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Ausstellungstipp

In Kooperation mit Taschen Verlag

Robert Nippoldt zeigt in Hamburg: „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“

(Bild: Robert Nippoldt; aus „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“; Courtesy of Taschen Verlag)

Das Berlin der 1920er ist eine der großen Mythen des 20. Jahrhunderts: eine exzessiv feiernde, moderne Metropole voller Lebenslust, über der schon die Gewitterwolken von Wirtschaftskrise und Naziherrschaft aufziehen. So zumindest wollte es uns „Babylon Berlin“ weiß machen.
Das Berlin der Goldenen Zwanziger zeigt sich in der ARD-Serie in seiner schillerndsten und, ich gebe es zu, unterhaltsamsten Gestalt. Man wünscht sich eine Zeitkapsel, um zumindest eine Nacht im „Moka Efti“ zu tanzen. Dort angekommen wäre man dann vielleicht etwas enttäuscht, denn das, was bei „Babylon Berlin“ ein Club voller ausschweifender Nächte ist, war in Wirklichkeit ein Kaffeehaus, das zwar ein ganz besonderer Ort war, aber eben auch nicht das Berghain der 1920er-Jahre, wie es der „Stern“ treffend formulierte.

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Ausstellung

Gucci präsentiert „The Artist is Present“ – kuratiert von Maurizio Cattelan

(„The Artist is Present“, Art Wall, Shanghai 2018; Bild: Courtesy of Gucci)

Gucci Kreativdirektor Alessandro Michele und der italienische Künstler Maurizio Cattelan, der auch das Magazin ‚Toiletpaper‘ herausgibt, arbeiteten in den vergangenen Monaten an dem Ausstellungsprojekt „The Artist is Present“. Schon 2010 sorgte Marina Abramovic mit „The Artist is Present“ weltweit für Aufsehen und löste – nicht nur in der Kunstwelt – eine Kulturdebatte aus.
Nun haben sich Catellan und Gucci dazu entschieden, die damalige „The Artist is Present“-Werbekampagne nachzubilden, um eine Ausstellung zu promoten, die das Zeitalter des Kopierens beleuchtet und eben jene Technik unter verschiedenen Gesichtspunkten moderner Kultur beleuchtet.

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Ausstellung

Porcelain Couture

(Sonderausstellung Porcelain Couture ; Courtesy of Fürstenberg)

Was haben ein Couture-Kostüm und kostbares Porzellan gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Niemand würde auf die Idee kommen, sein Kaffeeservice als neuestes Accessoire auszuführen, um damit bewundernde Blicke zu ernten, oder die Teekanne als neues It-Piece zu bezeichnen. Doch bei genauerem Hinsehen verbindet beide Branchen mehr, als man denkt – eine Idee, die ehemalige Kunden des Concept Stores „Kuball & Kempe“ noch kennen dürften. Trat man in den Laden in der Hamburger City, wusste man manchmal nicht, wo man als Erstes hinschauen sollte: Auf die Sneaker von Adidas, das alte Spielzeug, den Chanel-Bearbrick oder die Kristallgläser und das kostbare Porzellan?
Die Ausstellung „Porcelain Couture – Porzellan trifft Mode von Chanel bis Yves Saint Laurent“ macht genau dieses Konzept des Mix-and-Match auf anschauliche Art deutlich. In eindrucksvollen Inszenierungen wird im Museum Schloss Fürstenberg gezeigt, wie unmittelbar uns Mode und Porzellan im Leben begleiten und welche Wechselwirkungen zwischen den beiden exklusiven Luxusbranchen existieren.
Hier ein flüchtiger Blick hinter die Kulissen der Ausstellung „Porcelain Couture – Porzellan trifft Mode von Chanel bis Yves Saint Laurent“:

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Ausstellung

„The Artist is Present“ – eine Ausstellung von Alessandro Michele und Maurizio Cattelan

(Standbild „The Artist is Present“; Yuri Ancarani; Screenshot)

„Das ist die Geschichte eines Traumes“ – wenn eine Pressemitteilung mit diesen Worten beginnt, stellt man sich automatisch auf blumige Prosa ein. Man möge sich, so lese ich weiter, eine Welt voller alter Meisterporträts, alter römischer Marmorköpfe, goldener Reliquien, gefüllt mit Händen und Herzen von Zombies, blühender Teppiche und bunter Tapisserie, Babydrachen und Schädeln unbekannter Kreaturen vorstellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob man diesen Traum selbst haben möchte – doch es ist die Geschichte einer gemeinsamen Arbeit von Alessandro Michele und Maurizio Cattelan. Der Kreativdirektor von Gucci und der italienische Künstler, der ganz nebenbei das Magazin ‚Toiletpaper‘ herausgibt, arbeiten aktuell an dem Ausstellungsprojekt „The Artist is Present“.

