Voting: Schockflopper – Charlie Le Mindu A/W 2011

Das Problem mit der Provokation ist ja, dass uns mittlerweile nichts mehr wirklich schocken kann. Personen die schockieren wollen, kommen entweder glaubwürdig rüber und sind authentisch, weil sie wirklich irgendwie einen an der Waffel haben (Miss Gaga) oder sie legen sich einen Vollschuss an und tun so, als würden sie unangepasst und provokativ sein. Klar. In Zeiten wo man in organisch anmutenden Kokons über den roten Teppich getragen wird, ist es leider auch schwierig provokativ zu sein ohne dabei den schmalen Grat zur Geschmacklosigkeit zu überschreiten.

In der Mode ist es mittlerweile oft so, dass man allein durch übertriebene Outfits und Schockeffekte überhaupt noch Aufmerksamkeit erregen kann. Was ja leider (oder zum Glück?) auch von Nöten ist um irgendwie im Gespräch zu bleiben und im Idealfall von seinen Entwürfen leben zu können. Und jeder Designer der mir erzählen möchte, dass er es nicht toll findet, wenn er kommerziell erfolgreich ist und Prominente seine Entwürfe tragen, dem glaube ich das eh nur bedingt.

Charlie Le Mindu würde ich es aber glauben, denn was er auf der London Fashionweek für den Herbst/Winter 2011 präsentiert hat möchte man auch keinem Promi irgendwie zumuten. Nicht einmal Frau Gaga. Und die hat FLEISCH getragen!
Interessanterweise scheint Blut und Vergewaltigungsthemen immer noch zu ziehen. Es ging (natürlich) wieder ein Aufschrei durch die Londoner Fashionweek. Aber seien wir ehrlich. Es geht auch weniger geschmacklos. Ich erwähne in diesem Zusammenhang wirklich ungern McQueen, aber der hat 1995 seine Kollektion auch „Highland Rape“ genannt und das Thema wesentlich schöner umgesetzt und vor allem mit einer weniger unangenehmen Plakativität.
Aber da solche Ansichten ja immer sehr subjektiv sind, möchte ich euch fragen:

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Am Montag, 28.02.2011, 9:30Uhr endet das Voting und wir wissen endlich genau, was wir von der Kollektion von Charlie Le Mindu halten dürfen.

Bilder: catwalkpictures