Meine Lieblingscharaktäre bekommen nun endlich auch Klamotten von mir

Photo: MICHAEL YARISH/Paramount/CBS ©2003 CBS Worldwide Inc. All Rights Reserved

Am Sonntagabend habe ich wieder Criminal Minds geguckt und davor auch ein Stückchen Navy CIS. An beiden Serien hängt das innere Gewohnheitstier in mir, auch wenn ich nebenher lese; sonntags ist bei mir Spiegel Tag, mein persönlicher Murmeltiermoment der Woche, auch so eine Angewohnheit, über die ich schon lange nicht mehr nachdenke. Warum ich auf manche US-Serien ungern verzichte, kann ich aber zumindest halbwegs schlüssig begründen: Ich liebe einige der Charaktäre darin. Zum Beispiel den so verpeilt wirkenden Dr. Spencer Reid, das Profiling-Genie aus Criminal Minds. Wenn ich heute noch mal vor der Wahl stünde, was ich studieren wollte und sollte, so wäre diese Wissenschaft ganz gewiss auch in meinem Suchradar gelandet.

Dr.Spencer Reid; Photo: Paramount/CBS ©2003 CBS Worldwide Inc. All Rights Reserved

Und ich muss mir eingestehen, das hat wohl hauptsächlich mit meinem ausgeprägten Faible für die Vertreter des Berufes in US Serien zu tun, von denen ich wohl etwas zu viele geguckt habe. Eine Überdosis Abby Sciuto und Spencer Reid ist bei mir aber noch lange nicht erreicht. Im Gegenteil. Ich liebe den Hang der modernen Drehbuchschreiber, von Selbstzweifeln geplagte Genies zu entwickeln, denen auch privat nicht immer alles im ersten Anlauf gelingt. Das Unaufgeregte dieser Personen und deren Verzicht auf Eitelkeiten. Das verstehe ich unter modern. Ganz sicher trägt dazu auch der eigenwillige Stil der Akteure bei. Die sind irgendwie immer cool angezogen. Legen offenbar keinen Wert auf Klamotten, die schöner machen.

Abby ist ja der Punk unter den Forensikern und bei Dr. Reid scheint es manchmal, als würde er alte Pullunder und Cardigans von Opa auftragen. Inklusive Brille und Frisur, die den Typ noch verhuschter wirken lassen. Die Ausstatter der Serien leisten da richtig tolle Arbeit. Ich bin jedenfalls begeistert von den Beiden. Und natürlich auch von weiteren Kollegen, auf die ich sicher auch noch mal zu sprechen komme.

Nun denn, gestern dachte ich dann auf einmal, was ich privat so anziehen würde, wäre ich Matthew Gray Gubler, alias Dr. Spencer Reid. Und das zeige ich euch hier. Und die neuen Punk-Klamotten für Abby Sciuto (Pauley Perette) packe ich in einen eigenen Bericht. So könnt ihr euch zumindest einen Typ Mann und Frau zu meinen Klamotten, die ich euch unbedingt näher bringen möchte, vor dem geistigen Auge erscheinen lassen. Ihr dürft und sollt die Dinger aber natürlich auch für euch selbst begutachten.

Los geht es … Mit karierten Winterjacken und einem tollen Mantel. Das gute Stück ist von Balmain und leider richtig teuer, aber auch dementsprechend schön, bis hin zu den Details an den Ärmeln und den silberfarbenen Uniform-Knöpfen. Die Parade der Karojacken wird von der in Blau- und Grautönen karierten Cabanjacke von Burberry Brit angeführt, die zur Zeit mein Favorit unter den Karojacken ist. Aber auch die dunklere und etwas weniger detailverliebte Version von Ermanno Scervino kann sich in diesem Winter überall sehen lassen. Und Männern, die etwas Kariertes als Blouson haben wollen, könnte der klassische Karoblouson aus der PS Kollektion von Paul Smith gut gefallen (Bilder oben, von links nach rechts)

Es schneit ja wieder fast überall und es ist eindeutig schon Winter, auch wenn wir streng genommen noch Herbst haben. Daher geht es hier mit viel Wolle weiter. In Rottönen, meliert und so weiter. Ich liebe ja Tweeds und auch den melierten Effekt bei Wolle, so lange alles aus richtiger Wolle und hochwertig ist. Darum muss man sich bei dem Prachtstück von einem Tweedpulli von Sandro aber ohnehin keine Sorgen machen.
Wenn einer den etwas spießig wirkenden Blauen Pulli mit Roten Dinos von Jil Sander richtig gut tragen kann, dann Dr. Reid … aber ganz sicher steht der noch mehr Männern, sonst hätte Raf Simons den gewiss nicht in die Kollektion getan …. (Bilder oben, von links nach rechts)

