In der Woche vor Weihnachten gibt es immer so Filme, denen ich nicht wiederstehen kann. „Tatsächlich Liebe“ bringt mich regelmäßig zum schluchzen und da die Tage so kurz und beruflich im Laden total anstrengend sind, wühle ich abends gern in der DVD-Kiste und dabei habe ich einen meiner Lieblingsfilme wiederentdeckt.
Es ist der Film „Eine amerikanische Nacht“, oder wie er im französischen Original heißt „La nuit américaine“, der 1973 von Meisterregisseur Francois Truffaut gedreht wurde.
„La nuit américaine“ ist die Hommage eines Regisseurs auf das Drehen von Filmen und ist so zu sagen ein Film im Film, über die Geschichte des Films und die kleineren und größeren Dramen, die sich am Set so abspielen.
Typisch für die Siebzigerjahre des französischen Films, sind die Beziehungen untereinander kompliziert. Jean Pierre Leaud, der in fast allen Filmen Truffaut‘s seit „Sie küssten und sie schlugen sich“ spielte, ist verliebt in das Skript-Girl, gespielt von der wunderbaren Dany.
In den legendären Filmstudios in Nizza wird der Film „Meine Cousine Pamela“ gedreht und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Der Regisseur, gespielt von Truffaut selbst, muss mit Budgets, mit den Befindlichkeiten der Schauspieler und dem Kampf mit dem Drehbuch fertig werden.
Die Liebeserklärung an den Film wird getragen von viel Melancholie. Vergänglichkeit, Verletzbarkeit und das Leben als Philosophie. Die Illusion des Filmemachens wird hinterfragt, aber die Magie eher beschworen – mit Szenen, wie der Entstehung der Filmmusik von George Delarue. Oder der Szene, wie der junge Regisseur als Kind sich abends heimlich die Kinobilder stiehlt, die ausgehängt sind, weil Filme sein ein und alles sind.
Der Film steckt voller Hommagen an Regisseure wie Hitchcock oder Jean Renoir.
Irgendwie gehört für mich die DVD in jeden Schrank kunstinteressierter Menschen und ist ein schönes Stück Filmgeschichte, an dem die große Kunst der französischen Filmemacher der Siebzigerjahre und die Meisterschaft von Francois Truffaut, deutlich erkennbar ist.
Der Titel kommt übrigens von einem Fachausdruck der Filmbranche und bezeichnet einen Filter, mit dem man, wenn man ihn vor die Kamera setzt, eine Tag-Aufnahme zur Nachtaufnahme werden lassen kann …
Daisydora
27. Dezember 2011 at 11:13Den werde ich jetzt gleich nachholen, habe ihn noch nicht gesehen und freue mich schon drauf … 🙂
siegmarberlin
27. Dezember 2011 at 12:44denn kannte ich nicht im franz. Original, werde ich aber umgehend nachholen.