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Rudigier führt RENA LANGE


Links: Daniel Günthert; rechts: Siegmund Rudigier; Bilder: RENA LANGE

Wir haben schon bald Jahresende, aber das Beteiligungskarussell dreht sich immer noch munter weiter. Seit dem 10. Dezember wird das Münchener Traditionslabel RENA LANGE nicht mehr von Daniel Günthert geführt. Neuer Eigentümer ist die private Unternehmensgruppe RudigierPartners aus Salzburg, die sich mit eigenem Kapital auch schon an Unternehmen wie der Porzellanmanufaktur Arzberg und dem Hemden- und Blusenlabel Gloriette beteiligt hat.

Deren Geschäftsführer, Dr. Siegmund Rudigier, wird sich nun höchstpersönlich um die Geschicke der Marke kümmern. Neben dem nötigen Kleingeld verfügt der neue Managing Director über das Maß an Branchenerfahrung, ohne das man heute im Haifischteich des internationalen Modezirkus allzu leicht scheitern kann. Stationen seiner Berufslaufbahn hat er als Group Sales und Marketingdirektor bei Wolford, als Vorstand Retail bei LVMH für Donna Karan zuständig und nicht zuletzt als CEO bei der Porsche Design Group verbracht. An einschlägiger Erfahrung dürfte es also nicht scheitern.
Wobei das Schicksal des Labels RENA LANGE wahrscheinlich von der Strahlkraft der Kollektionen abhängt, für die der Creative Director Karsten Fielitz verantwortlich zeichnet. Wir sind gespannt, was da so an neuen Impulsen kommt. Der mit Labels und Marken übervolle Markt macht es allen Akteuren nicht leicht. Und RENA LANGE kreiert luxuriöse Prêt-à-Porter Kollektionen für eine internationale Klientel, die Qualität und Perfektion erwartet. Aber ganz sicher auch ein jüngeres Design, die Ladies Who Lunch hüllen sich ja heute auch in so eine Art Grunge-Look, aber eben schon mal von Chanel. Da muss also auch etwas Unerwartetes und Wildes in die RENA LANGE Kollektionen hinein.
Ohne Anreicherung des Selbstverständnis der Marke, kann ich mir einen dauerhaften Erfolg nur schwer vorstellen. Wenn Marc Jacobs für Louis Vuitton Femme Op-Art in Zitronengelb und Weiß und ganz reduzierte Schnitte für absolut luxusverwöhnte Kundinnen bringt, dann können sich andere Labels dem Lauf der Zeit wohl auch nur schwer entziehen. Man darf also gespannt sein, wie die Kollektionen unter neuer Führung gelingen und beim Publikum ankommen.
Dazu sagt das Unternehmen: „Feminine Eleganz und Raffinesse sind die kreativen Komponenten der Kollektion. Der Fokus von RENA LANGE richtet sich auf die konsequente Entwicklung eines zeitgemäßen Produktes, das von dem Bedürfnis und dem Lebensstil der Kunden inspiriert ist und zugleich die Philosophie von modernem Design und Stil kommuniziert. Die Auswahl und Entwicklung feinster Rohmaterialien und Garne mit den besten Webereien der Welt, aufwändigste Verarbeitung sowie raffinierte Details bieten den Kunden Prêt-à-Porter auf Couture-Niveau.“

Bis zur ersten Kollektion freuen wir uns erst mal darüber, dass es Daniel Günthert gelungen ist, mit dem Verkauf an RudigierPartners für eine solide Zukunft der Marke RENA LANGE zu garantieren.
RudigierPartners strebt den langfristigen Aufbau einer Unternehmensgruppe rund um Premium- und Luxus-Marken und Unternehmen an, die von der Gruppe mit eigenem Management operativ geführt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Die neue Unternehmensgruppe bietet für alle beteiligten Unternehmen und Marken starke Synergien und vor allem weiteres Wachstumspotenzial sowohl auf der Produkt- wie auch auf der Vertriebsseite. Beide Unternehmen werden diese Synergien intensiv nutzen um die jeweiligen Marken international noch stärker zu entwickeln.

Bilder: www.renalange.com

  • PeterKempe
    12. Dezember 2012 at 22:06

    Daisydora tausend dank mal wieder ein typisch „deiner „Artikel….i Love!

    Grunge Look für Ladys who Lunch ich liebe es ! Das trifft’s genau..thomas und ich nennen es auch sorglos Oligarchen Stil nach dem Motto ich bin so reich da darf ich schlampig aussehen aber bitte von Dolce ! Leider nicht nach Andy Warhol think Rich Look poor …das meinte er anders….

  • Martin
    12. Dezember 2012 at 22:45

    Eine Änderung muss es geben. Die Kollektionen sind immer schön, aber auch nicht mehr. Tresitess ist da vorprogrammiert. Es fehlt das Fünkchen extravaganz

    http://www.look-scout.de

  • Horst
    12. Dezember 2012 at 23:02

    Gut, warten wir es ab. Auf den ersten Blick kann man keine großen Veränderungen im Führungsteam erkennen (siehe Header) 😉
    Würde Rena Lange ein etwas wilderes image gönnen…

  • Daisydora
    13. Dezember 2012 at 10:06

    @Peter Kempe

    Dankeschön …. ich bin selbst oft ganz verdattert beim Anblick der Luxuskollektionen, weil das Schönermachen oder ein noch reicherer Look der Kundinnen nicht mehr erste Priorität haben. Das verschiebt sich meinem Eindruck nach eher hin zu den leuten, die günstigere Klamotten kaufen, mit dem Anspruch, damit reich im modischen Sinne zu wirken. Darüber müssten wir mal ausführlicher schreiben, über den soziologischen Aspekt, Männer 🙂

    Oligarchen-Stil trifft aber auch zu, dafür sind glaube ich zunehmend die Key-Pieces vorgesehen, die man eindeutig einer Marke und Saison zuordnen kann ….

    @Martin

    Je kleiner das Label, desto wichtiger ist es, dass man verkäufliche Kollektionen herstellt …. und bei Rena Lange kann man Verluste, die mit Prêt à porter Kollektionen vieler Labels einfährt, leider nicht mit Parfumlizenzen, etc… ausgleichen. Das ist die Marktrealität. Und ich glaube, es gibt schon ausreichend Kundinnen, die auch dieses Verständnis von Eleganz teilen, allerdings – und in so ferne – gebe ich dir recht, muss da insgesamt mehr Strahlkraft rein, um sich in unserem heutigen übervollen Labelmarkt überhaupüt noch behaupten zu können. Es wird also auch sehr auf das Marketing, auf Werbung und PR ankommen ….

    @Horst

    Dass beide Herren dieselbe Pose genutzt haben, finde ich auch lustig …… 😉