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Peter’s Cuttings: Daphne Guinness – Pretty amazing Fashion-Icon


Daphne Guinness für Nars 15th

Sie sieht jeden Tag aus, als würde sie direkt einem Couture Defilee entstiegen sein. Sie verabscheut Sportswear und ihr Erkennungszeichen sind ihre extrem hohen absatzlosen Schuhe – Daphne Guinness.
Ihre Schuhe, die sie in den Himmel heben, wie sie es selber nennt, lässt sie bei Christian Louboutin oder dem Japaner Noritaka Tatehana machen und behauptet, dass sie seit dem gar nicht mehr auf Schuhen mit Absätzen gehen kann.
Überhaupt würde ich sie zu den sehr inszenierten Fashion-Ikonen zählen, die – ähnlich wie Lady Gaga oder früher Anna Piaggi – nichts dem Zufall überlässt: Sie sieht sich als eine Art Gesamt-Kunstwerk. Und das auf höchstem und kostspieligsten Niveau. Sie ist sozusagen, auf die Spitze getrieben, die Haute Couture Ausgabe der „English Eccentrics“.

Daphne Guinness; Bild: US Vogue

Geboren und aufgewachsen in England gehört ihre Familie zu einen der reichsten des Landes. Zunächst sah alles so aus als wenn sie das normale, langweilige und bequeme Leben einer Society Tochter führen würde. Klar interessierte sie sich für Mode, ging mit ihrer Oma zusammen zu Givenchy Modenschauen. Ihr erstes Couture Ensemble kaufte sie sich 1987 – sie hatte es in einer Zeitung gesehen: Ponyfell-Rock und Hahnentritt-Jacket von Christian Lacroix. Außerdem war sie ein Fan von Azzedine Alaïa, der damals super angesagt war.
Erst nach dem scheitern ihrer Ehe entpuppte sie sich zum Fashion Victim und begann, sich Schritt für Schritt zu inszenieren und zu perfektionieren.
Aufgetürmte Haare, die denen der Cruella de Ville aus 101 Dalmatiner gleichen und alles von Alexander McQueen für Givenchy Haute Couture. Ihre Freundin Isabella Blow hatte McQueen entdeckt und ihm schon für 5.000 Pfund seine Abschlusskollektion abgekauft, als er noch auf der Modeschule war. Philip Treacy Hüte, immens viel üppiger Schmuck und Key-Items von Chanel Couture, wie Pailletten bestickte Jacken oder Federmäntel wurden mit Valentino Roben kombiniert.
Daphne nimmt nur die ausgefallensten Creationen, die Theater-Kostümen gleichen und möglichst üppig, opulent und überdreht sind. Jeder Tag ist für sie ein Ball, von Arbeit ist nicht viel die Rede und sie mag keine extra Abendroben. Braucht sie auch nicht, weil sie ja schon morgens so aussieht, als wenn sie auf rauschende Feste geht.
In den letzten Jahren designt sie auch selbst – Hosen, Kleider etc. sind aber Sonderanfertigungen nur für sie selbst. Auch die Teile sind meistens reich bestickt – sie liebt Lesage und goldglänzende Materialien und Pailletten werden kiloweise verarbeitet.
Im letzten Jahr widmete ihr das Fashion Institute of Technology in New York eine große Ausstellung und Barney’s dekorierte seine Schaufenster im Daphne Look.
Ihren Stil konnte man als überdreht, exentrisch und typisch „Englisch Eccentric“ auf Millionen-Niveau bezeichnen. Der Stil ist nicht jung und symbolisiert eine Art inszenierten Glamour, der sich aber klar von Hollywood oder zeitgemäßen Stil abgrenzt. Sie sieht sich als eine Couture-Juwelen-Contemporary-Art Inszenierung.
Ihr absolutes Vorbild ist Nancy Cunard und sie ist ihre 21.Jahrhundert Nachfolgerin. Sie selbst bezeichnet sich als Crossdresser. Naja – mit dem Kleider Budget ist das Crossen zwischen den Couturiers ja auch eine nicht so große Hürde. Die Guinness ist so etwas wie ein Paradiesvogel unter den Fashion-Ikonen – muss es ja auch geben – und sie macht die Welt wunderbar schimmernd, wie eine gestickte Pailletten Kaskade von Lesage. Sie bildet sozusagen den Gegenpart zu den natürlichen Fashion Ikonen wie ihren Landsfrauen Kate Moss oder Stella Tennant.

Daphne Guinness by Nick Knight // Tatler Russia, via

Wir sind gespannt auf die Steigerung ihrer Outfits, Misses Guinness und wie hoch Schuhe ohne Absätze noch werden können.

  • Siegmar
    21. Mai 2012 at 10:50

    ein wunderbarer Artikel über eine interessante wie auch teilweise sehr überspannte Frau. Es gibt wunderbare Bilder von ihr und das ganz oben ist toll. Mir ist das alles zuviel inzeniert, wenn man das nötige Kleingeld hat soll man es machen, Engländer machen ja auch “ Train-spotting „.
    Zu diesen Schuhen kann ich nur bemerken, das ich die schlicht vollkommen hässlich finde und die auf mich wirken, wiwe der Huf eines Ochsen.

  • Renate
    21. Mai 2012 at 11:03

    Wunderschöner Bericht, danke Peter!

  • MilkyDiamond
    21. Mai 2012 at 17:55

    Sehr schöner Artikel!!
    Eine kleine Anmerkung habe ich aber: es heisst Cruella de Vil. 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    27. Mai 2012 at 11:38

    […] Rückblick auf einige Schmankerl auf Horstson. 1) Am Montag berichtete Peter über das britische Fashion Victim Daphne Guinness. Von der kann sich Lady Gaga mal eine stilsichere Scheibe abschneiden. 2) Mr. Facebook-Zuckerberg […]