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The Kooples – Clubbing in Paris

Letztes Jahr in Paris stach mir ein kleiner Laden ins Auge, der ganz klar in schwarz und in weiß eingerichtet war, einfach gemacht, zwei Schaufensterpuppen in der Auslage.
Ein Mann und eine Frau. Skinny Jeans, Chelsea Boots, kleines Jacket, weißes Hemd – beide fast unisex und doch klassisch raffiniert sexy. Gute Materialien und für Paris vernünftige Preise. Der Look gefiel mir auf Anhieb. Ein bisschen Saint-Gemain-Boheme, typisch Paris: Scharfe Schnitte und nen ganz klares Konzept. Farblich schwarz/weiß und als Akzentfarben Sandbeige. Eigentlich nichts besonderes, aber irgendwie wirkten die Sachen basic aber nicht blöd.
Neugierig geworden und wie es immer ist – hat man einmal etwas gesehen was man vorher nicht kannte, fällt es einem dann ständig ins Auge: Eine Anzeige mit einem Paar, und darunter wie lange sie zusammen sind, beide im Le-Kooples-Look, auf der nächsten Seite zwei Jungs und beide in identischen Looks, beide seit zwei Jahren zusammen. Okay – tolerant war man also auch.

Kontinuierlich haben die Gründer, drei Jungs (natürlich im Skinny-Look), die vorher das in Frankreich total verbreitete Brand „Comptoir des Cottoniers“ gegründet haben, ab 2008 die Stadt mit Shops arrondisment per arrondisment übersät und mittlerweile kann man diesen Look nun überall kaufen. Er repräsentiert den typischen Pariser „wir gehen abends aus“-Stil, wo man schnell ne april77 oder Kooples-Skinny anzieht, nen weißes Hemd drüber wirft, im Sommer tief aufgeknöpft, Haare wie frisch aus dem Bett gezogen aber viel und nen Foulard umknotet oder nen kleines Sacco überwirft – ein look der suggeriert: Ich bin interlektuell, frei künstlerisch angehaucht, mag Contemporary Art, Clubbing und Ausgehen in diesem etwas dandyesken aber einfachen Look.
Sixties wird mit ein bisschen Eighties aufgepeppt und das Konzept wendet sich an jung bis alt, was die Jungs von The Kooples auch in ihren gut gemachten Kampagnen suggerieren. Die Fashion Grandma die im Strudel von Paris ihre Achtundsechziger Zeit nicht verdaut hat, ist mit ihrem Iggy Pop Freund genau so vertreten wie das Homophile Nerd Paar. Ich fidne den Look total gut, obwohl er teilweise sehr kommerziell ist – man kann sich gut Basics raussuchen oder die Sachen auch mit Haute Couture Accessoirs mixen. Auf jeden Fall sind The Kooples eins: Sehr sehr Paris und Frankreich und sie bringen den Bon-Party-Enfant-Look den die Pariser so sehr beherrschen gut in die Welt.

Schade das es noch keinen The Kooples Laden in Deutschland gibt, aber was noch nicht ist kann ja noch kommen…. hoffentlich!

Created by the founders of the “Comptoir des Cotonniers” brand, “The Kooples” was established in 2008. What is its concept? A black and white boutique, with a minimalistic decor, offering clothes that are almost unisex with a very “British rock” style, inspired by glamorous couples who are the brands’ icons.

  • Dana Li
    12. Oktober 2010 at 09:45

    Oh, bitte ein Geschäft nach Berlin!

  • Horst
    12. Oktober 2010 at 09:47

    Hatte von The Kooples vorher noch nix gehört – jetzt will ich da einkaufen….

  • Daisydora
    12. Oktober 2010 at 10:47

    Bei mir ist es noch schlimmer Horst: Ich kannte Läden und die Werbung und hatte nicht die erfrischende Idee, mal darüber zu berichten. Tja, so ist das, wenn Stilgurus genau hingucken und schreiben, da hat jeder was davon und lernt dazu 🙂

  • peter kempe
    12. Oktober 2010 at 10:52

    danke daisydora ich bin jetzt ganz rot vor scham freu mich natürlich aber sehr über lob :-)))ich muss immer an das zitat aus dem film september issue denken wo grace coddington sagt das ihr einmal norman parkinson gesagt hat als sie ein shooting in paris hatten das man immer mit offenen augen durch die welt gehen soll weil jeder moment ,jeder blick jedes licht einen inspirieren kann.das befolge ich und macht mein leben sehr sehr glücklich und ich lerne jeden tag was dazu schön das wir das hier teilen können

  • Daisydora
    12. Oktober 2010 at 11:21

    Avec Plaisir, Herr Kempe … stimme dir und deiner Philosophie zu! Aber wahrscheinlich muss ich damit leben, dass es eben so ist, weil du ja Einer von K&K bist und ich nicht 😉

  • Lars Vegas
    12. Oktober 2010 at 14:19

    Die Anzeigen sind ziemlich lässig! So stelle ich mir auch die coole Partyszene in Paris mon amour vor!

  • Tomas Andersson
    16. Oktober 2010 at 12:47

    ) Ernsthaft, weiter machen!

  • Horstson » Blog Archiv » April 77 turn on….
    29. Oktober 2010 at 17:58

    […] sich durch, wurde zum Klassiker und wird es noch ‘ne Weile bleiben (The Kooples – Horstson berichtete – lebt davon). In Paris begann ein Massentrend und die Diorboutique in der Avenue Montaigne […]