In wenigen Tagen eröffnet in Hamburg endlich – ja, man muss endlich sagen, da die Eröffnung Pandemie-bedingt immer wieder verschoben werden musste – Shaping New Tomorrow. Grund genug, sich die Kollektion des Labels einmal genauer anzuschauen und, ganz nebenbei, ein Plädoyer für bequeme Hosen auszusprechen – immerhin steht Shaping New Tomorrow für ebendiese Hosenart wie keine andere Marke. Zu einer Chino, und da hängt unsere Headline etwas, besteht allerdings ein kleiner, feiner Unterschied. Dazu später mehr.
Gegründet wurde Shaping New Tomorrow mit der Vision, klassische Menswear zu revolutionieren. Für dieses hehre Ziel bedarf es neben Kreativität auch eine gehörige Portion Mut, immerhin erfindet man nicht nebenbei eine neue Marke. Modelabels können nur dann wirtschaftlich erfolgreich werden, wenn das Design, die Schnitte, aber auch die Materialien genau so professionell sind wie die der seit Jahren oder Jahrzehnten erfolgreichen Kollegen. Den Sachzwang, die gesamte Logistik bis hin zu optimalen Arbeitsabläufen innerhalb der gesamten Prozesskette von der Idee und einer Skizze bis zu einer fertigen Kollektion, die von Verbrauchern gekauft wird, schafft man nur mit einem starken Willen. Kasper Ulrich, Christoffer Bak und Christian Aachmann brachten alles mit.
Die drei Gründerjungs kennen sich seit Kindertagen, sind zusammen in die Schule gegangen und haben gemeinsam Sport betrieben. Vielleicht liegt es an ihrer Herkunft aus Dänemark, vielleicht ist es aber auch Zufall, dass sie alle über einen ausgeprägten Sinn für Mode und Stil verfügen. Was ihnen immer wieder aufgefallen ist, dass sie sich tagsüber in unbequeme Jeans und Chinos zwängen und abends dann zum Leid ihrer Freundinnen in bequeme, aber nicht sehr ästhetische Jogginghose wechseln. Spätestens nach einem Jahr Homeoffice dürften die meisten Leser dieses Phänomen kennen oder konsequenter Weise nur noch Jogginghosen tragen. Das Ziel von Kasper Ulrich, Christoffer Bak und Christian Aachmann war es also, eine Hose zu entwickeln, die einerseits außergewöhnlich bequem ist, aber dennoch stylisch aussieht und sich im Prinzip zu jedem Anlass tragen lässt.
Bak war es dann, der mit gerade einmal 22 Jahren für drei Wochen nach Portugal geflogen ist um sich auf die Suche nach einem Produzenten zu machen, der mit ihnen zusammen eine Technologie entwickelt, die ihren Vorstellungen entspricht. Die meisten Fabriken haben ihn belächelt, bis er ein familiengeführtes Unternehmen fand, die ursprünglich Stoffe für Sofas herstellten. Sie waren von der Idee überzeugt und mit ihnen zusammen haben sie dann die inzwischen patentierte und markenrechtlich geschützte Technologie FreeFiber entwickelt. Eine Art 4-Wege-Stretch, bei dem sich die Hose 360 Grad perfekt an die Bewegungen des Trägers anpasst. Erstklassige Pima-Cotton aus den USA und Lycra Elasthan sorgen dann zusätzlich für Komfort und Qualität. Das ist dann auch der Unterschied zur klassischen Chino, die aus Chino-Twill besteht, also aus 100 % Baumwolle.
Was dann kam, unterscheidet sich von Firmengründungen, von der man sonst so häufig liest und die nur mit einem starken Unternehmen im Rücken zu schaffen sind. Nach der Gründung im Jahr 2015 und einem Shop in Aalborg folgte im Jahr darauf eine Kickstarter-Kampagne und 2018 dann die Teilnahme bei der Dänischen Version von „Höhle der Löwen“, wodurch neue Investoren einstiegen. Der erste Flagship-Store eröffnete 2019 in Kopenhagen, die nächsten dann in Aarhus und Odense und am 17. Juni dann in Hamburg auf dem Neuen Wall. Weitere Stores sind in Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart und Köln geplant.