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Ausstellung

No one can do Versace better than Versace

(Bild: Courtesy of Gianni Versace Retrospektive Berlin)

In Berlin eröffnet Ende Januar die weltweit größte Ausstellung der Werke Gianni Versaces. „Kultur, Mode und Inspiration fügen sich zu einem überraschenden, noch nie da gewesenen Erlebnisort zusammenfügen“ – so konnte ich es zumindest der Pressemitteilung entnehmen.
Einige Leser werden sich vielleicht noch erinnern können: Gianni Versaces letzte selbst kuratierte Ausstellung fand 1994 unter dem Titel „Signatures“ im Berliner Kunstgewerbemuseum statt. Die Stadt hinterließ bei Versace einen bleibenden Eindruck.
Das 40. Jahr des Bestehens der Marke „Gianni Versace“ liefert Anlass genug, dem Gründer eine in Berlin Retrospektive zu widmen, denn: No one can do Versace better than Versace!

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Ausstellung

Ausstellungstipp: Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger

(Bild: Robert Nippoldt; aus „Es wird Nacht im Berlin der Wilden Zwanziger“; Courtesy of Taschen Verlag)

War früher alles besser? Wohl kaum. Dennoch blickt man oft mit verklärtem Blick in die Vergangenheit. Denke ich zum Beispiel an meinen ersten Besuch der Berliner Loveparade nach, denke ich an den Ku’damm, auf dem – es muss Anfang der 1990er-Jahre gewesen sein – ein Haufen bunter Vögel einer Handvoll Wagen hinterherliefen. In der Realität waren die paar tausend Besucher gar nicht so bunt und die Musik auch gar nicht so ekstatisch, wie ich sie heute beschreiben würde.

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Auf Einladung von Louis Vuitton

Unterwegs mit … Louis Vuitton „Time Capsule“

(Louis Vuitton „Time Capsule“; Bild: Louis Vuitton)

Une histoire extraoirdinaire et riche – Während ich die Preview der Ausstellung Time Capsule in Berlin sichte, gehen mir immer wieder die Worte eines Manufakturmitarbeiters von Louis Vuitton durch den Kopf. Ihn und viele andere habe ich letzte Woche in den Ateliers in Asnières-sur-Seine/Frankreich kennenlernen dürfen. Gemeinsam mit einer feinen Truppe an Journalisten und Bloggern habe ich einen Tag vor den Toren Paris verbracht, durfte nicht nur im Privathaus durch Monsieur Louis Vuittons Wohnzimmer schleichen, sondern auch die alteingesessene Manufaktur besichtigen.
Hier werden seit 1859 – fünf Jahre nach Gründung des Unternehmens – direkt ans Privathaus der Familie Vuitton angesiedelt, die exklusiven und bedeutendsten Aufträge angefertigt. Mein Kollege Peter war bereits vor ein paar Jahren für Horstson vor Ort, seinen zeitlos-pointierten Beitrag kann ich an dieser Stelle jedem ans Herz legen (den Artikel mitsamt Fachwissen-Input gibt’s hier zum Nachlesen).

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Ausstellung

Die Schaufenster der Träume

Leïla Menchari; Bild: Hermès

Im Grand Palais, Paris, wird vom 8. November bis 3. Dezember 2017 von Hermès eine ganz besondere Frau mit einer Ausstellung geehrt. Leïla Menchari hat über Jahrzehnte das Aushängeschild der Firma gestaltet, nämlich die Schaufenster des an der Ecke der Rue du Faubourg Saint-Honoré und der Rue Boissy-d’Anglas liegenden Stammhauses der legendären Marke. Ihre Arbeit tat sie so fantasievoll, wie kaum ein anderer Schaufensterdekorateur.

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Ausstellung

Happy Feet

(Bild: Elmer Batters)

Fetisch – für einige Menschen schwingt bei dem Begriff etwas Anrüchiges mit. Warum eigentlich? Bemüht man Wikipedia, lernt man, dass „Fetisch“ aus dem Französischen (fétiche) entlehnt wurde im Portugiesischen (feitiço) wurzelt, wo es die Bedeutung „Zauber“ oder „Zaubermittel“ hat. Das klingt nicht nur schöner, sondern holt den sexuellen Fetischismus auch aus der Schmuddelecke, in die er oft genug gesteckt wird.
Die Ausstellung „Bizarre Life“ widmet sich in einigen Tagen zwei Pionieren der Fetischkunst: dem Fotografen Elmer Batters und dem amerikanischen Illustrator Eric Stanton.

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Ausstellung

Claudia, Claudia

(© Arthur Elgort, Claudia Schiffer on Hood; Valentino Advertising Campaign, 1995)

Heute geht’s um, taddaaa, Claudia Schiffer herself. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich in den letzten Wochen und Monate eher wenig von der deutschen Schönheit gesehen oder gelesen habe. Kein Tratsch, keine Schlagzeilen oder Vergleichbares. Dafür die Vorankündigung der deutschen Vogue mitsamt Cover-Knaller: „30 Jahre Supermodel“ steht unter einer gelockten Fräulein Claudia, zeitlos schön wie eh und je. Ähnlich wie vor ein paar Monaten, als ich einen Fan-Moment vom Feinsten hatte: Da huschte sie vor meinen Augen in Richtung Limousine, schnurstracks aus einer Boutique in Chelsea kommend – wow, was für eine atemraubende Ausstrahlung.

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