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Runway Show mit richtigen Models – Louis Vuitton FW11-12

Aus so guten Gründen reibt sich Daisy gerne die Augen: Louis Vuitton Chefdesigner Marc Jacobs präsentierte seine Kollektion für kommenden Herbst und Winter an echten Models. Nein, ich will nicht provozieren. Es wurde echt Zeit, dass nach Tom Ford nun auch die Premium-Marke Louis Vuitton nicht auf die Dienste adäquater Models verzichten wollte. Das macht einen Unterschied wie Tag und Nacht, ob Lindsay Wixon und andere bezaubernde Runway-Gespenster die Outfits spazieren tragen, oder Mariacarla Boscono, Kate Moss (oben), Isabeli Fontana, Diana Dondoe, Stella Tennant, Amber Valetta, Alana Zimmer, Rieanne Ten Haken, Carmen Kass, Naomi Campbell und, wenn ich mich nicht irre auch Carolyn Murphy, das Gleiche aber eben nicht Dasselbe mit Allure tun. Da werden selbst Runway-Queens wie Freya Beha Erichsen, Anja Rubik, Natasha Poly und Magdalena Frackowiak zu Nebendarstellerinnen…

Wenn man die mehr als gelungenen Designs zum spielerisch interpretierten Generalthema Frauen und ihre Fetische genauer betrachtet, dann verlangt deren spezifische Qualität geradezu nach Haltung und großem femininem Selbstbewusstsein. Womit man sich die Modelauswahl erklären kann, ohne nachgefragt zu haben, weshalb ausgerechnet jetzt Kate Moss in kurzen Hosen mit Fluppe im Mundwinkel zum Highlight der Louis Vuitton Show wurde. Blomquist findet das sicher gut, Daisy auch!

Die strenge Linienführung bei einfach allen Teilen lässt das Faible des Designers dafür erkennen, dass der typische Louis Vuitton Kunde das was im Kollektionsmotto versprochen wird, auch bekommt. Mit weniger Perfektion, Professionalität und Eloquenz gäbe man sich nicht zufrieden. Nicht das zum Luxusmarken-Konzern LVMH gehörende Imperium Louis Vuitton, nicht Marc Jacobs, entgegen allen Unkenrufen einer der besten Designer der Welt und nicht die Kunden, die nur das Beste vom Besten wollen und bekommen.

Um alle Ideen von Marc Jacobs zu verstehen, musste ich schon mehrmals durch die gesamte Kollektion gehen. Auf den ersten Blick wirken viele Entwürfe nicht eben alltagstauglich. Und damit sind nicht nur kurze Hosen aus gestanztem, schwarzem Glattleder gemeint, die man ganz sicher nur für schillernde Events ins Auge fassen kann, so man mit Gisele-Bundchen-artigen Beinen gesegnet ist… auch an die Lederteile mit Wespentaillen-Effekt, die sehr transparenten Kleider und Blusen und an diese sehr hochgeschlossenen Gouvernanten-Kragen und Stylings muss man sich erst gewöhnen. Dann aber fällt auf, dass die Kollektion nicht nur Daisy’s nächsten Dunkelblauen Lieblingsmantel enthält, der mich geradezu in Verzückung versetzte (so einen strengen habe ich noch nicht im Schrank), sondern, eine ganz Reihe von zwar sehr speziellen aber durchaus alltagstauglichen Teilen enthält.

Unvergesslich bleibt sicher auch die aufwändige und sehr charmante Idee der Inszenierung der Show mit Dienstmädchen, Liftboys, echten Liften und einem großartigen Entrée mit riesengroßen schwarzen Ballons über dem schwarzen Eingang. Das dürfte wohl Wertschätzung à la LV sein, der Modepresse, den Einkäufern und den Kunden nur den schönsten Anblick mit allem Drum und Dran bieten zu wollen. Auch diese Übung ist gelungen!

Alle Bilder: Louis Vuitton

  • blomquist
    11. März 2011 at 11:45

    Ich war und bin schwer begeistert!
    Kate ist für mich einfach die Tollste!

  • Daisydora
    11. März 2011 at 11:50

    Ich auch … das ist ja Balsam für die müsen Augen… tolle Kollektion und endlich Hoffnung auf die Rückkehr zu einer Modelqualität, die den Ansprüchen an die Marke gerecht wird… schade, dass Natalia Vodianova nur im Publikum saß …..

    Kate kann es einfach und gehört zu den fotogensten und telegensten Menschen, die mir bekannt sind …

  • Eva
    11. März 2011 at 12:06

    endlich mal eine gute Berichterstattung über die Show!