Neben äußerst bequemen Hosen finden sich noch Hemden und Shorts im Portfolio. Ganz neu ist die Recycle-Kollektion. Sie wird mit einer Technologie hergestellt, die die besten Eigenschaften von Sportbekleidung mit klassischer Alltagskleidung kombiniert. Der Stoff, der für diese Kollektion entwickelt wurde, ist extrem weich und gleichzeitig sehr robust.
Für die „Essential Pants“-Kollektion kam neben Elasthan auch Repreve und Ecovero Viskose zum Einsatz. Repreve ist ein Polyesterstoff, der aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Die Flaschen werden von Mülldeponien und aus den Meeren gesammelt und in Polyestergarn gesponnen, wodurch für die Produktion weniger Energie und weniger Wasser verbraucht wird. Auch wird 30 % weniger CO2 ausgestoßen.
Bei Ecovero handelt es sich um eine nachhaltige Alternative zu Viskose, die durch ein umweltfreundliches Verfahren aus FCS-zertifiziertem Holz gewonnen wird. Der Hersteller Lenzing produziert in einem geschlossenen Ablauf, d.h. Wasser und Chemikalien, die in der Produktion genutzt werden, werden recycelt und wiederverwendet und tragen somit nicht zu Umweltverschmutzung bei.
Alles, was Shaping New Tomorrow anbieten, hat Hand und Fuß und man springt nicht von Stein zu Stein. Mag sein, dass das als etwas zu brav angesehen werden kann im schillernden Modezirkus, aber Modemarken bestehen ja hauptsächlich wegen der Professionalität in allen Bereichen lange auf dem Markt. Und eine Modemarke führt man nicht als Pop-up-Store mit immer neuen Designs, die zwar Aufmerksamkeit generieren, derer man aber genauso schnell wieder überdrüssig wird. Die Designs bei Shaping New Tomorrow werden behutsam angepasst, das reicht: Wer zu sehr den Fokus auf Mode legt, kann halt auch schnell aus der Mode geraten.
Ein Ansatz von Shaping New Tomorrow ist folgerichtig, den Fokus auf langlebige Produkte zu legen.
Gewinnspiel: Gewinne ein Outfit von Shaping New Tomorrow | Horstson
29. Juni 2021 at 08:22[…] Wir sprachen davon: Shaping New Tomorrow eröffnet in Hamburg einen eigenen Flagship-Store. Gegründet wurde die noch junge Marke in Aalborg von Christoffer Bak, Kasper Ulrich und Christian Aachmann. Die drei Jugendfreunde haben sich vorgenommen, die übliche Sicht auf Kleidung zu verändern und setzen hierfür auf eine Kombination aus Bequemlichkeit und Style. Das klingt erst mal nicht sonderlich kompliziert, ist es in der Praxis scheinbar schon: So zumindest der Eindruck, wenn man versucht, eine Hose zu bekommen, die nicht nur gut aussieht, sondern auch gut sitzt und zudem auch noch bequem ist. Die Suche nach dem benötigten Stoff gestaltete sich schwierig, doch Bak, Ulrich und Aachmann wurden fündig. Eine traditionelle Fabrik in Portugal, die ursprünglich Bezüge für Sofas entwickelte, hat in Zusammenarbeit mit Shaping New Tomorrow eine Hybridhose kreiert. Verwendet wird ein Baumwollgarn, das mit Lycra gesponnen wird, was zu der charakteristischen Gewebestruktur der Produkte führt. Rausgekommen ist eine Hose, die sich im Laufe des Tages nicht ausweitet und die Passform nicht verliert und die gleichermaßen für Freizeit und Businesslook geeignet ist. Die Jogginghose darf zukünftig also im Schrank bleiben. […]