Music

MASSE = Berghain + Bisky + Ballett – Drogen

Jetzt hat man endlich einmal einen kulturellen Grund ins Berghain zu gehen. Noch bis zum 25.5.2013 wird dort nämlich „MASSE“ aufgeführt. Um genau zu sein ist es nicht direkt im Berghain sondern vielmehr in der „Halle am Berghain“. Diese wurde ursprünglich 1954/55 als Heizkraftwerk errichtet. Nachdem es in den 60er Jahren vom Netz genommen wurde stand es lange Zeit leer und wurde nun im Rahmen dieser Kooperation zwischen Berghain und Staatsballett Berlin der Öffentlichkeit zum ersten Mal zugänglich gemacht. Ursprünglich sollte diese Halle übrigens regelmäßig bespielt werden. Auf Grund von „zu großen Planungsunsicherheiten“ (GEMA Gebühren, Mehrwertsteuerkonditionen auf den Ticketpreis und sowie laut Tagesspiegel auch zu hoher Stahlpreise) konnte dies aber leider nicht umgesetzt werden. Aber zurück zum Thema. Was ist „MASSE“ ?

In den insgesamt drei Performances die über rund zweieinhalb Stunden getanzt werden beschäftigen sich Tim Plegge, Nadja Saidakova und Xenia Wiest mit dem Thema „MASSE“ und ihrer tänzerischen Umsetzung. In ihrer Präsentation sind alle drei Choreografien sehr unterschiedlich. In meinen Augen am besten gelungen ist „Quinque Viae – Dynamics of existence“ von Xenia Wiest. Hier wird tänzerisch dargestellt wie sich eine am Anfang nicht definierte Masse im Laufe der Performance in individualisierte Teile entwickelt. Aber auch „They“ von Tim Plegge und „Boson“ von Najda Saidakova, die im Vergleich zu Wiest’s Choreografie wesentlich langsamer jedoch beeindruckend artistisch daherkommen, sind tänzerisch wie auch musikalisch überaus sehenswert.

Das liegt nicht zuletzt auch an der großartigen Musik (komponiert von den Berghain DJ’s Henrik Schwarz, Marcel Dettmann und DIN), die in den großen Hallen des ehemaligen Kraftwerks einen bleibenden Eindruck im Ohr hinterlässt, sowie dem apokalyptischen Bühnenbild von Norbert Bisky. So ein Projekt hat natürlich auch seine Nachteile. Einer davon: komplett ausverkaufte Vorstellungen. Aber seht es so: Solltet ihr euch für eine Karte vor die Halle stellen und nicht reinkommen, könnt ihr einfach nebenan selber tanzen.

Termine: 18./22./24. und 25.Mai 2013

Preise: 27-42 Euro

Location:
Halle am Berghain
Am Wriezener Bahnhof 1, 10243 Berlin

Weitere Infos zum Staatsballett Berlin unter: staatsballett-berlin.de

  • peter
    17. Mai 2013 at 09:47

    Super!!!

  • Siegmar
    17. Mai 2013 at 11:36

    Ich habe für morgen Karten und bin sehr gespannt und freue mich sehr, ich werde berichten 🙂

  • Horst
    17. Mai 2013 at 11:40

    @siegmar Dein Kommentar ist, warum auch immer, gerade vom Spam Filter verschluckt worden, sorry – hab ihn natürlich wieder befreit…

    @Jan und @siegmar ich bin auf eure Berichte gespannt 😀

  • Daisydora
    17. Mai 2013 at 12:46

    Ein tolles und ambitioniertes Projet, trotz der angeblich etwas durchwachsenen Choereografien. Da bin ich aber auch auf die Live-Berichte sehr gespannt.

    Die unternehmerische Konsequenz und den künstlerischen Weitblick der Berghain Unternehmer bewundere ich sehr.