Schon lange fielen uns die Mailänder Interieurdesigner Britt Moran und Emiliano Salci auf. Seit ein paar Jahren sieht man immer wieder ihre Wohnungen, Hotel- oder Boutique-Projekte in internationalen Wohnzeitschriften wie AD, Wallpaper oder Maison Française.
Besonders zeichnet sie aus, dass sie nicht wie viele Inneneinrichter Interieurs schaffen, die wie aus einem Guss wirken und in immer der gleichen Stilistik arbeiten. Ihre Wohnungen sehen nicht aus wie gehobene Hotelsuiten oder Oligarchen-Villen. Selbst wenn sie ein Hotel einrichten, mischen sie Vergangenheit und Zeitgeist auf gekonnte Weise zusammen.
Sie arbeiten mit Zeit und den Zeiten. Genau das sieht man, weil sie den Geist und den Charakter des jeweiligen Objektes belassen und nicht zu Tode renovieren. Ihr schlaues, zeitgemäßes Crossover setzt bewusst Kontrapunkte und wirkt trotzdem harmonisch und modern.
Dabei können sie ein Royere oder Molinos Möbel der 40er Jahre genauso gut mit einer venezianischen Bank oder einem chinesischem Teppich kombinieren und trotzdem eine gewisse Grund-Stringenz erhalten.
Sie sind pur aber keine Puristen. Vintage-Möbel sind bei ihnen genauso vertreten, wie italienische Klassiker und zufällig gefundene Schätze vom Trödel. Alle Interieurs strahlen eine gewisse Lässigkeit aus und wirken in keinster Weise dekoriert, sondern eher akzentuiert. Zusätzlich haben die beiden Designer gerade eine Möbelkollektion entworfen und entwickeln auch Konzepte für Läden wie Ratti oder Hermès in Mailand.
Britt und Emiliano haben ihre Firma „Studio Dimore“ im Erdgeschoss einer der zahlreichen typischen Mailänder Palazzi und wohnen praktischerweise gleich darüber in der Via Solferino.
So können sie die Terrasse des Studios nutzen und sich in ihre Wohnung zurückziehen, ohne weit laufen zu müssen. Neben allerlei Klassikern der Moderne, wie dem Saarinen Tisch von Knoll oder auch den Serge Mouille Lampen, die natürlich super wirken in den, nur wieder hergerichteten Räumen aus dem 18. Jahrhundert, dürfen auch eine Louis XVI. Bank in der Küche und ein großes venezianisches Sofa in ihrem gekonnten Arrangement mitspielen.
Die Schlafzimmer von Britt und Emiliano sind pur gehalten, sind auf einer Farbhöhe und gehen zu einem traumhaften Innenhof hinaus. Wenn man den ganzen Tag mit Ideen und kreativen Konzepten zu tun hat, genau das Richtige, um die Gedanken und den Kopf zu neutralisieren.
Keramik und allerlei Contemporary Art, sowie ein opulentes Stoff-Fragment aus dem 18.Jahrhundert dienen als dekorative Elemente.
‚Unprätentiös und nach keinerlei Trends haschend‘, beschreibt den Stil der Designer sehr gut. Ihre Wohnung ist auch kein Showroom ihres Stiles wie bei vieler ihrer Kollegen, sondern ganz auf sie zugeschnitten. Natürlich haben Britt Moran und Emiliano Salci Favorites, aber die sind nie auf den ersten Blick erkennbar.
Ein schönes Beispiel für unaufgeregtes, modernes Interieur-Design mit zwei äußerst sympathischen Vertretern ihrer Zunft.
Siegmar
12. Februar 2013 at 13:06muß gestehen, das ich die beiden bisher nicht kannte, der Stil gefällt mir aber sehr gut. 🙂
Volker
12. Februar 2013 at 14:18Kannte die beiden auch nicht, gefällt mir aber. Wirkt fast so als ob sie wirklich in ihrer Wohnung leben. Sympathisch
Monsieur_Didier
12. Februar 2013 at 19:07…und jetzt mein Senf dazu: …ich kannte die auch nicht…
ABER, der Stil bzw. Nicht-Stil, das individuelle, gefällt mir sehr…
…die immer wieder gleich eingerichteten Wohnungen und Villen, die klinisch rein und durchgestylt sind, die mag man doch nicht wirklich sehen…
und glaubhaft sind die auch seltenst…
dann schon lieber solche Bilder wie die oben…
die gefallen mir SEHR…!
stephanberlin
12. Februar 2013 at 23:57Während der Mailänder Möbelmesse haben die zwei immer ein Show-Appartment in der Via Solferino, das jeder besichtigen kann…und das gehört zu den charmantesten Locations der Stadt.
Eine echte Freude, besonders wenn man vom harten Messegelände kommt!