016 at 12:41Florenz toll, Ambiente für die Präsentation super und die Uhr wunderbar
Stephanberlin
7. Juli 2016 at 19:10Wie super, daß Cartier die Uhr in einem Palazzo mit einem leichten Gefühl von Dekadenz, Noblesse und Exzentrik präsentiert hat – das ist das Ding von Cartier, also nichts für tumpe Machos, sondern für Männer, die schon vor dem Uhrenkauf Style hatten, très sophistiqué.
Martina
8. Juli 2016 at 09:42Ein typischer Kempe eben. 😀
Tom
8. Juli 2016 at 13:27Echt gut, superedel. Ohne Mist sehr geil!
thomash
11. Juli 2016 at 21:20super!! am allerliebsten hätte ich natürlich das lunar module, aber die uhr ist sehr schön und auf jeden fall mehrere blicke wert.
PeterKempe
11. Juli 2016 at 22:26Das Lunar Module ist der Hammer, aber in der Sammlung gibt es noch viele tolle Teile! Artikel folgt bald!