Interieur

Wohnkultur: Die Theresienthal Kürbisflasche

theresienthal kuerbisflasche horstson
Bild: Theresienthal

In den letzten Jahren entwickelte sich die 1836 gegründete Kristallglasmanufaktur Theresienthal leise, aber mit großer Grandezza, zu einem internationalen Botschafter von „Made in Germany“. 2004 wurde die damals insolvente Manufaktur, die über die besten Handwerker ihrer Zunft verfügt, wiederbegründet und deren Kollektionen neu erschaffen. Als ich das erste Mal in den Archiven und Lagern von Theresienthal stöberte, fiel mir eine Flasche auf, die als Vase oder Karaffe diente und die in der traditionellen Form an die „Kürbiskutsche“ aus „Cinderella“ erinnerte. Sie hatte die Farbe Waldgrün und wirkte reizvoll und doch ein wenig verstaubt. Später, nachdem ich mich intensiv mit der Geschichte des Glases beschäftigte, wusste ich, dass Flaschen dieser Form schon von den Römern gefertigt wurden und im Mittelalter ähnliche Formen hatten. Diese Karaffe vereinte also die gesamte Historie der Glasmacherkunst in sich …
theresienthal kuerbisflasche horstson 2
Bild: Theresienthal

Um die Kürbisflasche in die Zukunft zu führen und zeitgemäß zu gestalten, wurde ihr Design ein wenig verändert und vor allem bekam sie fröhliche Farben verpasst. Doch der Klassiker bekannte nicht nur Farbe, sondern trat mit dem Erscheinen auf der ersten Messe in Paris, dem „Salon Maison et Objet“, seinen neuen Siegeszug als Wohnklassiker an. Die Home Abteilung von Christian Dior in der Avenue Montaigne, sowie die Paul Smith Läden in London und Los Angeles verkaufen seitdem den fröhlichen Allrounder und selbst bei Bergdorf Goodman in New York kann man den Klassiker aus Deutschland bekommen.
Schnell wurde die Kürbisflasche auch der Liebling der Wohnredakteure. Hamish Bowles fotografierte die Flasche, nur mit einer Rose in ihr, in Marella Agnellis‘ Sommerhaus in Marrakesch – neben dem berühmten Avedon Porträt der Hausherrin. House and Garden, Tatler und Vogue lancierten ihre schlanke Erscheinung als Highlight auf Sideboards oder auf dem Kamin.
Jetzt feierte sogar die deutsche AD Architectural Digest ihre 150. Ausgabe mit einer limitierten Sonderedition der Kürbisflasche in elegantem Rauchgrau.

Irgendwie ist sie ein wenig kitschig und doch sehr dekorativ. Doch eins ist die Kürbisflasche von Theresienthal auf jeden Fall: ein Klassiker der Wohnkultur und bestes deutsches Handwerk. Da braucht man nicht nach Nachhaltigkeit zu fragen und der Glamourfaktor ist eh inbegriffen …

  • Elke
    20. August 2014 at 14:54

    Sind es schon10 Jahre seit der Wiedergeburt Theresienthals?
    Immer noch schön,diese Flasche!

  • Manfred
    20. August 2014 at 15:01

    Nicht mein Geschmack, mir zu kitschig. Maximal in grau

  • Siegmar
    20. August 2014 at 17:21

    @ Manfred
    in grau ist die wirklich schön, obwohldie Vase mir auch sonst etwas zu opulent wäre.

  • Horst
    20. August 2014 at 20:29

    Ach, ich find die eigentlich ganz spannend! Müsste man mal in Aktion auf unserem Sideboard sehen ….
    Theresienthal mag ich eh btw und Blomquist und ich sammeln ja ganz fleißig Gläser von Christian Haas! 🙂

  • Monsieur_Didier
    21. August 2014 at 00:27

    …gefällt mir sehr gut…
    wenn man modern und eher hell eigerichtet ist kann ich mir die Flasche/Vase sehr gut in kräftigen Farben vorstellen…
    wenn man eher klassisch, Mid Century eingerichtet ist dann eher neutralfarbig ohne Farbe oder wie schon angesprochen, in einem hellen Grauton…

    mit einer Blüte eine tolle Anregung…

  • blomquist
    21. August 2014 at 09:07

    Auf den ersten Blick so gar nicht mein Fall…..
    aber wie Horst schon meinte, eine einzelne davon auf einem 60ies Teak-Sideboard wäre sicher der Knaller.
    Ich würde die blaue Vase dafür wählen.

  • monsieur_didier
    21. August 2014 at 10:23

    …ich habe mir gerade noch mal in Ruhe die Homepage von Theresienthal angesehen und war überrascht…
    1. …weil die Kürbisflasche durchaus bezahlbar ist für so ein handwerklich gefertigtes schönes Stück und…

    2. …weil Theresienthal wirklich schöne Gläser anfertigt, z.B. die Serie Planet Earth, die sicherlich höherpreisig ist, die aber wunderschön ist und die mich sehr überrascht hat in ihrer Traditionalität und auch in ihrer Modernität…
    ich bin sehr angetan…
    und überlege gerade, was ich mir davon selber schenke 🙂

  • Siegmar
    21. August 2014 at 10:28

    Monsieur_didier

    Theresienthal habe ich auch erst durch Peter Kempe wieder entdeckt und stimme dir zu, gerade die Serie „Planet Earth “ ist auch mein Favorit.

  • Horst
    21. August 2014 at 10:29

    @Monsieur die Gläser sind toll! Ich trinke meine abendliche Cola immer aus dem Astronauten Glas 🙂

  • monsieur_didier
    21. August 2014 at 10:49

    @ Herr Horst: …Du trinkst COLA???
    nachher schreibst Du noch, du ernährst Dich gar nicht Vegan…!!!
    Ich bin schockiert 😀

    …das Astronauten-Glas, das Wolkenglas und die Tiefsee-Gläser sind meine Favoriten …

    @ Siegmar: …das freut mich 🙂

  • Horst
    21. August 2014 at 10:53

    @Monsieur Cola light natürlich 😀 Nein, ich ernähre mich nicht vegan … lach* Nicht mal dran gedacht … 🙂
    Das Ameisenglas ist übrigens auch sehr chic 🙂

  • monsieur_didier
    21. August 2014 at 10:56

    …und das Bienenglas…
    dank Peter bin ich mit dem Theresienthal-Virus infiziert…
    ich bin verliebt 🙂

  • peter
    21. August 2014 at 11:47

    @Didier und Horst
    Ich liebe die fleischfressende Pflanze, die die Fliege jagd und die Kürbisflasche, weil es mein erstes eigenes Design war, was bei Dior stand:-))) Ausserdem hat sie was von Alice im Wunderland und ich mag ja die verrückte Tee Gesellschaft :-))

  • Siegmar
    21. August 2014 at 12:29

    @ Pete4r
    da kannst du mit viel Recht stolz darauf sein, sehr, sehr schön !

  • Horst
    21. August 2014 at 23:10

    Ich hab mir die Farben jetzt nochmal genau angeschaut – antikgrün ist geil!

  • Shout-Outs: Der wöchentliche Blick in die Bloglandschaft | Luxury First
    25. August 2014 at 16:26

    […] but not least erfahren wir auf „Horstson“ ein paar Hintergründe zur Kürbisflasche der Kristallmanufaktur […]