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Starlets – von der Croisette in die Front Rows?

Wer seid ihr alle?

Immer öfter schaut Daisy beim Betrachten von Fotos rund um die Prêt à porter Schauen ratlos aus der Wäsche, hat keinen blassen Schimmer, wer zum Kuckuck das auf dem Bild sein soll. Woran sich nahtlos das riesengroße Fragezeichen reiht, warum reißen sich die Fotografen wie verrückt darum, ein gutes Foto von Frauen zu bekommen, die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt? Natürlich ist Daisy nicht so weltfremd, nicht zu wissen, dass diese Fotos für InStyle und andere Yellow Press gebraucht werden, weil Frauen rund um den Erdball ganz verrückt sind nach diesem „Lesefutter“ und den Eye Candies … so werden die Fotos dieser Frauen auf Modeblogs genannt. Was sagen euch, liebe Horstsonians Namen wie Michaela Gehrmann, Emma Stone, Jade Williams, Caroline Sieber, Emma Roberts, Daisy Lowe, Florence Welch, Alexa Chung, Erin Fetherston und weiterer in der Hauptsache dünner Ladies, die folgendes gemeinsam haben:

Eine gerade zaghaft beginnende Karriere oder noch gar keine und vor allem das wichtigste Erkennungsmerkmal von Modeblog-It-Girls, ultradünne Bleistiftbeinchen, ohne die im harten Starlet-Alltag ohnehin gar nichts geht. Bei dem uneleganten Anblick, der sich Daisy bei der Durchsicht der Fotos rund um die Schauen bot, erschienen die Bilder früherer Starlets, die sich für ihre Karriere aber noch die Knie im Sand an der Croisette von Cannes während des Festivals schmutzig machen mussten, ganz automatisch vor dem geistigen Auge. Brigitte Bardot, Ursula Andress, Marilyn Monroe… Arnold Schwarzenegger?

Schöne neue Zeit: Heute ist man Alexa Chung (oben rechts), nennt sich Model, macht irgendwas mit Moderation auf MTV, hat einen Blog und kommt auf fast allen Modeblogs regelmäßig vor, gerade weil es nichts Neues gibt, ist It-Girl und Muse von Designern und der Head Of Public Relations bringt einem trotzdem körbeweise Einladungen fast aller Modehäuser … die man gerne annimmt, schließlich brauchen Modeblogs und all die In Style Magazine dieser Erde neue „Grützenfotos“* von Frauen, die keine Stars sind und beruflich nichts besonderes machen.

In dem Zusammenhang wundert es Daisy auch nicht weiter, dass bei einer jüngst durchgeführten Befragung angeblich achtzig Prozent der jungen Frauen in Deutschland als ihren Berufs- beziehungsweise Karrierewunsch Model nannten; danach durfte es dann auch noch was mit Moderation und Medien sein und auch It-Girl und einfach berühmt und reich sein wurde regelmäßig genannt. Wer nach dieser trostlosen Botschaft noch behauptet, Germanys Next Topmodel und die Omnipräsenz von Model-, Starlet- und Celebrity-Beiträgen im Fernsehen und der Yellow Press schadeten jungen Mädchen doch nicht, der braucht dringend Coaching beim Erkennen von Zusammenhängen. Daisy geht sogar so weit, zu behaupten, die nun wirklich übertriebene Beschäftigung mit Themen, die gar keine sind, aber auf Modeblogs und in den einschlägigen Print- und E-Magazinen den Löwenanteil der News und Nachrichten ausmachen, hält jungen Frauen von Bildung und echten Themen fern.

Mag ja sein, dass die Mädchen in Schulen, Hochschulen und Universitäten durch größere Lerndisziplin aufholen, dafür, sich wie Jungs und Männer auch mit interessanten Themen zu beschäftigen, fehlen meistens Zeit und Interesse… da immer schon das nächste Starlet zu bewundern ist. Die Männer, die Daisy kennt, würden Schmerzensgeld dafür verlangen, stundenlang mit Freundinnen die Yellow-Press, Modeblogs und die einschlägigen Frauke-Ludowig-und-Kolleginnen-Magazine angucken zu müssen.