Schlicht und schön in zwei Rottönen kommt der warme Pulli von Oliver Spencer daher, dessen einziger Effekt neben der zweifarbigen Einfarbigkeit das Rippenmuster im oberen Bereich ist. Ohne Blockstreifen geht es auch im Winter nicht. Der dünne Pulli von Burberry Brit gefällt mir wegen des T-Shirt artigen Schnittes und der eloquenten Farbkombination, die toll zu allen Sachen in diesem Bericht passt. Etwas auffallender aber ausgesucht geschmackvoll wirken die Farben des Schwarzen Wollpullis mit Blockstreifen in Rosa und Rottönen von Rag & Bone. Den trägt man aber besser zu Tweedhosen, zu ganz Dunkelblauen und Roten, als zu Schwarzen. Das fände ich jedenfalls spannender. Ein warmes und luxuriöses Prachtstück ist der handgestrickte Cardigan mit Schalkragen von The Elder Statesmen. Schade, dass das Label so teuer ist. Aber vielleicht liest ja das eine oder andere Christkind hier rein und erfüllt euch auch dahingehende Wünsche (Bilder oben, von links nach rechts).

Drei Hosen haben mir zu den Looks besonders gut gefallen. Die eine oder andere, vielleicht nicht ganz unumstritten. Über die nun schon jahrelang vorhandenen Biker-Hosenschnitte bei Balmain haben wir ja schon öfter diskutiert. Ich mag diese rote Version, zumindest an Männern mit halbwegs langen Beinen und meinem Role-Model steht sowas garantiert. Etwas weniger auffallend aber auch sehr schick sind die tief Dunkelroten Samtjeans von Gucci. Solche Hosen ergänzen auch Pullis mit etwas mehr Volumen sehr gut, damit man vor lauter weiter Wolle nicht gleich etwas moppeliger wirkt, als man in Wirklichkeit ist. Die Dritte im Bunde ist eine Hose mit Muster, gemacht für etwas modemutigere Männer, die Lust darauf haben, das Uni-Einerlei, ansonsten nur aufgehübscht von den salonfähigen Karos, mal deutlich zu durchbrechen. Die kommen von Gucci und sind einfach schön. Ihr müsst nur bitte fest daran glauben. Außerdem, Pyjamas für die Straße sind ja im kommenden Jahr wieder ein ganz großes Thema. Männer! – da müsst ihr durch (Bilder oben, von links nach rechts).

Als Hemden kommen für mich das sehr schöne und edle Rote Hemd von Peters Pariser Haus- und Leib-Hemdenschneiderei Charvet in frage. Sowas sollte Mann einfach für alle Fälle und Anlässe im Schrank haben. Gemusterte Hemden sind für mich aber auch ein Thema, da ich Mustermix einfach liebe. Warum nicht mal zu einem Tweedjackett oder -Pulli ein schönes gemustertes Hemd tragen? Obwohl die Beiden hier etwas aus der Reihe tanzen, da sie eigentlich auch gut zum Tuxedo oder einem Anzug und den in diesem Winter unvermeidlichen Samtjacketts passen würden. Aber, was soll es, schaut einfach, ob euch da eines davon anlacht. Das erste ist von Etro, wo Muster ja Teil der Marken-DNA sind und das zweite ist wieder aus der Kollektion PS von Paul Smith (Bilder oben, von links nach rechts).

Noch ein paar hübsche Accessoires und fertig ist der Lack!

Wer von euch traut sich über diese schicken Roten Boots im Brogue-Stil drüber? Die sind von Oliver Spencer und gefallen mir neben der auffallenden aber durchaus für normale Modemänner vertretbaren Farbe auch wegen der klassischen Form, die nicht so klobig ist, wie viele der neuen Männer-Boots für den Winter:

Das Laptoptaschen-Thema hält mich ja persönlich immer noch auf Trab, ich habe mich noch nicht entschieden. Daher bekommt mein Role Model eine meiner momentanen Lieblings-Taschen, die dekorativ gestreifte von Gucci. Mehr muss man zu dem schönen Stück glaube ich nicht sagen.

Und weil irgendjemand diese Dino-Dinger, die ja Teil des Vermächtnis des Ex-Designers Raf Simons an Jil Sander sind, tragen sollte, zeige ich euch nun auch noch Mütze und Schal aus der Serie. Schlagt zu und passt gut auf drauf, denn irgendwann sind die richtig vintage und dann ganz schrecklich viel wert. Bis dahin werden Ohren, Kopf und Hals gewärmt, das ist auch schon viel wert.

So, das wäre es für Matthew Gray Gubler und euch, liebe Leser. Wie das nun mal so ist, gefällt er mir aber wie fast alle (tollen) Männer auch in seinem Grumpy-Look sehr gut. Was sagt ihr dazu?

Mein Lieblings-Punk, Abby Sciuto, kommt auch noch dieser Tage ….. und wer weiß, wen ich noch rein virtuell einkleiden werde.

Bilder: Navy CIS, Criminal Minds, Klamotten Net-a-Porter und Stylebop