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Zu kurzer Prozess?

Die Französin Mélanie Thierry hat in Großbritannien erst mal ausgetanzt. Die Ausstrahlung des Spots für das Parfum Belle D’Opium von Yves Saint Laurent wurde von der Britischen Werbeaufsicht (ASA) nach einigen nicht näher erklärten Beschwerden gestoppt. So weit, so seltsam, da die recht holprig daherkommende Begründung dafür folgendermaßen lautet: „Die Tänzerin wirke wie unter Drogen. Sie tanze wie unter Ekstase und am Ende räkelt sie sich dann auch noch auf dem Rücken liegend (wäre Bauchlage die bessere Wahl gewesen?) am Boden und haucht den Satz: Ich bin deine Sucht, ich bin Belle D’Opium.“ Da Daisy den Spot schon kannte und außer den mäßigen tänzerischen Fähigkeiten der Parade-Lolita Mélanie Thierry nichts an dem weniger gut gelungenen Spot zu bemängeln hatte, musste das gesamte verfügbare soziale Umfeld zur Feldforschung herangezogen werden. Welch überraschendes Ergebnis: Alle Menschen, die den Spot gesehen haben, waren ungestützt, also ohne Vorgaben oder die Andeutung von inhaltlichen Problemen, nicht dazu in der Lage, das zu erkennen, worüber sich die Britische Werbeaufsicht hermachen musste. Aber schaut selbst… ob ihr nach mehrmaligem Ansehen des Spots zumindest einen heftigen Schokosuchtreflex bemerken könnt. Daisys Probanden blieben ganz cool. Ihr müsst euch also nicht allzu sehr fürchten.

Im Detail argumentierte die Aufsichtsbehörde damit, dass die Hauptfigur in dem Spot wie unter Drogeneinfluss wirke. Daher könne beim Zuschauer der Eindruck entstehen, der Spot stelle die rauschhafte Wirkung von Rauschmitteln nach. Der Werbespot sei deshalb unverantwortlich – und nicht zur Ausstrahlung geeignet. Da schluckt man schon und überlegt noch mal, ob wirklich dieser Spot damit gemeint war.

Auch deshalb, weil der mit Kate Moss besetzte Spot für Parisienne von Yves Saint Laurent meiner Ansicht nach um einiges deutlicher wird.

Was soll man dazu sagen, dass in einem Land wie Großbritannien ein TV-Spot verboten wird, weil ganze zwölf Beschwerden kamen? Ich will hier nicht die Keule schwingen, wie robust man auch in England hinsichtlich deftiger Darstellungen ist. Aber so eine Katie Price ist ja auch nicht gerade eine Ordensschwester, die muss man erst mal seelisch verkraften, oder? Darf ich mal fragen, wie viele Beschwerden bei euch einlangen, wenn das Britische Dschungelcamp oder Big Brother Livesex bringen, während die Familie beim Abendbrot sitzt?

  • siegmarberlin
    3. Februar 2011 at 17:42

    @ daisydora

    das YSL Video m. Kate Moss um Klassen besser.

    Zu dem Verbot kann ich nur bemerken, absoluter Schwachsinn, der Spot ist noch nicht mal sexy od. sinnlich, irgendwie bißchen langweilig od. vielleicht Ausdruckstanz a la Pina Bausch.

  • Horst
    3. Februar 2011 at 19:26

    Ebrn – absoluter Blödsinn und ich glaube nicht das das Video den Drogenkonsum glorifiziert.

    Da sollten dir Briten lieber Pete Doherty vom Bildschirm verbannen 😉

  • Daisydora
    3. Februar 2011 at 21:12

    @chris

    Tja, Sachen gibt es ….. ich glaube, uns allen ist der Spot mit Kate Moss lieber …. 🙂

    @siegmarberlin

    Ja genau, einem Gerücht zufolge ist das die Zweitbesetzung aus der Pina Bausch Kompanie bei einem Isadora Duncan-Gedächtnistanz … 🙂

    @Horst

    Du sagst es … und da gäbe es noch so zwei drei Werbeträger für Drogenkonsum …

    🙂

  • Rene Schaller
    3. Februar 2011 at 22:57

    War das Verbot nicht deshalb, weil sie andeutet sich Drogen zuzuführen? In Sekunde 27 hält sie den linken Zeigefinger an die Vene im Arm, und danach geht’s richtig ab…

    Blödsinn die Sache. Keiner würde drüber nachdenken, denn eigentlich ist der Spot kaum der Rede wert. Nun wird er erst interessant und findet wirklich Beachtung.

