Jacques-Antoine Granjon: Bild: Olivier Roller
Assoziation Mode, Individualität und Kunst für die Öffentlichkeit – Für Horstson habe ich Jacques-Antoine Granjon, den Gründer und CEO von vente-privee.com, zum Gespräch gebeten. In Frankreich vergeht kaum ein Monat, in dem nicht sein Name in Print und Fernsehen erscheint, wohlgemerkt nicht aufgrund von Skandalen, sondern vielmehr wegen seines europaweiten Siegeszug im Onlinehandel. In Deutschland ist Monsieur Granjon jedoch noch nicht ganz so bekannt, weiter geht’s mit dem zweiten Teil meines Interviews (den ersten Teil gibt es hier zum Nachlesen)…
Ich verspüre jede Menge Leidenschaft, wenn Sie von Ihrer Arbeit sprechen – würden Sie dem zustimmen?
Dem kann ich definitiv zustimmen, mir bereitet mein Job mehr als nur große Freude. Für mich ist vente-privee.com im wahrsten Sinne des Wortes eine Traumfabrik: Wir erfinden komplett neue Welten für die jeweiligen Produkte unserer Partnermarken. Es geht mir darum, die visuelle Identität unserer Partner respektvoll aufzugreifen und passend bei uns zu präsentieren. Diese kreative Herangehensweise hat uns im Laufe der letzten Jahre zu einem Unternehmen mit Wiedererkennungswert gemacht, Leidenschaft ist Teil unserer DNA.
Das nenne ich mal Herzblut!
Es klingt ziemlich kitschig, jedoch schlägt seit unserer Gründung das Herz mit unseren Partnermarken. Natürlich leben langanhaltende Geschäftsverbindungen von gegenseitigem Wohlgesonnen und es wird dabei nie langweilig. Es bleibt immer spannend, schließlich gibt es an jedem Morgen neue Herausforderungen…
…wie den Modezirkus! Was bedeutet Ihnen Mode?
Der Modebereich ist ein voller Erfolg auf unserer Plattform. Wir können mit Stolz behaupten, dass wir mit jeder Menge internationalen Labels und Traditionshäusern zusammenarbeiten. Ganz gleich, ob Marken des mittleren Preisangebots oder Kooperationen mit Premium- und Luxusmarken – vente-privee.com wird immer mit Mode assoziiert.
Wir kaufen nicht nur Lagerbestände vergangener Kollektionen, sondern bieten immer öfter auch Teile aktueller Kollektionen an.
Nicht schlecht, das müssen Sie mir bitte einmal exemplarisch näher erklären!
Vor allem hier in Frankreich unterstützen wir junge Designer: Sie haben mithilfe verschiedener Aktionen und Events die Möglichkeit, ihre Entwürfe auf unserer Website anzubieten. Wir bieten ihnen somit eine wichtige Plattform zur Produktplatzierung, gleichzeitig profitieren unsere vente-privee.com-Mitglieder von exklusiven Angeboten, die sie nur bei uns finden.
Wie sieht es modetechnisch bei Ihnen persönlich aus?
Ich mag Mode. Vor allem mag ich die Vielfalt an potentiellen Kombinationsmöglichkeiten einzelner Outfits. In unserem Büro kann man wunderbar diese Vielfalt erkennen: Wir sind um die 2100 Mitarbeiter und allesamt individuell gekleidet.
…das ist mir bereits bei meinem Besuch in Saint-Denis aufgefallen, klasse!
Genau diese Vielfalt wollen wir auch den Kunden auch auf unserer Website anbieten. Sie sollen, dank breit gefasstem Produktangebot, ganz ihrem eigenen Geschmack folgen.
„Laid Back“ von David Mach, ausgestellt im Headquarter von vente-privee.com; Bild: vente-privee.com
Lassen Sie uns über Ihr Headquarter nahe Paris sprechen: Welche Rolle spielt Kunst vor Ort?
