Paris Fashion Week

Der Name der Rose – Rick Owens Spring 2012

Das wird den von Daisy geschätzten Bruder Paul riesig freuen, den obersten Häuptling aller Kapuzinermönche: Niemand geringerer als Rick Owens höchstpersönlich hat sich drum gekümmert, dass es endlich auch modische Kutten gibt. Da werden Anne Will und ihre Gäste aber gucken.
Das allerbeste daran, auch Männer, die ihr Gelübde aus höchst privaten Gründen noch hinauszögern wollen, können sich ab dem kommenden Frühling schon mal an ihre neue bodenlange Tracht gewöhnen. Wer redet bei so viel großem Theater noch von Tragbarkeit, frühsommerlichen Temperaturen und Stückzahlen, die man als Order bekommen will…

Hauptsache anders und über weite Strecke untragbar ist das neue kreativ, oder? Nicht weniger als 31 der in der Schau gezeigten 43 Outfits sind solche Kutten oder haben zumindest untenrum einen langen Rock. Dazu sage ich: Märkte sind Menschen, und Männer sind doch auch welche, deren Wünsche man bei Rick Owens aber anscheinend für überbewertet hält.

Was gibt es dazu noch zu sagen: Drei bis fünf zurückhaltende Farben dominieren die Kollektion. Schwarz, Brauntöne bis hin zum dunklen Erdbraun, Weiß bis hin zu Cremetönen und ein Beige sowie helles Grau werden in allen Outfits, von denen nur wenige durch Kontrasteffekte akzentuiert wurden, eingesetzt.
Mit etwas Humor kann man es aber auch lustig finden, dass manche der Outfits wie Kostümchen wirken, die man nach dem Job auch noch zum Five-O-Clock-Tea mit der hochwohlgeborenen Schwiegermutter tragen kann…

Nie hätte ich zu träumen gewagt, dass man dieses kuttenartige Kleidungsstück in so vielen ähnlichen Varianten zu einer ganzen großen Kollektion für Paris zusammenschustern kann. Gäbe es nicht dieses Beweisfoto des Designers, man könnte meinen, gerade die Kollektion eines Berliner Jungdesigners gesehen zu haben…

Was sagt ihr denn dazu, liebe modemutige Leser? Und vielen Dank, lieber siegmarberlin, für deinen zweckdienlichen Hinweis auf diese Kollektion… Und Bill, von Tokio Hotel, solltest du hier mal irrtümlich hineinlesen, das Schwarze auf Bild Nummer sechs ist super für dich…

Bilder: www.style.com

  • siegmarberlin
    28. Juni 2011 at 11:49

    @ daisydora

    danke für den Artikel

    das ist mit Abstand das blödeste was ich gesehen habe,einfach nur untragbar und da muss auch nichts rein interpretiert werden,was in den Blogs ja z.Zt. passiert und da brauch mir persönlich auch keiner mit Kunst zu kommen vollkommer Quatsch und die Models “ da fehlen wir alle Worte “ Daumen ganz nach unten

  • cb
    28. Juni 2011 at 12:10

    Du redest aber schon nur von dem Rock , oder ? Weil den Rest der kollektion fand ich eigentlich recht gut …

    Diese Röcke … nunja wüsste ich nicht wo man sowas tragen kann 😉

  • Daisy
    28. Juni 2011 at 12:20

    @siegmarberlin

    Ich habe dir zu danken … habe mich so gut unterhalten dabei… und ich finde auch, da muss man nichts mehr Ernstzunehmendes dazu sagen …

    Kunst, welche Kunst, sieht aus, wie das, was Jungedsigner in ihrer Verzweiflung zusammenwursteln…

    Die Modekonzerne und Labels pfeifen seit der Wirtschaftskrise teilweise aus dem letzten Loch und einige Designer betrachten die Erstellung der Kollektionen immer noch als eine Art Sandkasten für ihre Eitelkeiten ….

    @cb

    Also ich habe die ganze Kollektion viermal gesichtet und finde sie von a bis z Grotte … man kann ja bei drei bis vier tragbaren Outfits aus einer Zahl von dreiundvierzig, die gezeigt wurden, nicht mehr von einer gelungenen Kollketion reden..

