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So hipster it hurts: 2011 modisch gesehen

Für einige von uns war 2011 ein ziemlich erfolgreiches Jahr: Pippa Middleton wurde für ihre Rückansicht berühmt. Bei den Singles aus Adeles Nummer-Eins-Album „21“ ist eine erfolgreicher als die andere und Mariah Carey hat fast 20 Kilo abgenommen. Für andere lief es weniger gut: Charlie Sheen wurde wegen seiner Drogeneskapaden aus der eigenen TV-Serie gekickt, John Galliano machte mit rassistischen Pöbeleien auf sich aufmerksam und Lindsay Lohan wurde immer mal wieder verhaftet.
Alles in allem war 2011 ein relativ tristes Jahr, was das (Hamburger) Wetter ganz eindrucksvoll belegt: Es gab keinen richtigen Sommer (vielleicht lag es daran, dass es in diesem Jahr keine Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaft oder sonst irgendein ein unnützes Zeug gab. Oh Gott, bald geht das wieder los.) – vom Winter ganz zu schweigen: Weihnachten bei 10 Grad und Nieselregen, na dann mal ein frohes Fest. Und so banal wie das Wetter sich zeigt, war das Jahr irgendwie auch modisch.

Schaut man auf die Straßen von Berlin-Mitte oder irgendwelche wahnsinnig angesagten Fashion-Partys oder -Blogs, sieht man immer dieselben Looks: Budapester-Schnürschuhe oder Chelsea-Boots, wahlweise Leder-Leggings oder Röhrenjeans (dann aber in Batik oder Moonwashed-Optik), dazu entweder Cropped-Shirts mit Band-Print (akzeptabel sind selbstverständlich nur welche aus den 80ern) oder Oversize-Pullover oder -Cardigans. Noch einen Jutebeutel über die Schulter geschmissen, die Nerd-Brille aufgesetzt und die Haare im Undone-Look in einen Blogger-Dödel gedreht. Fertig ist der Hipster-Look 2011. So indie, dass er schon wieder eine Uniform ist. So eintönig, dass man doch eigentlich bei den Klängen der Indie-Band aus den iPod-Stöpseln einschlafen müsste.
Täusche ich mich oder war der Gedanke der Mode irgendwann mal, Individualität, Persönlichkeit und eigene Ideen auszudrücken? Was ist denn passiert, dass alle, die sich für Mode interessieren, gleich aussehen und alles, was irgendwie anders (oder noch schlimmer: zu mainstream) ist, verteufelt wird? Irgendwann waren Unterschiede und verschiedene Stilrichtungen mal spannend und man wurde nicht verpönt, weil man das neue Lied von David Guetta mag, Bootcut-Jeans trägt oder im falschen Stadtteil wohnt.
Also bitte, Freunde der Sonne und des guten Geschmacks: Für 2012 wünschen wir uns ein bisschen mehr Individualität, Kreativität und Toleranz. In diesem Sinne euch allen einen guten Rutsch!

  • Jan Who
    30. Dezember 2011 at 15:03

    Jaja. Und bandshirts von AMplified sind natürlich auch super! 😉 Ich trage nur schmale Jeans in normaler Optik! Jawollo

  • pDaisydora
    30. Dezember 2011 at 21:34

    Der Bericht ist super! … aber wenn man Band T-Shirts aus den Achtzigern im Schrank hat, dann darf man auch welche von heute tragen 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    1. Januar 2012 at 10:03

    […] auf die letzte Horstson-Woche im Jahr 2011? Et voilà: 1) Frau Willis bescherte uns am Freitag Ihren persönlichen Rückblick aufs Jahr und auf die modischen Fehlgriffe der hippen Hipster 2) Am Montag legte uns Peter einen seiner fast […]