  • Butchbaby
    11. März 2011 at 12:09

    das war die tollste show die es gab, die tollsten schnitte und farben, eine spektakuläre inszenierung!

    ich wünschte ich hätte solche liftboys und solche eleganten ladies, die dann aus den fahrstühlen kämen! 🙂

  • nicolas
    11. März 2011 at 14:06

    langweilig… ich bin mehr an der kleidung als den hungerhaken, die sie tragen interessiert und was ich da sehe ist schnittechnisch alles etwas zu retro . marc jocobs ist nicht halb so gut wie sein ruf, aber was interessiert das die reichen millionärsgattinen?

  • peter kempe
    11. März 2011 at 14:17

    also eins ist doch klar karl hatte stella bei chanel marc jacobs kate und was stellenw ir fest das uns richtige modells durchweg gut gefallen.kate moss ist der hammer und je älter sie wird um so besser entwickelt sie sich.sie scheint sich mit fortschreitendem alter auch immer mehr hin zu dem zeitgeist in dem sie gerade lebt hin zu entwickeln als 15 jährige perfekter heroin cheic und jetzt einfache eine sensationelle frau die wird mit fünfzig noch mal ne absolute hochzeit haben toll!!
    das motto der show hotel und pagen finde ich super gewählt und total zu vuitton passend und die looks sind spitze die corsagen etc.übertrage ich mal nicht auf den alltag aber die einzelteile sind der hammer und echte pariser schneider kunst.lv hat sich klammheimlich die besten leute aus den verschiedenen häusern zu sich geholt und für pret aporter ist die raffiniertheit der hammer.das kammer zofen kleid ist der hit und die blusen sind der hammer.hut ab die kollektion ist super

  • Daisydora
    11. März 2011 at 14:54

    @nicolas

    Ok, gekauft, ich bin neugierig, welche Kollektion entspricht denn deinen Ansprüchen besser?

  • Daisydora
    11. März 2011 at 15:01

    @Peter

    Für mich ist das auch hohe Schneider- und vor allem Schnittkunst … wobei ich nicht wusste, was du wieder mal weisst, dass sich LV die besten Pr^rt à porter Leute geholt hat. Sehr gelungen und durch die Modelauswahl auch visuell ve3rdeutlicht, dass man eine Luxusmarke ist…

  • nicolas
    11. März 2011 at 15:30

    Also besonders gefallen tun mir normalerweise Sachen wie Demeulemeester, A.F. Vandeforst, Balenciaga. Aber das ist ein ganz anderer Stil und eben eine Geschmackfrage. Aber Prada zum Beispiel, grundsätzlich immer recht klassisch aber sie schafft es eben etwas neues hervorzubringen mit einem gewissen Zeitgeist. Marc Jacobs häuft in seinen Kollektionen eigentlich nur so viel Klischee und Luxus an, bis es dann irgendwann beeindruckt, aber das ist eben nicht mein Verständnis von modernem Design. Die 60s Kollektion zuletzt ist auch so ein Fall, das waren alles alte Schnitte, olle Kamellen. Aus die Designersicht waren die 60er da auch schon durch…

    Man kann das natürlich mögen, aber ich habe einfach das Gefühl Marc Jacobs hechelt immer ein bisschen hinterher, wirkt alles etwas angestrengt

  • Daisydora
    11. März 2011 at 17:43

    @nicolas

    Klar entscheidet jeder, was gefällt und was er mag … aber, wenn ich hier über LV schreibe, dann entscheidet nicht mein privater Geschmack darüber, was ich zur Kollektion zu sagen habe. Die muss ich auch dann objektiv beurteilen können, wenn das nicht die Klamotten sind, die ich gerne trage. Ich denke, an dem Punkt müssen unser beider Sichtweisen zur Kollektion naturgemäß auseinander gehen …

    Zu Marc Jacobs: Glaubst du wirklich, Marc Jacobs ist dort, wo er nun mal ist, weil er irgendwelchen anderen Designern oder dem Können dieser hinterher hecheln müsste? Der Erfolg von LV beziehungsweise des Konzerns LVMH kommt ja auch nicht von nichts…

    🙂

  • Horst
    11. März 2011 at 18:34

    Erfrischend zu lesen das ein Bericht über die Kollektion ohne den Aufhänger ‚cellulite‘ auskommt! Danke!!

  • Daisydora
    11. März 2011 at 22:21

    @Horst

    Du hast doch gesagt, das ist hier kein Schnulliblog, sonst hätte ich das Leitthema dieser Woche natürlich auch aufgegriffen….
    🙂