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Venedig an der Seine – Chahans Eisblumen Farben

Einer für mich am meisten beeindruckendsten Interieur Designer mit einer ganz eigenen Handschrift lebt in Paris und heißt Chahan Minassian.
1961 im Libanon geboren, aus einer armenischen Familie stammend, kommt der junge Chahan 1976 nach Paris. Nach einem Studium für Interieurdesign heuert er bei Ralph Lauren an und wird 7 Jahre lang deren europäischer Creative Director. 1993 macht er sich selbständig und richtet verschiedene Appartements ein. Kunden aus Kanada und Japan werden zu seinen ersten Klienten und auch in Paris richtet er verschiedene Wohnungen eine. Sein Gespür für die Vermischung von Mid 40th Stil klassischer französischer Wohnkunst und moderner Kunst und avantgardistischer Keramik ergeben einen ganz eigenen Stil und eine ganz eigene Handschrift. Seine Herkunft blitzt spannungsreich immer wieder mit einer gewissen orientalischen Opulenz durch und so ergibt sich ein wunderbares Crossover der Kulturen.
In der Rue du Beaune Nummer 12 eröffnet Chahan 1999 eine Galerie und zeigt dort die Bandbreite seiner Stile und verkauft auch die vom ihm entdeckte Keramik und ausgewählte Vintage-Möbel aus den 40th und 60th. Ein Besuch – wenn man in Paris ist – lohnt sich unbedingt.

Nun hat Chahan für einen in Amerika lebenden Franzosen ein Appartment am Quai Voltaire eingerichtet, mit Blick auf den Louvre was total fragil in Eisblumen-leichten nordischen Blautönen und vielen Abstufungen von weiß fast wie die Farbkarte einer Schneekönigin wirkt und faszinierend präzise und schön die Abstufungen von fast kalten Tönen zeigt. Als Gegensatz hat er meisterlich ein an die venezianischen Palazzi erinnernden Stil erschaffen der mit Samten, Pannesamt, Stickereien und Damasten spielt und als Gegensatz Marmor und mattierte Spiegel einsetzt, dass man an die große Zeit der Dogen erinnert ist. „Venedig an der Seine“ aber auf eine erstaunlich eigenständige und moderne Weise. Kostbare Contemporary Kabinettstücke wie Bronzedosen und Keramikobjekte werden geschickt platziert. Moderne Kunst und in allen Aqua-Tönen, schimmernde Murano-Ascher und Kristallvasen geben den Räumen einen zusätzliche Lagunen-Touch.

Mir gefällt an der Innenausstattung des Pariser Appartements durch Chahan so gut, dass es sich abwendet von den ewig gleichbleibenden Vintage, Charlotte Perriand, Jean Prove Parkett Wohnungen, in denen eine Leere herrscht und die nur cool sein wollen. Er schafft es mit fast märchenhaften coolen Farbtönen, Opulenz und Behaglichkeit zu schaffen und mehrere Stile zu einer „Oase des Stils und der Opulenz“ zu verwandeln.

Ich bin sehr gespannt auf seine nächsten Meisterwerke.

  • Horst
    6. Januar 2011 at 19:06

    Das goldene Kugelfisch-Ding ist toll! 🙂
    Sehr schön!

  • Rene Schaller
    6. Januar 2011 at 19:14

    Der Tisch unter dem ‚goldenen Kugelfischding‘ ist toll. Designt er auch die Objekte oder von wem ist der?

  • Daisydora
    6. Januar 2011 at 19:33

    Wunderschön, in jeder erdenklichen Hinsicht! Und mal wieder interessant zu lesen, danke Peter 🙂

  • peter kempe
    7. Januar 2011 at 10:16

    @rene schaller
    der tisch ist von gilbert poillerat und aus den mid 40 th den hätt ich auch gern bingo rene:-))

  • loewenherzblut
    7. Januar 2011 at 10:37

    Ja, wahrlich ein majestätischer Iglu. Danke, lieber Peter (*_*)

  • peter kempe
    7. Januar 2011 at 10:45

    @loewenherzblut
    und deine schale liegt ja wohl farblich voll im trend:-)))

  • klear
    7. Januar 2011 at 13:11

    wirklich sehr geschmackvoll ich bin von der struktur des bodens begeister und dieses grün/silber mischung die zwar kühl aber nicht kalt ist, wahnsinn..
    nur um ehrlich zu sein wohnen würde ich dort irgendwie auch nicht wollen, ihr?

  • siegmarberlin
    7. Januar 2011 at 14:25

    zum ansehen sehr schön, zum bewohnen nein, ich denke nur an die Kosten für die “ Domestiken “ grins.

    @ Peter

    sorry, aber Prouvé, Perriand mit Le Corbusier ist kein Vintage, sondern sind “ moderne Klassiker “
    Vintage sind für mich eher Möbel aus den 40ziger u. 60zigern, muss ich als bekennder Bauhaus-Anhänger anmerken. Eine Wohnung muss nicht zwangsläufig cool aussehen, nur weil ich die “ Modernen “ bevorzuge.siehe die Originaleinrichtungen der Meisterhäuser in Dessau

  • klear
    7. Januar 2011 at 14:31

    ja und die schwitzigen silber-weißen turmperücken, die man/frau man wohl zwangsläufig tragen müßte:-)

  • siegmarberlin
    7. Januar 2011 at 14:33

    eine Anmerkung: ich meinte cool im Sinne von kalt od. leer.
    Die Wohnung wirkt auch nicht behaglich auf mich, sondern eher mondän und zum repräsentieren

  • peter kempe
    7. Januar 2011 at 14:34

    @siegmar
    die modernen klassiker sind die nachbauten von vitra,knoll und cassina ich dachte eher an die richtigen teile aus den jahren also charlotte perriand aus den 40 igern le corbusier aus den 20 igern die man bei downtown in der rue de seine bekommt.also originale keine lizenz nachbauten

  • siegmarberlin
    7. Januar 2011 at 15:08

    @ peter
    das ist richtig, leider kenne ich das das Geschäft nicht, Orginale sind in der Regel, zumindest bei den Möbeln, nicht mehr bezahlbar. Da die Preise wie z.B. Prouvé exorbitant sind.

  • Rene Schaller
    8. Januar 2011 at 09:20

    Mein Traumobjekt, ein Daybed von Prouvé, kostet bei Galerie Jousse in Paris 18.000… Aber es ist ein Traum!

  • Horstson » Blog Archiv » François Catroux – le style français
    16. August 2011 at 17:46

    […] stell ich euch bei Horstson die großen Könner der Interior Decorator Szene vor. Nach Chahan Minassian und Alberto Pinto nun den Großmeister François Catroux. Catroux stattet seit Mitte der […]