Geradezu grotesk wird es für Daisy dann, wenn Erin Fetherston (oben), eine US-Designerin, die echt noch eine ganze Menge zu lernen hat, was eigentlich unübersehbar ist und den Modepilotinnen den Bericht „Sommer wie Winter“ wert war, für ihre elfenhafte Erscheinung geradezu in den Himmel gelobt wird, ohne auch nur ein Wort über die Malaise mit ihren eintönigen und unausgereiften Kollektionen zu verlieren, die auch dadurch nicht besser werden, dass Erin immer dünner wird. Gibt es denn nicht genug wirklich tolle Frauen, die blendend aussehen und wirklich was können? Klar, gibt es die, aber solche Frauen haben wenig Zeit, sich in wirklich jeder Schau in die erste Reihe zu setzen und so bedeutungsvoll wie irgend möglich drein zu gucken, wenn hunderte Fotografen auf ihre Auslöser drücken, weil die ja schließlich auch von was leben müssen…. Da bleibt Daisy nur noch, den Designern zu raten, die Qualität des nicht Fachpublikums künftig wieder besser zu steuern.

Denn, das sah schon mal glaubwürdiger und besser aus, vor der Chanel Schau, auch wenn Duffy (oben links) und Lilly Allen (oben rechts) keine Starlets sind … aber in die Klamotten schlichtweg überhaupt nicht reinpassen.

Aber schön, dass ab und zu Fachpublikum wie Jefferson Hack (oben links) in einem seiner traumhaft geschmackvollen Mänteln oder echte Eye Candies wie Natalia Vodianova (oben rechts) drunter sind, wenn wieder einmal Fotos geschossen werden, die eigentlich keiner braucht…

*sorry, liebe Fotografen, aber gute Fotos sehen eben anders aus, als diese Celebrity Shots

  • siegmarberlin
    16. März 2011 at 16:03

    gebe Dir in allen Punkten recht, reines Futter für Trash-Sendungen like frauke Ludowig usw. Da werden junge Mädels in den Himmel gelobt und wie Stars behandelt und wenn der Hype vorbei, verstehen sie die Welt nicht mehr, warum sich niemand mehr um sie kümmert und ihnen einen Platz in der Frant row anbietet. Duffy in ihrem Chanel-Fummel ( zu dem Ding kann man nur Fummel sagen ) sieht grauenhaft aus

  • peter kempe
    16. März 2011 at 16:25

    früher war es so das die frauen sich für solche anlässe bei ihrem modeschöpfer ein passendes kleid kauften oder machen liessen( sie haben ja alle genug geld das sie sich das leisten können) da die labels heute aber den tussis alles leihen und anbieten zu tragen finde ich passen die personen und gesichter gar nicht mehr zu den kleidern und andersrum.mir fällt zu den meisten photos ein spruch meiner oma ein “ aus nem esel machst noch lange kein rennpferd“label klamotten amchen keine persönlichkeiten aus.in allem anderen kann ich mich nur dem lieben siegmar anschliessen der hat da mal wieder den richtigen kommentar drauf:-))

  • jürgen
    16. März 2011 at 17:58

    daisy sei dank kam zum schluss noch jefferson hack 🙂

  • Daisydora
    16. März 2011 at 19:12

    @siegmarberlin

    Das ist das Schädliche daran, so zu tun, als wären das wichtige Repräsentantinnen … irgendwann fallen die und ihre Fans aus allen Wolken, weil sich die wahren Kräfteverhältnisse und Gegebenheiten außerhalb der Yellow Press und Modeblogs eben überhaupt nicht geändert haben…. Duffy braucht bessere Beratung… die sieht ja eigentlich gut aus …. dankeschön 🙂

    @peter kempe

    Ich bin auch kein Fan dieser Unsitte, alle guten Kleider von irgendwelchen Promis vorführen zu lassen … wenn das so erfolgreich wäre, dann müssten die Werbeetats ja davon profitieren …. tun sie aber nicht… und ich möchte auch kein schönes Kleid kaufen, das vorher von Veronica Ferres zur Premiere von … getragen wurde… Das Gleichnis deiner Oma ist einsame Spitze 🙂

    @jürgen

    Anders wäre es ja unfair gewesen; sind ja auch immer interessante Menschen bei den Schauen, wenn man hinter die Starlets guckt … 🙂

  • katja
    18. März 2011 at 17:32

    alexa chung hat einen blog? kenn ich gar nicht. hast du den link?