Nach Horsts erstem DIY Cardigan und den drei Schals, die ich für die Gewinner des Horstson-Schal-DIY gestrickt habe, wird es Zeit, sich dem Haus- und Leibthema von Modeblogs mal wieder zu widmen. Heute mit einem einschlägigen Fundstück, das mir bei einem meiner Lieblingslabel in die Hände gefallen ist, als ich für euch nach den tollsten Karoanzügen in wirklich schönen Farben gesucht hatte …. ETRO! Dort gibt es zur Zeit unter dem Menüpunkt The „Cooked“ Shirt – Interactive Catalogue die reich bebilderten Anleitungen zur Herstellung von selbst gefärbten, ursprünglich weißen ETRO Shirts … die danach ein mildes Milchkaffeebraun, ein tolles Blaubeerviolett oder einen interessanten aber undefinierbaren Patinafarbton angenommen haben. Wer nun denkt: Was ist denn da neu dran? Sowas mache ich mit flüssiger Simplicol Farbe aus dem Drogeriemarkt doch ständig, für den halten die farbaffinen Italiener eine große Überraschung bereit.
Bild: Etro
Gefärbt wurde nämlich mit echtem Kaffee, mit Blaubeersaft und frischen Beeren, mit Zucker und Salz… alles mit Rezepten und Färbeanleitungen… und, das ist es, was mir so gut daran gefällt: Ohne Rücksichtnahme auf ein gleichmäßiges Farbergebnis – eine gewisse Fleckigkeit im Endergebnis war ausdrücklich erwünscht. Sozusagen, um die Individualität dieser Shirts noch zu unterstreichen. Mir gefällt, was dabei herauskam. Es gibt ohnehin viel zu viele weiße Shirts in der Landschaft …
Bild: Etro
Stellt euch mal vor, ihr geht gerade entschlossenen Schrittes auf euren Anlageberater zu, der sein selbst mit Blaubeersaft und Beeren frisch gefärbtes Shirt zum ersten Mal unter dem neuen Anzug von Boss trägt. Das Eis bricht, es folgt ein wissendes Schmunzeln und garantiert entspinnt sich da ein nettes Gespräch drum herum, mit Tricks und Kniffen, wie man es schafft, dass einige Beeren ein Streumuster auf einem Ärmel und der linken Brust bilden. Was mich allerdings auch an den mit Natur gefärbten ETRO Shirts ein wenig stört: Man sieht, so glaube ich zumindest, dass der Nähfaden weder aus Seide noch aus Baumwolle gefertigt wurde, denn, der nimmt die Farbe leider nicht an. Aber sonst gibt es da nichts zu meckern. The „Cooked“ Shirt ist eine sehr kreative und originelle Idee von ETRO, mit der die Mailänder Modefamilie mal wieder ihre Affinität zum Thema Farbe unter Beweis stellt. Ich freue mich auf viele mit Natur gefärbte Shirts, die es nur einmal weltweit gibt – hergestellt und getragen von echten Männern ! Lasst uns dann bitte mal wissen, wie euer erstes Kaffeeshirt gelungen ist…… kann man ja auch erst ins Auge fassen, wenn der hartnäckige Kaffeefleck vom letzten Meeting beim Waschen partout nicht mehr rausgeht ……
Horst
1. Januar 2011 at 13:07Die Idee ist nicht neu aber sehr sehr gut! 🙂
Daisydora
1. Januar 2011 at 13:48Genau …. du darfst aber getrost davon ausgehen, dass ich mit Spinat, Pfefferminze, Tomatensaft und verschiedenen Teesorten nachlegen werde ….. Für ein Luxuslabel wie ETRO finde ich diese Färbeidee ziemlich originell … Ich bin so müde davon, in Onlineshops zu lesen „Dress like Lindsay Lohan“ 🙂
Stephanie
2. Januar 2011 at 12:52Perfekter Rettungsplan für mein versautes Lieblings-Shirt. In der Waschmaschine hat ein Knopf darauf nämlich einen hässlichen braunen Fleck hinterlassen. Daher werde ich die Kaffee-Einfärbe-Idee gleich mal adaptieren und es auf dem Shirt anwenden! Danke!
Daisydora
3. Januar 2011 at 17:37@Stephanie
Ich hoffe, du berichtest uns dann, wie dir das Ergebnis nach dem Kaffeebad gefällt… ich versuche es mit Tomatensaft auf Seidentüll … ich glaube, das Rot wird dann richtig elegant 🙂