Allgemein

Vor dem Richter x Gerhard Richter „Panorama“ in der neuen Nationalgalerie Berlin

Geplant war ja eigentlich ein kleiner Text über den Besuch der Ausstellung. Stattdessen stand man (ich) sprichwörtlich vor dem Richter. Und das am Samstag gut eine Stunde lang. Gut, Gerichtsverhandlungen dauern normalerweise länger, finden aber auch in beheizten Verhandlungsräumen statt. Aber zurück zum Thema.
Gerhard Richter wurde am 9. Februar diesen Jahres 80 Jahre alt. Grund genug die Ausstellung „Panorama“ zu nennen. Gibt sie doch einen Überblick über sein Schaffen als einer der bedeutendsten deutschen Künstler unserer Zeit. Ich berichtete bereits über die „Unscharf nach Gerhard Richter“ – Ausstellung im Hubertus-Wald-Forum. Waren es damals nicht ausschließlich Arbeiten von ihm, sondern eher Werke, die sich als Inspiration seiner Technik bedienten (Fotografien auf Leinwände zu vergrößern und mit Ölfarbe zu verändern bzw. zu verschleiern), widmet sich die nun eröffnete Ausstellung in Berlin seinem kompletten Oeuvre. Die rund 140 Exponate, die neben Bildern auch Skulpturen beinhalten, sind noch bis zum 13.5. in der Neuen Nationalgalerie zu besichtigen.
Betty, 1977, 30 x 40 cm, Öl auf Holz Museum Ludwig, Köln / Privatsammlung, © Gerhard Richter, 2012
Betty, 1977, 30 x 40 cm, Öl auf Holz // Museum Ludwig, Köln / Privatsammlung, © Gerhard Richter, 2012

Parallel zur Ausstellung „Panorama“ ist im Schinkelsaal der Alten Nationalgalerie eines der bekanntesten Fotozyklen von Richter ausgestellt. In „18.Oktober 1977“ widmet sich Richter der Todesnacht von Stammheim indem er Fotografien von zum Beispiel Ulrike Meinhof oder toten RAF-Mitgliedern aus besagter Nacht verfremdet. Dieser Zyklus war in Deutschland u.a. bereits im Bucerius Kunstforum in Hamburg zu sehen.

Bild links: Seestück (See-See), 1970, 200 x 200 cm, Öl auf Leinwand // Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, © Gerhard Richter, 2012; Bild rechts: 4096 Farben, 1974, 254 x 254 cm, Lackfarbe auf Leinwand // Privatsammlung, © Gerhard Richter, 2012

Also schnell ein Zugticket nach Berlin gebucht und am besten gleich beide Ausstellungen des „Picassos des 21. Jahrhunderts“ besucht. Für alle denen es zu kalt beim Warten wird: Der Kaffeewagen am Eingangsbereich ist sehr zu empfehlen. Und sobald ich die Möglichkeit hatte die Ausstellung zu sehen hier natürlich mehr.

Weitere Infos unter: Gerhard Richter in Berlin

Öffnungszeiten:
Di    10–18 Uhr
Mi    10–18 Uhr
Do   10–22 Uhr
Fr    10–18 Uhr
Sa   10–18 Uhr
So   10–18 Uhr
Preise:
Ausstellung „Panorama“ 8 Euro
Ermäßigt 4 Euro
Kombination aus „Hausticket“ für die Nationalgalerie + Richter- Ausstellung – 14 Euro
Ermäßigt 7 Euro
Info: Wer sein Ticket der Panorama-Ausstellung mit zur Alten Nationalgalerie mitnimmt, erhält dort Karten zum ermäßigten Preis von 4 Euro

  • peter kempe
    20. Februar 2012 at 17:50

    die ausstellung ist der absolute oberhammer und gerhard richter der tollste deutsche künstler den ich kenne.und er ist so wahnsinnig unaufgeregt das gefällt mir so gut.werd ich auf jeden fall hingehen.

  • Daisydora
    20. Februar 2012 at 18:53

    Eine absolute Sternstunde der Modernen Malerei!!

  • siegmarberlin
    21. Februar 2012 at 12:44

    @ jan who

    vielen, vielen Dank für den Artikel, ich war schon in der Ausstellung und bin so begeistert, Richter ist der, der mich neben Neo Rauch am meisten begeistert. Die Ausstellung ist perfekt in der Kombination mit der Alten Nationalgalerie. Da mein Arbeitsweg mich morgens und abends an der Neuen Nationalgalerie vorbeiführt bin immer wieder voller Hochachtung vor ihm. Es lohnt sich absolut dafür nach Berlin zu kommen und zur Zeit sind die Schlnagen noch nicht so extrem lange.

  • Jan Who
    21. Februar 2012 at 18:30

    Naja ich hätte ne Stunde anstehen
    Müssen. Ich werd’s in der Woche mal versuchen 🙂 bin auch schon gespannt! Danke dir!