Allgemein Milan Fashion Week

Alles im Grauen Bereich – Emporio Armani FW11

Das Leben eines Bloggers kann sich nicht jeden Tag nur um Tom & Terry drehen. Nachdem mein Schreiberkollege Jan seinen Bericht zu Bottega Veneta und Costume National mit der Headline “Alles außer Armani“ überschrieb, war mir klar, dass ich die Ehre haben würde, ein paar Worte zur edlen und jüngeren Zweitlinie von Giorgio Armani zu verlieren. Nun gut, mache ich gerne! Was mir beim Durchschauen der Fotos sofort aufgefallen ist: Bei Emporio Armani gibt es Männermode auch noch für solche Männer, die keine muskellosen Bleistiftbeinchen haben und regelmäßig Sport machen. Weit und breit keine Androiden zu sehen. Die Schau wurde durchwegs von gesund und vital aussehenden Männern ohne Fusselhaare mit Topfschnitt, deren Schultern breiter als die Hüften waren, gelaufen. Damit ist sie für Daisy schon eine der besten Schauen in Mailand.

Ganz ehrlich – liebe Designer, Creative- und Casting-Directors, eure Modelauswahl ist gruselig. Die Jungs kosten nichts, sind aber auch – als Models gesehen und damit als Verkäufer der Klamotten – wenig wert. Aber nun zu den Klamotten. Nicht weiter überraschend, dass man sich bei Armani auf Wesentliches wie tadellos sitzende Schnitte, handwerklich perfekte Verarbeitung, gute Stoffe und unbunte Farben, die man zu allen Anlässen tragen und zu Allem im Schrank kombinieren kann, wie immer ganz und gar verlassen kann.

Natürlich darf man den großen modischen Wurf vermissen, obwohl meines Erachtens weltweit niemand so viele Grautöne unterscheiden kann, wie Armani und seine Designer. Aber, wenn wir ehrlich sind und uns auf den Straßen umgucken, laufen da überwiegend schlechter gekleidete Menschen als bei Emporio Armani in der Schau rum. Drum werde ich nicht in das Horn stoßen, das da lautet: langweilig und unsexy – eben ganz typisch Armani. Weil Horstson ein Modeblog ist, der Raffiniertes und Ausgefallenes liebt aber so viel Realitätsbezug hat, zu wissen, dass nicht jeder unserer Leser (und Schreiber!!!) Orangefarbene Mäntel für 4.000 Euro kaufen kann und tragen will, gibt es neben all dem Schillernden aus Mailand auch diesen kleinen Hinweis und einige Bilder aus der Schau. Aber schaut am besten selbst, wie ihr die uneitlen Männeroutfits des unangefochtenen Königs der italienischen Männermode findet. Nicht gerade ein Schicksalsschlag, in solchen Klamotten rumlaufen zu müssen, oder?

Bilder: style.com

  • siegmarberlin
    19. Januar 2011 at 12:29

    @ daisydora

    ist doch alles im grünen Bereich, ich würde alles anziehen und finde die Kollektion auch nicht langweilig od. unsexy. Mein Credo ist doch immer wieder, es muss alltagstauglich sein und selbstverständlich auch bezahlbar.

  • sebastian
    19. Januar 2011 at 14:33

    „kein großer wurf“ passt. ich finds nicht gut, weil es sich leider gar nicht mehr von dem unterscheidet was bei wormland rumhängt. zeitlos und langweilig, kann man noch in 10 jahren tragen.

  • Daisydora
    19. Januar 2011 at 19:09

    @sebastian

    Aus der Ferne betrachtet und ohne einen Blick für Schnitte und Details stimmt das vielleicht … wenn du aber näher rangehst, hat Armani einfach tolle Materialien, unschlagbar gut sitzende Schnitte und das Zeugs macht seine Träger schöner und nicht hässlicher …. 🙂 aber wahrscheinlich magst du generell andere Looks und das finde ich auch gut so!

    @siegmarberlin

    Für mich ist das auch so. Was ist unter all den Trägern von Anzügen von Boss und Co. schon falsch dran, mal casual und elegant in EA gekleidet zu sein … 🙂 den angemessenen Preis finde ich auch wichtig ..

  • sebastian
    19. Januar 2011 at 20:14

    @daisydora ja 🙂

  • Daisydora
    19. Januar 2011 at 20:35

    @sebastian

    Na gut .. ich werde aber weiter mit Vorschlägen antanzen, auch bei dir .. aber alles außer Patrick Mohr 🙂