Obwohl man viele Kneif-mich-mal-Momente in unserem Beruf hat, gibt es immer auch Situationen, in denen man am Liebsten wortlos kapitulieren würde. Einfach die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, losschluchzen und Instagram, Facebook sowie Höflichkeitsfloskeln zum Teufel jagen. Zum Glück sind diese Momente jedoch rar gesät und werden von phäno-phänomenalen Begebenheiten überschattet: So geschehen in der vergangenen Woche, als ich für mehrere Tage in Florenz zugegen war und das erste Mal beim LUISAVIAROMA-Dinner dabei sein durfte.
Ohne Witz, ich bin bis heute sprachlos von der Location, den Leuten und der musikalischen Untermalung von keinem Geringeren als Giorgio Moroder. In der schwülen Abenddämmerung (circa 33 Grad Celsius, nur um den Neidpegel ins Unermessliche zu steigern) wurden wir in der Ex Maniffatura Tabacchi di Firenze willkommen geheißen und dinierten mit der who´s who Italiens. Nur wenige Sitze neben mir diskutierten lautstark Roberto Cavallis Sprösslinge mit Bloggerikone Eleonora Carisi, während „Style Bubble“-Susie Lau etlichen Selfie-Anfragen gerecht werden musste.
Ich für meinen Teil hatte mindestens genauso unterhaltsame Damen aus Deutschland um mich herum sitzen und bin einmal mehr beeindruckt, was für inspirierende Presse-, Redaktions- und Bloggerkollegen ich immer wieder kennenlernen darf. Neben dem Essen, der ausgefallenen Tischdekorationen, Alltagsthemen und der Kleiderwahl, waren vor allem die ausgestellten „My Little Pony“-Figuren Gesprächsthema Nummer Eins. 13 Designer haben Plüschponys personalisieren dürfen, die in den kommenden Wochen auf Ebay versteigert werden. Klasse Sache, vor allem gehen die Erlöse komplett an die Organisation „Save the Children“ zur Hilfe der Erdbebenopfer in Nepal.
Links: Balmain; rechts: Emilio Pucci
Auf den ersten Blick wirken die einzelnen Charity-Entwürfe ziemlich eklektisch. Ich habe mich für Horstson in das Thema reingelesen und muss sagen: „Tutto bene – diese Kooperation stelle ich sehr gerne bei uns vor!“. Unter dem Titel „MAKE KIDS HAPPY“ hat sich LUSIAVIAROMA mit dem Spielzeughersteller HASBRO zusammengetan und verwandelt mithilfe von Modehäusern wie Fendi, Marni, Missoni, Rick Owens sowie Versace die kultigen Ponys zu Kunstwerken mit Sammelpotential. Apropos: Wusstet ihr, dass seit 1983 mehr als 100 Millionen Plastikponys verkauft worden sind? Ich stelle mir diese Summe gerade in Quadratmetern vor, unglaublich!
Links: Fendi; rechts: Kenzo
Zurück zum eigentlichen Hauptaugenmerk – versierte Kenner unter uns werden wissen, dass LUISAVIAROMA mit Firenze4Ever (dem wichtigsten Bloggerevent überhaupt) einen unvergleichbaren Stand in der Modewelt eingenommen haben: Vergleichbar mit 10 Corso Como, Colette oder Dover Street Market? Meiner Meinung nach nicht! Bestenfalls kann man den Florentiner Flagshipstore in der Via Roma und den dazugehörigen Onlineshop als Vorreiter unter den Luxusboutiquen und Concept Stores verordnen. Mehrmals habe ich in der letzten Woche den Store besucht und muss sagen: Modefantasien- und träumen werden hier keine Grenzen gesetzt. Bereits 1930 wurde die Boutique gegründet, 1999 folgt der Schritt ins weltweite Netz: luisaviaroma.com ist geboren, bis heute auf unaufhaltsamem Erfolgskurs.
Links: Marni; rechts: Missoni
Dementsprechend wurde die anschließende Rainbow Party auch gefeiert. Andrea Panconesi, CEO und Enkelsohn des ursprünglichen Boutique-Gründers, ließ hierfür extra den Kult-DJ Giorgio Moroder engagieren und trumpfte mit erstklassiger Unterhaltung auf. Eigentlich bin ich beim Thema Tanzen eher zurückhaltend, hier waren jedoch alle Hürden gebrochen – abwechselnd mit Eistorten- und Tiramisu-Verköstigung, habe ich immer wieder die Tanzfläche unsicher gemacht. Erst in den frühen Morgenstunden bin ich in Richtung Hotel gewandert und freute mich dabei beinahe wie ein kleines Kind über den gelungenen Abend.
Links: Roberto Cavalli; rechts: Versace
Wobei, um ehrlich zu sein, passt der Vergleich nicht ziemlich gut zu „My Little Pony“!?
Siegmar
25. Juni 2015 at 12:45schön das du so einen gelungenen Abend hattest, die “ Ponys “ finde ich, nun ja, hässlich 😉
Horst
25. Juni 2015 at 15:06Ich mag die Ponys! 🙂
Monsieur_Didier
25. Juni 2015 at 15:39…ich finde die Ponys auch ganz witzig…
ob ich jetzt eins oder mehrere davon haben möchte oder müßte, ich weiß es noch nicht so genau…
…und wie so oft ist das Pony von Versace das hässlichste Pferdchen im Stall 😀
(okay, Cavalli schlägt sich auch sehr wacker um diesen Titel 😉 )
by the way, Julian: …der Hinweis auf die schwülen 33 Grad lockt mir eher eine Bemerkung des Bedauerns auf die Lippen, Neid oder etwas ähnliches halt sich da bei mir in Grenzen 😉
Monsieur_Didier
25. Juni 2015 at 15:42…um die Beschallung von, mit und durch Giorgio Moroder beneide ich Dich allerdings in der Tat durchaus sehr 🙂
Horst
25. Juni 2015 at 15:46@Monsieur Hast Du das neue Album von Moroder schon gehört? Jan weigert sich ja aus guten Gründen, es zu rezensieren 😉 Hör da mal rein … Es ist, nunja, „interessant“
Monsieur_Didier
25. Juni 2015 at 16:16@ Herr Horst: …man darf einfach nicht vergessen, dass Giorgio Moroder inzwischen mehr als 45 Jahre im Business ist, ich bin eh jedesmal noch überrascht, dass er noch aktiv ist, eine unglaubliche Energie und eine lange Zeit mit vielen Erfolgen…
da kann auch mal ein „interessantes“ Album dabei sein…
Donatella macht ja mittlerweile auch „interessante“ Kollektionen… 😉
Horst
25. Juni 2015 at 16:29@Monsieur wo Du natürlich recht hast und ich fand zum Beispiel den Exkurs zu Daft Punk grandios. My name is Giovanni Giorgio, but everybody calls me Giorgio 🙂 TOLL <3
Die Wochen auf Horstson – KW 26-27/2015 | Horstson
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