    Schlimm daran, ich liebe lange Röcke, weil mir selbst die Dinger sehr gut stehen. Glaube mir, wenn es bei mir nicht klingelt, dann wird das ein Ladenhüter … allerdings einer, der es nicht bis in die Läden schafft …

    🙂

  • chillitopf
    28. Juni 2011 at 13:46

    Also der Mantel im obersten rechten Foto sieht aber schon ganz chic aus! 🙂

  • Daisy
    28. Juni 2011 at 14:04

    @chilitof

    Na gut,umso besser 🙂 .. aber würdest du den auch für 2.300 Euro oder mehr kaufen?

    Sicher liest sich das erst mal wie ein unüberlegtes Pauschalurteil, aber wenn man alle marktrelevanten Aspekte bedenkt, wird das ganz mühsam mit dem Absatz dieser Kollektion …….

  • cb
    29. Juni 2011 at 12:50

    @Daisy : Na gut aber das ist ja immer nen Problem mit solchen Designern wie Rick Owens, dass der Preis da ins utopische geht …

    Magst du Ihn priniziell nicht, oder speziell diese Kollektion ?

    Versuche dein Urteil nachzuvollziehen … Ich komm irgendwie immer wieder zu dem Punkt, ist nicht das interessanteste was Rick Owens da gemacht hat …aber so schlimm nun auch wieder nicht …

    Aber ich bin auch relativ grosser Fan 🙂

  • Daisy
    29. Juni 2011 at 13:44

    @cb

    Ja, das ist natürlich auch zutreffend, dass einige Labels einfach zu teuer geworden sind ….

    Ich bin kein Fan von Rick Owens, er hatte aber schon sehr gute Teile und ich bin eher objektiv und schmerzlos was diese religiöse Verehrung bestimmter Labels anbelangt; das heisst, ich freue mich auch öffentlich, wenn auf Blogs verpönte Labels was Gutes bringen.

    Mein Urteil hat damit zu tun, dass ich ziemlich gut über die Entscheidungswege bei den entscheidenden Einkäufern bescheid weiß und mich in normale Männer hineinversetzen kann. Das mit dem Geschmack kommt dann auch dazu… ich finde die Entwürfe nicht gelungen und die Kollektion nicht ausgereift, auch wenn sie auf einigen Blogs hymnisch besprochen wird und ganz sicher einige Fans findet….

    … und ich bin insgesamt erstaunt und verwundert, was in einigen Kollektionen in dieser Saison so gezeigt wurde … man muss sich das ja mal auf der Zunge zergehen lassen, dass selbst so ein Massenlabel wie Agnes B. diese lächerlichen, langen Männerkleidchen in der Kollektion hat….. Wenn man nicht gerade Vivien Westwwod oder John Galliano ist, übernimmt man sich aber leicht an diesen kostümhaften Entwürfen ….

    Und, auch wenn das hier leider schon wieder ein halber Roman wird: Männer kaufen ja auch nicht nur nach Labels ein. Man will einen Mantel und hat das Geld, einen guten und ziemlich teuren zu kaufen. Da kann man sich für das Geld, das einer von Rick Owens kostet, der bei flüchtigem Hinsehen aussieht, wie von Sean Connery abgelegt, aber von acht anderen Labels was Besseres kaufen…. 🙂

    Aber ich gebe auch zu: Ich mag Mode, die schöner macht und die Persönlichkeit nur ins rechte Licht setzt ….

    Wir gucken einfach, was er als nächstes bringt … der kann ja schon was.

  • Epi
    29. Juni 2011 at 15:03

    Hahaha, ich fühle mich verjüngt! So lief ich früher ‚rum, als ich noch ein Grufti war, und nun präsentiert der gute Owens genau so etwas auf den Laufstegen. Das ist doch absurd.

    Es gibt hier ja durchaus ein paar Teile, die gut tragbar und auch schick sind, aber die Ensembles selbst sind doch eher etwas grenzwertig, um es nett auszudrücken.

  • Daisydora
    29. Juni 2011 at 17:49

    @Epi

    Sehr lustig .. wenn man dann seine eigenen Phasen vor Augen geführt bekommt. Geht mir auch so….

    Klar, wenn Geld überhaupt keine Rolle spielt, kann man so ein Outfit in Schwarz kaufen und nach einem Mal tragen in den Tiefen des Kliederschranks verschwinden lassen oder an einen Berliner Modeblogger verschenken .. 😉

  • Horstson » Blog Archiv » Horstson-Premium-Wintermantelparade
    23. September 2011 at 09:20

    […] ich an Rick Owens vielleicht etwas gut zu machen habe, zeige ich euch gleich zwei Mäntel aus seiner aktuellen Kollektion: Sehr modisch geschnitten […]