  • Daisydora
    4. Februar 2011 at 00:51

    @René Schaller

    Du hast recht; das tut sie, ist mir bisher nicht aufgefallen, aber ich finde diesen Effekt ehrlich gesagt auch verzichtbar. Das macht den Spot, der etwas mißlungen ist, auch nicht aufregender, erst recht nicht anrüchiger. @Siegmarberlin hat es ja schon auf den Punkt gebracht, der Spot ist noch nicht mal sexy oder sinnlich ….

  • blomquist
    4. Februar 2011 at 08:36

    Oh je-
    was ist denn mit den Engländern los?

  • muglerette
    4. Februar 2011 at 10:45

    oh man…ich will jetzt opium nehmen um endlich so tanzen zu können und von meiner cracksucht wegzukommen!!

    es ist schon gut gewesen das das zensiert wird!!!!!!!!!!!

    wenn alle so reagieren würden wie ich…..ohje!!!!!!!
    die briten haben mal wieder recht!

  • siegmarberlin
    4. Februar 2011 at 11:09

    @ Daisydora Rene Schaller

    das bei Sek. 27 ist mir vorher nicht aufgefallen, wenn das gewollt ist finde ich den Spot wirklich bescheuert und gehört aus diesem Grunde schon verbannt.

  • Daisydora
    4. Februar 2011 at 11:53

    @muglerette @siegmarberlin

    Dass man in unserer hetigen Suchtgesellschaft (nicht nur in der westlichen Welt) ein Parfum namens Opium aus den Achzigerjahren als Synonym für Opiate nimmt, ist schon an den Haaren herbeigezogen, aber dieses geschmacklos effektheischende Spiel mit dem Sterotyp finde ich auch vollkommen daneben. Es hätte nur keiner von uns bemerkt …. wenn man aber konsequent sein will, dann sollte man im Fernsehen auch nicht mehr zeigen, wenn jemand Tabletten einnimmt, so viel Medikamentenmißbrauchsfälle gibt es … ich denke, auch die Briten hätten andere Probleme mit dem Jugendschutz, die ziemlich ähnlich denen sein dürften, die wir haben.

    Wie @blomquist in aller Kürze festgestellt hat, was ist denn mit den Engländern diesbezüglich los? Befürchtet man etwa, die Verbraucher könnten sich das Parfum intravenös verabreichen… man muss das ja auch mal zu Ende denken, oder? Um jetzt was ganz kafkaeskes zu entgegenen: Da ist es sicher besser und gesünder, die Jugendlichen gucken ganz normale TV-Magazine, in denen von morgens bis abends Schönheitschirurgen Werbung für OP’s machen und im Rest der Zeit Castingshows mit den sattsam bekannten Nebenwirkungen laufen ….

  • siegmarbelrlin
    4. Februar 2011 at 23:05

    @ daisydora

    opium war und ist für mich ein tolles parfüm, es wird nur getopt vom „Cloe“ von Lagerfeld.

    Für Männer mag ich einfach die die Düfte von Comme des Garcons und da besonders „Kyoto“

  • Daisydora
    5. Februar 2011 at 20:12

    @siegmarberlin

    Ich finde auch alle von dir genannten Parfums und Männerdüfte herausragend, allerdings fallen mir als echte Parfumtante da noch einige weitere ein …. 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    6. Februar 2011 at 09:58

    […] auf 5) Der Parfumspot von Yves Saint Laurents Belle D’Opium wurde in England verboten. War der Prozess zu kurz? 6) “Das hab ich ja noch nie gesehen das Geschirr von Hermès”, war mein erster Gedanke […]

  • siegmarberlin
    8. Februar 2011 at 01:22

    @ daisydora

    da würden mir wirklich sehr viele mehr einfallen, vielleicht eine Idee dazu einen Artikel zuschreiben und welcher Lieblingsduft die Horstsonians haben

  • siegmarberlin
    8. Februar 2011 at 01:34

    @ daisydora

    “ mille “ von Patou ist wunderbar der Duft seit über 40 Jahren von meine Mutter und alle Düfte von Knize, da mein Vater sie benutzt bis heute.

  • peter kempe
    8. Februar 2011 at 10:29

    @siegmarberlin
    wie lustig knize ten ist bei mir auch immer im angebot obwohl ich ja der guerlain jünger bin l’heure bleue:-)))