Eine der schönsten Kollektionen der letzten Mailänder Fashion Week zeigte Guccis langjährige Designerin Frida Giannini für das nächste Frühjahr 2015.
Gucci hat sich in den letzten Jahren total auf seine Wurzeln besonnen und der Schrei nach der Tom Ford Zeit, die sicherlich eines der glanzvollsten und gelungensten Rebuildings einer Marke symbolisiert, wird immer geringer.
Giannini treibt intensiv die Betonung des Luxuslabels voran, wieder als europäische Marke, und vor allem mit dem Fokus auf das Handwerk, zu agieren. Sicherlich der richtige Weg, um in der Zukunft bestehen zu können. Gucci bleibt sich immer treu und knüpft an die Ära des Jet-Set-Stils der Siebziger Jahre genauso an, wie an die Klassiker des Hauses …
Bilder: Gucci
Die selbstbewusste Gucci Frau setzt im Frühling 2015 auf durchgeknöpfte Mantelkleider mit breiten Paspeln und Spatenkrägen oder Hemdblusenkleider in aufregenden Materialien. Trenchcoats, die gleichzeitig als Kleider getragen werden können, bestechen durch ihre Schlichtheit und wirken gleichzeitig wirken ungeheuer neu. Das Must-have der nächsten Saison aus der neuen Gucci Kollektion sind eindeutig die gewaschenen Teile aus Denim und die gepatchten Kleider in japanischen Kimono-Mustern, meist reichlich bestickt und in zauberhaften Edelsteinfarben. Neben Weiß und Rot setzt Giannini auf Oliv. Hedi Slimane hatte bei Saint Laurent die gleiche Inspiration bei den Jacken im Stil von Sergeant Pepper, doch die Interpretation von Gucci ist eindeutig edler und erwachsener. Gauchohosen kombiniert zu Richelieu Spitzenblusen und marokkanische Kurbelstickereien auf Blusen und Kleidern – Gucci lässt sich von folkloristischen Elementen inspirieren und setzt sie auf moderne Tagesgarderobe um. Auch das erinnert ein bisschen an die Rive Gauche Zeit von Saint Laurent aus der Epoche, als sich die Frauen durchweg emanzipierten.
Bilder: Gucci
Die Philosophie von Gucci ist es, die Weiblichkeit und einen sehr selbstverständlichen Stil, der es beinhaltet, gut angezogen zu sein, ohne futuristischen Visionen zum Opfer zu fallen, in den Vordergrund zu stellen. Die Frauen bei Gucci scheinen immer ein wenig der Zeit des Studio54 entsprungen zu sein, allerdings auf den Alltag umgesetzt.
Die Highlights der Kollektion sind die kleinen Strickpullis in Kombination zu durchgeknöpften Röcken mit geflochtenen Gürteln, aber auch die Holderneck-Kleider mit Veloursstiefeln sowie die Schluppenkleider mit Fledermausärmeln und angekraustem Rock. Es gibt in der Spring-Summer 2015 Kollektion viele Stücke, die sofort gefallen und ungeheuer attraktiv wirken – allen voran die Kimono-Drucke auf Pyjamas oder die einfachen Kittelkleidern.
Bilder: Gucci
Natürlich fehlt auch nicht die für Gucci typische Jacke mit dem Stehkragen und das Pythonleder – alles Elemente, die Tom Ford einbrachte und zu großem Erfolg führte und die nun zur Gucci Heritage gehören. Was heute Mode ist, ist morgen Geschichte. Frida Giannini macht einen verdammt guten Job für Gucci – fast jedes Teil wirkt überlegt und tragbar und trotzdem nicht langweilig. Sicherlich ein Garant für die Florentiner, dass ihre Marktpositionen gut in der Zukunft bestehen können …
Manfred
27. Oktober 2014 at 09:47Gefällt wie alles von GG
Markus
27. Oktober 2014 at 10:20extrem gut
Siegmar
27. Oktober 2014 at 10:39ein Wort “ super „
Monsieur_Didier
27. Oktober 2014 at 15:29…kurz nach Fords Weggang hätte wohl kaum jemand einen Cent darauf gesetzt, dass Gucci noch mal richtig durchstartet und total heiss ist, aber wenn man die Kollektion oben sieht weiß man, dass Frida Giannini den Weg geschafft hat…!