Interieur

Sechzehn Zimmer mit Aussicht…

Das wird jetzt meine erste kleine Luxusimmobilienwerbung, liebe Leser: Wolfgang Joop modernisiert die Marke Wunderkind und verkauft die wunderschöne Villa Rumpf am Heiligen See, die er im Jahr 2000 gekauft und dann saniert und stilecht eingerichtet als Firmensitz seines Labels Wunderkind genutzt hatte. Nun wird es Zeit, das architektonische Schmuckstück in der Berliner Vorstadt Potsdams einem neuen Besitzer und Nutzer zu gönnen. Was jetzt schon vom neuen Besitzer bekannt ist: Er oder sie konnte mehr als zwölf Millionen Euro für Villa und Anwesen am See auf den Tisch legen. Ein vorläufig kolportierter Preis, den ich ehrlich gesagt höher geschätzt hätte; schon wegen des romantisch-kitschigen Seeblicks und der guten, frischen Luft, die man dort atmen kann.

Das Quartier rund um die Ludwig Richter Straße, an deren Ende die Villa Rumpf liegt, bietet mit den Villenanwesen der Seestraße und den Herrschaftshäusern in der Mangerstraße auch sonst so einiges an sehenswerter, historischer Architektur als Nachbarschaft, wenn man an den Neubauten von Günter Jauch schnell vorbeifährt.
In den nunmehr elf Jahren, in denen sich die im Holländischen Neobarock von Architekt Gustav Meyer ursprünglich für den Maler Fritz Rumpf Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Backsteinvilla im Besitz von Wolfgang Joop befindet, hat der Designer die durch Umbauten, sowie jahrzehntelange Vernachlässigung und Aufteilung in ein Mehrfamilienhaus schwer in Mitleidenschaft gezogene Villa aufwendig saniert und wiederhergestellt. Die unter Denkmalschutz stehende Villa Rumpf präsentiert sich heute wieder in einem ungewöhnlich historisch stilsicheren Zustand.
Wer also gerne ruhig, idyllisch und hochherrschaftlich mit anschließendem Seegrundstück, alten Bäumen und dem Blick auf das Marmorpalais und dann auch noch mit perfekter Verkehrsanbindung an Berlin wohnt und keine Probleme damit hat, dass zweimal die Woche BoFrost die schmale Zufahrtstrasse blockiert und dann auch noch zwölf Millionen Euro übrig hat, der meldet sich bitte schnell hier Denn, lange kann sowas Schönes doch nicht auf dem Markt sein.
Wolfgang Joop tut glaube ich genau das Richtige. Bei dem Neu- und Durchstart von Wunderkind wird ein klares und modernes Firmendomizil in Potsdam oder Berlin bestimmt als frisches Signal gewertet werden und irgendwie ist Joop auch noch zu jung dafür, in einer der schönsten Villen Potsdams alt zu werden oder mit Wunderkind – sprichwörtlich – in Schönheit zu sterben.
Screenshots: Sothebys Real Estate

  • Horst
    26. Juli 2011 at 09:54

    sehr schön! manchmal denke ich das sich die besitzer gar nicht im klaren sind wenn sie so doll wohnen und das als „normal“ hinnehmen statt sich jeden tag aufs neue drüber zu freuen….

  • peter kempe
    26. Juli 2011 at 10:20

    das haus ist der hammer ichw ar schon oft drin und es ist einfach ein traum.bevor joop es gekauft hat waren die berühmtesten deutschen maler wie liebermann,slevogt und corinth hier zu gast .es hat einen badesteg und ich würd super gern einziehen….

  • Daisydora
    26. Juli 2011 at 10:53

    @Horst

    Das ist in der Tat so eine privilegierte Wohnlage, die mit Ausnahme von Wolfgang Joops Wunderkind Villa in der Seestrasse, der ja alt Potsdamer ist, hauptsächlich von Medien- oder ähnlichen Millionären bewohnt werden kann … und diese Leute sehen das glaube ich als ihr Verdienst an, dort wohnen zu können ….

    @peter kempe

    Du bist doch viel zu jung und hip, um dort zu wohnen … aber schön ist es dort schon sehr …

    Aber Hamburg ist viiiiiiiiiiel besser…

    🙂

  • unsichtbar
    26. Juli 2011 at 10:53

    Das Haus ist wunderschön, und das eklektizistische in den Kollektionen spiegelte sich darin wieder. Oder umgekehrt…
    Mit einem Genesungsprozeß der Marke hat der Verkauf des Hauses aber kaum etwas zu tun. Die im Januar für den Herbst angekündigte Wiederbelebung der Marke ist nach aktuellem Stand unwahrscheinlich, da von den Angestellten nur noch WJ, der Geschäftsführer und zwei Leute in der Buchhaltung übrig sind. Und zumindest die beiden ersten sind aus unterschiedlichen Gründen nicht mal in der Lage einen Knopf anzunähen. Daran würden auch neue Immobilien nichts ändern können.

  • siegmarberlin
    26. Juli 2011 at 11:39

    wunderbare Villa, in toller Lage
    wird sich schon jemand “ neureiches “ finden um die Villa zu kaufen und zu verschandeln.

  • siegmarberlin
    26. Juli 2011 at 11:44

    @ daisydora

    Hamburg ist schön, aber nicht besser und die Lage der Potsdamer Villen ist einzigartig 🙂

  • Daisydora
    26. Juli 2011 at 12:55

    @siegmarberlin

    Du hast so recht… 🙂 aber ich habe meine Zeit in Potsdam schon brav in der Hebbelstrasse abgewohnt und durfte im wunderschönsten Haus in der Mangerstrasse ins eigene Büro fahren… jetzt sind mal die anderen dran …

  • Daisydora
    26. Juli 2011 at 13:00

    @unsichtbar

    Ich habe ganz bewusst auf derartige Spekulationen verzichtet …. ein so begabter Mann wie Joop verliert seinen Wert ja nicht, wenn er mal strauchelt. Das ist anderen sehr begabten Leuten auch schon passiert. Wir wünschen ihm und Wunderkind das Beste und werden ja sehen, was wird. Von einer Immobilie wird der Erfolg sicher nicht abhängen, da hast du recht…..

  • Butchbaby
    26. Juli 2011 at 13:25

    ich selbst war auch schon zu gast bei joop in der villa rumpf und durfte den herrn persönlich in seinen räumen treffen.

    nach einer grandiosen sanierung ist sie zudem voll mit objekten moderner kunst, was das gesamtbild sehr schön abrundet.

    am schönsten war neben dem garten und dem see zweifelsohne die stilecht restaurierte kellerküche – wirklich ein traum.

    wenn ich das geld hätte – ich würde sofort bieten!

  • Mia
    26. Juli 2011 at 17:50

    Solange ich Herrn Joop bei der Grundbuchseintragung nicht die Hand schütteln muss, kaufe ich es.

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    31. Juli 2011 at 10:02

    […] der stimmgewaltigen Dame war die vergangene Woche auf Horstson… 1) Daisydora hat uns von der zum Verkauf stehenden Villa von Wolfgang Joop berichtet. Wir sind uns sicher, der Prachtbau geht weg wie warmes Brot. 2) Sehr zu meiner Verwunderung fanden […]