Für die einen war es bisher das Highlight der Berliner Fashion Week, andere wiederum rissen sich nicht unbedingt um eine Karte fürs Tempodrom, dem Veranstaltungsort einer Modenschau, die allein schon wegen der Größe aus dem Berliner Modenschau-Einerlei herausstach. Doch damit ist zumindest für die kommende Berliner Fashion Week Schluss, denn MICHALSKY hat gestern bekannt gegeben, dass zugunsten der Ebola-Bekämpfung im Januar keine StyleNite stattfinden wird …
Michael Michalsky sagt dazu: „Wir leben in sehr unruhigen Zeiten. Demonstrationen, Unruhen und politische Streitereien sind wir ja schon gewöhnt. Aber der dramatische Ausbruch des Ebola-Virus in Afrika hat mich wirklich geschockt. Und offensichtlich tut sich die Weltgemeinschaft schwer, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Ich verstehe nicht, warum das so schwierig ist.“ Und weiter: „Vielleicht können wir die Welt nicht retten, aber wir können zur Verbesserung beitragen. Deshalb habe ich beschlossen, im Januar auf die StyleNite zu verzichten und stattdessen den Betrag, den wir normalerweise in das Fashion-Event investieren, an die „Ärzte ohne Grenzen“ zu spenden. Manche Menschen werden das vielleicht nicht verstehen, aber ich kann nicht in Berlin eine große Party veranstalten und Mode feiern, wenn gleichzeitig dringend Hilfe in Afrika gebraucht wird. Ich bin kein Arzt und kann nicht direkt helfen, also möchte ich anders aktiv werden.“
So weit so gut – Michalskys Afrika-Engagement ist nicht neu. Schon seit Jahren unterstützt der Designer mit Spenden und Charity-Aktionen ein Waisenheim in Tansania. Insofern ist der Einsatz nur konsequent, wenngleich ich mich drüber wundere, dass keine kleine Version einer StyleNite stattfindet – vielleicht sogar im Zelt, also mit den anderen Designern während der Berliner Fashion Week zusammen, denn immerhin ist die StyleNite gleichzeitig auch die wichtigste Werbung für das Label MICHALSKY.
Was der saisonale Ausfall der StyleNite bedeutet, lässt sich nur schwer abschätzen. Fakt ist, dass immer etwas von dem Goldstaub der StyleNite auf die Mercedes Benz Fashion Week abfiel – deren Glanzzeit hingegen längst vorbei zu sein scheint: kein Hugo Boss mehr, keine Rena Lange, kein Escada, kein Achtland. Dafür Tamaris im Eingangsbereich des Zeltes. Ist das die Zukunft?
Monsieur_Didier
8. Oktober 2014 at 10:03@ Herr Horst: …da core…!!!
Manfred
8. Oktober 2014 at 10:22Dann kann IMG die Fashion Week nun auch streichen
Siegmar
8. Oktober 2014 at 12:03Die Entscheidung von Michalsky finde ich sehr lobenswert, wenn das Geld dafür an “ Ärzte ohne Grenzen “ Geht.
Ja leider ist das Image der MBFW in Berlin bei null angelangt, viel dazu beigetragen hat die überwiegende schlechte Berichterstattung darüber, dieses immer wieder in Frage stellen und “ niedermachen “ der Veranstaltung, anstatt erfreut darüber zu sein, das es eine MBFW Berlin gibt. Die Medien waren und sind auch mehr darin interessiert welche Z-Promis dabei sind und es war wichtiger ob eine Fr.Ochsenknecht und Konsorten erschienen, als über die gezeigte Mode selbst zu berichten. Auch die deutsche Vogue auch keinen großen Beitrag geleistet. Nun gut, dann bitte abschaffen und nicht nach trauern, die Messen werden bestehen bleiben und Berlin ist auch ohne die “ MBFW Berlin “ eine coole Stadt, nach der “ Loveparade “ fragt auch niemand mehr.
Tim
8. Oktober 2014 at 12:21Das Interesse der FW ist bei Null angelangt und Michalskys Entscheidung nicht mehr zu zeigen ist richtig. Da spielen die Gründe auch keine Rolle mehr, wenn das Geld gespendet wird ist das natürlich gut.
Schade ist es für Berlin auf jeden Fall, über was sollen die Medien jetzt berichten?