Kunst fasziniert mich zutiefst. Ich habe bereits in jungen Jahren angefangen, sie zu sammeln und sehe etwas sehr Persönliches in ihr. Ich erkenne in Kunst immer etwas, dass am eigenen Gefühlszustand anknüpft: Die Ausstellungsstücke in unserem Headquarter sind an das Umfeld angepasst. So sind beispielsweise die Arbeiten von David Mach (Anm. d. Red.: schottischer Bildhauer) aus Kleiderbügeln entstanden.
Diese Art der kreativen Auseinandersetzung gefällt mir sehr, ich möchte ein ansprechendes Arbeitsumfeld schaffen. Deshalb habe ich mich auch ganz bewusst dazu entschieden, Kunst aus meinem Privatbestand im Gebäude auszustellen. Ich möchte sie mit meinem Team teilen können – Kunst ist öffentlich.
Sie sind in Marseille geboren, welcher weitere Ort spielt für Ihre Entwicklung eine Rolle?
Ich bin zwar in Marseille geboren worden, aufgewachsen bin ich jedoch in Paris. Dabei hatte ich das Glück, Eltern an meiner Seite zu haben, die mich in die verschiedensten kulturellen Bereiche eingeführt haben. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass mich meine Mutter bereits in jungen Jahren in Galerien und Museen mitgenommen hat.
Daher also Ihre Leidenschaft für Kunst!
Die Auseinandersetzung mit Geschichte, Kunst und Kultur hat mich geprägt. Ich denke, dass man das sehr gut an der DNA unseres Unternehmens erkennen kann – es ist ein ausgesprochen dynamisches und kreatives Umfeld.
Erinnern Sie sich noch an den stolzesten Moment Ihrer Karriere?
Allgemein bin ich mehr als froh, dass ich etwas von meinen Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben kann: Ich habe gemeinsam mit Xavier Niel und Marc Simoncini die EEMI, Ecole Européene des Métiers de l`Internet, gegründet. Eine Hochschule mit Fokus auf Internet und E-Commerce, mitunter vergeben wir 100 Stipendien à 25.000 Euro an junge Unternehmer und deren Geschäftsideen.
Welchen Ratschlag geben Sie diesen jungen Leuten mit auf den Weg?
Habt keine Angst etwas Neues auszuprobieren und beschäftige dich mit Dingen, die du liebst!
Irgendwelche Hilfestellungen, die Sie damals als junger Unternehmer gerne gehört hätten?
Als wir im Jahre 2000 mit dem Internetaufbau unseres Unternehmens begonnen haben, gab es niemanden, der uns Rat- oder Verbesserungsvorschläge geben konnte. Für uns war es der passende Moment, neue Dinge auszuprobieren, Herausforderungen und Möglichkeiten zu bestreiten. Das waren wunderbare Erfahrungen und sie sind es bis heute noch geblieben.
„Bis heute“, ein mehr als passender Abschluss: Vielen Dank für das ausführliche Gespräch und apropos, was kann man in Zukunft von vente-privee.com erwarten?
Wir sind immer für eine Überraschung bereit. Wir stehen immer, wirklich immer vor neuen Herausforderungen und sind dabei auf der Suche nach den besten Angeboten für unsere Mitglieder!
Eine abschließende Anekdote?
In den letzten Jahren haben wir bereits Autos, Schwimmbäder und Immobilien an der Mittelmeerküste verkauft. Wie sagt man so schön: The sky is the limit!
Ich hoffe es hat euch das Gespräch gefallen und apropos, in Kürze folgt noch ein detaillierter Bericht über meinen Besuch im Headquarter von vente-privee.com!
Zu Besuch bei … Vente-Privee | Horstson
3. September 2015 at 14:28[…] Gründer und CEO Jacques-Antoine Granjon (das ausführliche Interview gibt’s hier und hier zum Nachlesen). Ich für meinen Teil schaue mir in der Zeit für Horstson das Headquarter […]