Moziah Bridges; Photo: Annabella Charles Photography
Während den Sommerferien scheint so was wie ein Themenschwerpunkt „Kinder“ in Magazinen und auch online zu laufen … na, jedenfalls habe ich die Reportage im Spiegel gelesen, man kennt ja einige Goldkinder und kann auch ohne eigene am Thema interessiert sein, meine „Rente“ zahle ich ohnehin lieber mal selbst …
Neben Berichten von und mit Katja Saalfrank und anderen Experten, die davor warnen, Kindern die Kindheit zu rauben oder vor lauter elterlichem Ehrgeiz zumindest zu erschweren, ist mir das Fundstück Mo’s Bows vor die Füße gefallen. Und mit großem Vergnügen konnte ich hier und hier lesen, dass der mittlerweile Elfjährige Moziah Bridges aus Memphis schon als Neunjähriger damit begann, seine eigenen Fliegen herzustellen und bei etsy zu verkaufen. Gut 30.000 Dollar sind so bis jetzt zusammen gekommen. Und die guten Zahlen ermutigen Moziah dazu, über die Erweiterung der Kollektion um Krawatten und Einstecktücher nachzudenken. So jung und erfolgreich kommt man auch in Oprah’s Magazine und in den Fokus der Medien.
Bild: Moziah Bridges
Ich habe ja leider ein etwas gestörtes Verhältnis zu Fliegen, was nur daher rührt, dass der frühere Wirtschaftsminister und spätere Bundeskanzler Österreichs, Dr. Wolfgang Schüssel, ständig wenig hübsche Fliegen trug, manchmal auch solche, aus Holz. Aber vor einiger Zeit hatte mein Schreiberkollege Blomquist mal so eine Fliege zum Hemd auf einem Foto umgebunden und ihm stand das sehr gut und dann kam noch Peter mit seinem Baldessarini-Bericht, in dem ich die Fliege(n) eigentlich auch schön fand und nun überdenke ich meine Fliegen-Neurose. Eine weniger, kann nicht schaden!
Bild: Moziah Bridges
Wie auch immer, die Bow Ties von Mo(ziah)finde ich sehr schön und es begeistert mich, dass da ein ganz fröhlicher und unbekümmerter Junge, der so gar nichts von einem überehrgeizigen Kind einer Eiskunstlaufmutti hat, die ihn zu irgendwas angetrieben haben könnte … etwas ungestört machen kann, das ihm sichtlich Freude bereitet, zu einem gesunden Selbstvertrauen und einem ordentlichen Taschengeld verhilft.
Das sagt Moziah übrigens über die Geschichte hinter den Fliegen: „Mo’s Bows is a company I started in Memphis, TN in 2011 when I was just 9 years old. I couldn’t find fun and cool bow ties, so one day I decided to use my Granny’s scrap fabric to make and sell my own. I like to wear bow ties because they make me look good and feel good. Designing a colorful bow tie is just part of my vision to make the world a fun and happier place.“
Die Fliegen heißen je nach Stofdessin Picnic, Lemon Drop, Mr. Nice Guy, Flower Seeds, Lots Of Love, Heart Of Beau oder Brainiac … und kosten so ab 30 Euro ….
Bild: Moziah Bridges
Obwohl gerade nicht Weihnachten ist, wünsche ich mir, dass mehr Kinder sich so spielerisch wie Moziah ausprobieren können, statt stundenlang mit iPhones rumzupusseln, hysterische Heulkrämpfe zu bekommen, weil das S4 von Samsung zwei Wochen nicht lieferbar ist und dabei zu vereinsamen … aber Fußball und Rumspielen an der frischen Luft sollten natürlich trotz Small Business Entrepreneurship auch nicht zu kurz kommen … und ab und zu einen kleinen Bericht auf einem guten Modeblog dürfen die lieben Kleinen auch dann auch schon verfassen, guckt mal hier bei Babyoffice aus Paris …
Menschenskinder, bevor ich’s noch vergesse, Mo ist natürlich auch bei facebook … so ist das halt mit den Digital Natives …
Siegmar
15. August 2013 at 11:54finde ich klasse und er sieht doch entspannt aus und es macht im augenscheinlich Spass.
Jana H.
16. August 2013 at 00:44Cool, sometimes children have that simple and humble way of just doing things because it’s fun. I’ve been making my clothes different since I was a child too, but I never would have had the idea of selling something, no way. I admire this little guy!
Now I’m a grown woman (I like to think that), and I’m working on that, just be, do what I think it’s fun, and start from that.
Jana H.
Daisydora
16. August 2013 at 13:31@siegmar
Sieht für mich auch ganz danach aus … 🙂
@Jana H.
Genau! Und da hat sich ja zum Glück so manches zugunsten der Kinder geändert, die ihre Ideen über das Internet auch leichter am Markt ausprobieren können …
Und Du solltest Dich von diesem Weg, das zu tun, was Du wirklich tun willst, auch nicht abbringen lassen 🙂
Daisy
Horst
16. August 2013 at 21:32Mag ich, solange der Junge Spaß dran hat und nicht von seinen Eltern verdonnert wird…