Bild: © Adrien Dirand
Vor wenigen Tagen zeigte Maria Grazia Chiuri die Frühjahr-Sommer-Kollektion 2024 (hier geht’s zur Aufzeichnung), nun ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf die Entwürfe der Kreativdirektorin der Dior-Damenkollektion zu werfen.
Die Designerin hinterfragt in ihren Entwürfen weiterhin die Beziehung zwischen Weiblichkeit und Feminismus, angetrieben von der Überzeugung, dass die Mode mehr denn je die Verantwortung hat, Frauen dabei zu helfen, ihren Wert zu erkennen und ihre Unterschiede auszudrücken. Das, was im ersten Schritt hauptsächlich kopflastig klingt, entpuppte sich auf dem Laufsteg als äußerst elegant und für Dior absolut wegweisend.
Maria Grazia Chiuris Kreationen für die Dior Frühjahr-Sommer-Kollektion 2024 zeigen eine architektonische Silhouette, bei der die Jacke eine männliche Form hat; einige Stoffe spannen den Bogen zum Werk des italienischen Künstlers Alberto Burri: Risse und Schnitte verwandelt die Italienerin zu einem performativen Element des Kleidungsstücks.
Strickwaren spielen in der Frühjahr-Sommer-Kollektion 2024 von Dior eine große Rolle: Sie begleiten und umschmeicheln die Kurven des Körpers, umhüllen, ohne einzuengen, sie sind warm und sexy. Ein sehr leichter, metallischer Pullover erinnert an ein Kettenhemd. Eben diese Power wurde durch das monumentale, immersive Kunstwerk „NOT HER“ von Elena Bellantoni aufgegriffen. Die Videoinstallation, die alle Wände der Schau einnimmt, verwendet das analoge Split-Flap-Verfahren: Sie zeigt eine Reihe von Frauenfiguren die von Elena Bellantoni im Geiste des Pop überarbeitet wurden, wobei sie Bilder aus sexistischen Werbespots und kontrapunktische Sätze verwendet, um auf das vorherrschende Stereotyp zu reagieren. Die neue Dior-Kollektion stellt somit die Idee wieder her, dass die Beziehung zwischen Körper und Kleidung im Kontext der Zeit und nicht in der Zeit eines Tages oder der Nostalgie angesiedelt ist.