(Bild: Screenshot, Pressemitteilung, Philipp Plein)
Was bisher geschah: Philipp Plein befindet sich seit einiger Zeit im Streit mit Ferrari. Der Sportwagenhersteller stört sich an Fotos, die der Textilunternehmer auf Instagram hochgeladen hat. Plein hatte auf eben diesen Bildern Turnschuhe seinen grünen Ferrari 812 Superfast inszeniert. Zudem gab es ein kleines (und nicht so sehr feines) Video – man erahnt es – das eine trashige Carwash-Szene zeigte, mit allerlei halbnackten Menschen, jeder Menge Turnschuhen und eben auch dem besagten Sportwagen. Das war für Ferrari zu viel: „Ferrari wird in den Beiträgen mit einem Lifestyle zusammengebracht, der nicht mit dem Markenbild von Ferrari vereinbar ist“, schrieb der Ferrari-Anwalt in einem Brief. Die Rechte der Ferrari-Lizenznehmer würden verletzt und überhaupt sei das alles „per se geschmacklos“. Geschmacklos? Stimmt, möchte ich kurz einwerfen, allerdings bedient Ferrari eben auch eine Zielgruppe, die sich nicht immer durch Geschmack, sondern durch ziemlich viel Geld auszeichnet.
Sei es drum: Man scheint sich auf eine finanzielle Entschädigung von 200.000 Euro, die Plein an Ferrari zahlen soll, geeinigt zu haben.
„Der Grund, warum sie mich um eine solche Entschädigung bitten, ist, dass ich ein Bild von meinem eigenen Ferrari auf meinem privaten Instagram-Konto veröffentlicht habe“, wie Philipp Plein in einem Statement erklärt. Parallel dazu hat er dem Sportwagenhersteller ein entsprechendes Schreiben seines Sprechers, zukommen lassen. „In dieser besonderen Zeit voller tragischer Ereignisse auf der ganzen Welt, ist es für völlig unangebracht, über solch irrelevante Angelegenheiten zu streiten. Weder FERRARI SPA noch ich brauchen dieses Geld wirklich“, wie der Unternehmer ausführt. „Anstatt diesen nutzlosen Rechtsstreit fortzusetzen, habe ich meinen Anwalt gebeten, den Kampf beizulegen, um einen Beitrag von 200.000 US-Dollar an den Gianna-Floyd-Fonds zu leisten, der der Tochter des verstorbenen George Floyd oder an den ‚Black Lives Matter Fund‘ zugute kommt“. Plein würde aufrichtig hoffen, dass Ferrari dieser Aktion zugunsten einer Sache zustimmen wird, die ihm seit jeher am Herzen liegt. Damit spielt er auf seinen Support der schwarzen Community an: Plein war der erste Designer, der während einer Mailänder Modewoche eine Modenschau mit einem komplett schwarzen Cast veranstaltete.
Die beiden Streit-Beteiligten werden vermutlich tatsächlich nicht auf die 200.000 US-Dollar angewiesen sein. Ferrari wird allerdings wenig unter Druck gesetzt. Ob es klappt, ist unklar: Ferrari hat sich noch nicht offiziell zu Wort gemeldet. „Auch wenn FERRARI SPA meiner Bitte nicht zustimmen wird, werde ich dennoch eine persönliche Spende leisten, um eine so wichtige Sache zu unterstützen“, wie Plein seine Erklärung abschließt. Das hat er inzwischen auch getan.
Fortsetzung folgt.