„Oh come here, copycat!
You’re my puppet, you know I love it!
Oh come here copycat
You can sit on my lap
Looking while I work, baby girl
You could do it, you could do it
You, you could do it, I did it already!“
Wie steht man eigentlich zu dreistem Ideenklau? Tom Fords Statement vom letzten Jahr: „Ich hasse es, von Zara kopiert zu werden!“ (Dailymail UK, 16.04.2013).Das Über-Hip-Label Céline hielt Gerüchten zufolge sogar Fotos vergangener Resort-Kollektionen zurück und Isabel Marant bringt im Gespräch mit den Kolleginnen von Modepilot ihre ganz eigene Meinung auf den Punkt: „Ich glaube, ich will zeigen, dass mir diese Ideen gehören. Denn ich werde schon sehr bestohlen und extremst kopiert von vielen Marken. Irgendwann wissen die Kunden gar nicht mehr, von wem das Ursprungsdesign überhaupt kommt.“. Kein Wunder also, dass sie im vergangenen Jahr mit H&M kooperiert und eigenständig günstigere Variationen ihrer Ideen auf den Markt gespült hat …
Aktuell sorgt Olivier Rousteing, Kreativdirektor aus dem Hause Balmain, für Presserummel: „Ich liebe es, Zara-Kopien von Balmain zu sehen!“ (Independent, 26.07.2014). Wenn er nicht gerade Entwürfe für Rihanna UND den Kardashian-Clan (bin ich der Einzige, der trotz US-Vogue-Cover und Akzeptanz in der Modewelt, diese Familie fragwürdig findet?) fertigt, stöbert der Designer in den Archiven des Hauses und interpretiert Pierre Balmains Ideen vergangener Tage neu. Klar, es entstehen teilweise wunderschöne Kollektionen und Rousteing macht seinen Job durchaus gut, was bewegt ihn jedoch zu diesem Statement? In dem erschienenen Artikel zitiert er fleißig Coco Chanel und philosophiert über Akzeptanz gegenüber Modediscountern wie Zara und H&M, warum?
Ich bin etwas stutzig und wer weiß, vielleicht hängt Balmain nach diesen wohlwollenden Worten schon nächstes Jahr „ganz legal“ beim Moderiesen H&M?
Was haltet ihr von dem Statement und vor allem, wie steht ihr zu dem Kopierwahn der Modediscounter?
PS: Ich stimme mich, zumindest unter der Dusche, musikalisch auf das Thema ein und höre „Copycat“ von Skram ft. Kelis.
monsieur_didier
30. Juli 2014 at 17:37…Vivienne Westwood sagte mal was ganz ähnliches und sie emfand das eher als Kompliment denn als Makel, aber da hat jeder seine eigene Sichtweise…
und zwischen den Entwürfen von Balmain und denen von Zara liegen schon Welten…
allein schon in der Verarbeitung und in den Materialien…
das sieht man doch schon von weitem…
eine Kopie ist immer auch ein kleines Kompliment…
denn was nicht gefällt und nicht gut ist wird auch nicht kopiert, oder???
Wolfram
30. Juli 2014 at 17:39Das Dilemma der „Pret a porter“ Mode ist, wie Tom Ford es sehr zutreffend beschreibt, man sieht die Kollektion, innerhalb einer Stunde sind die Bilder online, die Welt sieht sie, in die Geschäfte kommen sie aber erst nach 6 Monaten, die nächste Woche drauf, tragen junge „Celebreties“ sie auf irgendeinem roten Teppich, man sieht sie in jedem Magazin, bis sie in die Läden kommen sind die Kunden gelangweilt, sie sind zuviel abgelichtet, die Kunden sind müde davon und die Kleider haben ihre Frische längst verloren. Besser kann man es nicht beschreiben, ich kann nur noch hinzufügen, dass sie nach spätestens 4-6Wochen bei den Vertikalen kopiert im Laden hängen, spätestens dann will sie keiner mehr
blomquist
30. Juli 2014 at 21:55„Ich liebe es, Zara-Kopien von Balmain zu sehen!“-
das meint er doch hoffentlich ironisch…
Allerdings fertigt er freiwillig Outfits für die Oberprolette Rihanna und die schmuddelige Kardashian an…
Monsieur_Didier
30. Juli 2014 at 22:15@ blomquist: …ich bitte Dich, Rihanna ist Künstlerin und die Kardashian eine royale amerikanische Familie…
…es gibt Menschen, die machen für Geld eine Menge…
und das hört nicht an der Bordsteinkante auf 😉
Horst
30. Juli 2014 at 22:21Ich erinnere mich noch gut an die das Zara Lookbook Fall-Winter 2010 erinnern und ich kann mir partout nicht vorstellen, dass Rousteing da solo entspannt war 😉
http://www.modissimo.fr/wp/wp-content/uploads/2010/08/Zara-balmain-copie.jpg
Die Vertikalen haben, wie Wolfram oben erwähnt hat, den Vorteil der Geschwindigkeit und wenn ich mir einige Schaufenster bei Zara anschaue, sehen die mehr nach Saint Laurent aus, als Saint Laurent jemals ausgesehen hat…
Horst
30. Juli 2014 at 22:24@Monsieur Hochadel, die Kardashians sind definitiv amerikanischer Hochadel. 😉
Ich habe meine Probleme mit solchen Phänomen …
monsieur_didier
31. Juli 2014 at 10:47@ Herr Horst…
natürlich, die Kardashians sind genauso amerikanischer Hochadel wie Rihanna eine ernstzunehmende Künstlerin 😀
Siegmar
31. Juli 2014 at 11:35ich befürchte das meinte er ernst und hat seinen H&M Koop.- Vertrag schon für nächstes Jahr in der Tasche.
Die Kardashians sind für mich ein Phänomen od. besser man sieht wie die Medien es schaffen jemand „völlig unwichtiges“ in der ganzen Welt berühmt zu machen. Wir haben national als Beispiel “ Die Geißens und Fr. Katzenberger “ die uns immer wieder aufs Auge gedrückt. Ich verweigere mich dem und schalte einfach keine privaten Sender mehr ein, die mich mit der gefilmten Langeweile anöden.
Siegmar
31. Juli 2014 at 11:36übrigens muss ich immer wieder feststellen, das Olivier Rousteing sensationell gut aussieht. 🙂