(Douglas-Store auf Sylt in Kampen; Bild: Michael Tinnefeld für Bunte/Douglas)
Da oftmals Marketingspezialisten tonangebend für Produktschöpfungen sind, werden heutzutage Düfte, dekorative Kosmetik, Beautyprodukte und deren Vermarktung als Idee aus der Luft gegriffen und dann wird von den Kreativen in darauf spezialisierten Unternehmen das passgenaue Produkt zur Starkampagne hergestellt.
Die Formel ist simpel: Auf der einen Seite steht ein Star, der Begehrlichkeiten weckt und auf der anderen Seite die Parfum- und Kosmetikindustrie und ihr schier unerschöpflicher Erfindergeist, der darauf abzielt, das Publikum mit Stardüften an die Kassen zu locken.
Es ist sicher ungewöhnlich, mit dem anzufangen, was es nicht gibt, wenn man einen neuen Store vorstellt, doch in Kampen ist eben alles etwas anders. Doch von Anfang an.
Douglas-Store auf Sylt in Kampen; Bild: Michael Tinnefeld für Bunte/Douglas
Uns glücklichen Nordlichtern geht es ja ähnlich wie den Briten. Früher oder später beträgt die Regenwahrscheinlichkeit hundert Prozent. Der geneigte Sylturlauber oder -bewohner macht dann das, was man halt auch im Rest von Deutschland so macht, wenn es regnet: Entweder man vertrödelt die Zeit im Hotel oder im Haus, man geht im Friesennerz spazieren oder aber man bummelt durch die Läden, die auch an Schietwedder geöffnet haben. Ganz neu ist das Ziel an der Hauptstraße 13 in Kampen auf Sylt.
Dort, wo der Strönwai, vielleicht eher bekannt unter dem Namen „Whiskeymeile“, beginnt, hat Douglas vor wenigen Tagen im Wiir-Hüs seinen ersten Store mit neuem Logo und exklusivem Konzept eröffnet.
Der neue Douglas-Store in Kampen ist der erste Shop von rund 2.400 Filialen in Europa, der den neuen Douglas-Schriftzug trägt. Verantwortlich für das Redesign war übrigens die BBDO-Tochter Peter Schmidt Group (Peter Schmidt trafen wir vor wenigen Jahren zum Interview). Das neue Logo soll, so Tina Müller, die als Group CEO von Douglas auch das Deutschlandgeschäft verantwortet, im Interview mit der Wirtschaftswoche, den Premiumcharakter der Marke betonen. Wie passend, denn „auf Sylt wird unsere Vision vom neuen Einkaufserlebnis bei Douglas erstmals in einem Store sichtbar und erlebbar – ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung unserer Zukunftsstrategie“, wie die Managerin, die den meisten Lesern durch die Werbekampagne „Umparken im Kopf“ bekannt sein dürfte, erklärt.
Betritt man nun den neuen Douglas-Store im typisch roten Backstein und norddeutschem Reetdach, trifft man auf eine helle, minimalistische Ladeneinrichtung aus edlen Materialen. Die Waren stehen wie Zinnsoldaten akkurat eingereiht in den Regalen, laden zum Kaufen ein und stehen zur Beratung bereit.
Die Produktpalette reicht von Sisley, La Mer, Dr. Barbara Sturm, Dr. Russo, Dr. Dennis Gross, Sensai, Perricone MD, Codage und Dior – in Kampen ist man eben etwas krüsch, was die Markenauswahl betrifft und was im Hochdeutschen für wählerisch steht: Stardüfte? Dekorative Kosmetik? Nee! Stattdessen Medical Beautymarken, maritime Luxusmarken und nur wenige Nischendüften. Na, denn man tau – dann mal los.
*“Gur Dai, Douglas“ – „Guten Tag, Douglas“. Auf Sylt spricht man „Sölring“, einen friesischen Dialekt.
HappyFace313
9. Juli 2018 at 09:02🙂 Na, da bin ich ja mal gespannt!
Danke für den informativen Bericht.
Liebe Grüße
Claudia 🙂
fred
9. Juli 2018 at 10:52Bei Douglas war das mehr als nötig. Es sah noch aus, wie vor 30 Jahren. Das neue Logo allerdings ist fad. Versprüht kein Luxussegment. Sieht aus wie bei „Mango“. Aber Peter Schmidt ist bei Grafik eher „dritte Wahl“. Man hätte da jemand besseres nehmen können. Und die Einrichtung. Na ja. Etwas nach Zahnarztparxis oder Fusspflege sieht es aus. Sie hätten sich mehr Mühe geben können. Da ist noch Luft nach oben. Früher waren wir immer ganz heiss auf die dicken Papiertaschen von Douglas. Gibt es die noch? Gehe kaum noch zu Douglas. Bei uns gibt es Müller. Die mag ich lieber. weniger elitär und es gibt eine Hand voll proben. Bei Douglas gibt es nur ein mitleidiges Lächeln und so eine“ Abreibeprobe“. Bei Müller hab ich neulich acht Shseidoproben bekommen.