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Mann, bist du schön! Der BestSeller Gabriel Aubry

Jetzt mal ganz ohne Übertreibung: Amerika hat es gut!

Ganz besonders, wenn es um Werbung geht. Da wird aus dem Vollen geschöpft. Nur das Beste, beziehungsweise die besten Akteure sind gut genug. Und wir sprechen hier nicht mal von Calvin Klein & Co. – es geht schlicht um Bettwäsche mit dem einprägsamen Namen: Charisma. Ich kann mich nicht erinnern, in deutscher Bettwäschewerbung überhaupt schon mal ein Gesicht entdeckt zu haben, bei dem ich mir was gedacht hätte, oder, das ich hätte einem Namen zuordnen können  ….das eine angenehme Empfindung bei mir ausgelöst hätte. Uns muss es reichen, wenn wir die Information bekommen, dass es sich um gewebte Baumwolle mit der Farbbezeichnung Vanillegelb, Mauve, Eisblau oder so ähnlich handelt, auf und unter der wir uns schlaftrunken räkeln. Wäre ja noch schöner, wenn da eigens ein Mann dafür bezahlt werden sollte, uns mit seinem Charme und großartigem Aussehen dazu zu verführen, öfter hinzuschauen, als wir das sonst bei Bettwäschewerbung tun… und, zu kaufen, obwohl sich noch die gesamte Aussteuer unangetastet in Originalverpackung im Schrank stapelt. Da denken die ausgefuchsten Werber an der Ost- und Westküste und dazwischen ganz anders und geben Alles. Egal, ob für eine Sockenkampagne Bruce Weber als Fotograf angeheuert wird, weil Annie Leibovitz wegen des Fotoshoots für ein kleines Hemdenlabel keine Zeit hatte … oder, ob es darum geht, immer den perfekten Cast im verfügbaren Budget zu identifizieren und zu engagieren.

Dieser Idealzustand tritt in Deutschland – so jedenfalls mein ernüchterndes Fazit – nur dann ein, wenn die paar versprengten Spezialisten, die es wirklich beherrschen, einer Marke (oder Kampagne) ein Gesicht zu geben, das die Kunden lieben, den Job bekommen. Wenn nicht, haben wir eben einmal mehr Pech…… bekommen weitere Heerscharen von Grinsebacken in Commercials und Printkampagnen aufs Auge gedrückt ….. Dabei unterscheiden wir uns geschmackstechnisch rein gar nicht von US-Konsumenten. Wir lieben es auch, charmant und überaus ansehnlich dazu eingeladen zu werden, zu kaufen. Und an diesem Punkt kommen wir endlich wieder zu Gabriel Aubry, um den es hier schließlich geht. Das kanadische Model ist für mich einer der besten Verkäufer von Marken und deren Waren. Niemand hätte was dagegen, wenn er uns im Vichykarohemd aus der Almette Werbung verschmitzt entgegen lächeln würde …. der Mann kann alles besser als andere Darsteller verkaufen, auch Frischkäse, Zahncreme, Ketchup und Rasierklingen.
Den Attraktivitäts- und Sympathieforschern unter den Horstsonians brauche ich wahrscheinlich nicht zu erklären, weshalb Werbung mit Gabriel Aubry für die Deutsche Bank genauso funktionieren würde, wie für so ziemlich jedes andere Produkt und jede Dienstleistung in der westlichen Hemisphäre: Der Gesichtsausdruck passt immer. Der Mann ist weit überdurchschnittlich fotogen, hat nur Schokoladenseiten. Die unprätentiöse Art lässt den Betrachter vermuten, dass es sich bei dem Mann um einen idealen Buddy handeln könnte. Er sieht nicht doof aus und ist es auch nicht. Er hat eine sehr männliche Statur, ist riesengroß (1,88) und breitschultrig, wirkt aber trotzdem nicht massig sondern schlaksig und jungenhaft …. und, er hat immer genau die richtige Körperspannung. Was bei Werbung für Bettwäsche auch eine Rolle spielt. Es kann ganz schön schief gehen, wenn Mann sich irgendwie seltsam auf dem Bett und in der neuen Bettwäsche räkelt …. A pro Pos: Nicht auszudenken, wie aufgesetzt beziehungsweise segmentierend das laut models.com wichtigste Männermodel, Baptiste Giabiconi, in derselben Kampagne wirken würde. Auch keine gute Idee wäre es, die im Ranking auf 3 und 11 stehenden Models Simon Nessman oder Aiden Andrews zu buchen. Ich weiß, ich weiß, einigen unter euch gefallen diese Models, weil sie so herrlich unkommerziell und artifiziell wirken, dass man denkt, es könnte sich in Wirklichkeit um Androiden oder schlichtweg attraktive Außerirdische handeln. Diese mageren Jungs können gerne weiterhin (leider für sehr kleines Geld) in den von Insidern bejubelten Anzeigensujets bedeutungsgeschwängert, böse oder fies dreinblicken …denn die Klamotten von Alber Elbaz, Lanvin, für H&M verkaufen sich trotzdem und nicht deswegen besser ….. Allen anderen Anbietern auf unserem Globus kann ich nur dringend empfehlen: Geben sie ihrer Marke ein Gesicht, das ihre Kunden lieben! Zum Beispiel das von Gabriel Aubry, dem Topverkäufer unter den männlichen Models.

  • Horst
    7. November 2010 at 19:47

    ja, einiges ist in america doch besser als in deutschland, aber: lieber simon nessman! 🙂
    und deutschland holt auf: siehe den dedon katalog- der wurde doch vom bruce weber fotografiert….

  • Daisydora
    7. November 2010 at 20:55

    @Horst

    Deutschland ist großartig!!!!! 🙂
    …aber etwas weniger Grinsebacken wären schon besser für den Erfolg der Werbung… und selbstverständlich gibt es positive Beispiele, wie deines von Dedon …. dennoch, in den USA fotografiert Bruce Weber die Socken eines Herstellers, der halb so groß ist, wie FALKE .. Simon Nessman ist wie viele dieser models.com Ranking-Models ein Junge, der zu den Launen der Designer auf einem Bein im Dreieck hüpft, aber sicher niemand, der gut verkauft …..