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Lesetipp: Wenn das mal keinen Shitstorm in der Blogosphäre provoziert, Siems Luckwaldt!

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Bild: Screenshot Profashionals

Um es gleich vorweg zu nehmen – nein, der Beitrag, um den es hier geht, wird keinen Shitstorm provozieren. Ein Shitstorm setzt schließlich vorraus, eine klare Meinung zu beziehen. Das hat Siems Luckwaldt* in seinem Vortrag „Look at ME: Modeblogs – Symptome der Krise oder Medienzukunft?“ beim Luxury Business Day vergangene Woche in München zwar gemacht, aber wer will ihm da schon mit einer ebenso klaren Meinung Paroli bieten? Zu sehr sprach Luckwaldt den meisten Zuhörern und auch mir aus dem Herzen, zumindest lassen das die Zitate erahnen, die Profashionals veröffentlicht hat. Den ganzen Vortrag gibt es noch nicht zu lesen bzw. irgendwo zu sehen, doch Sätze wie “Sie finden in den Frauenmagazinen nur noch die große Trendhysterie und permanentes ‘Kauf mich, kauf mich’, aber keine qualifizierte Modeberichterstattung oder mal eine Kollektionsbesprechung. Das passiert eher im Feuilleton oder im Wirtschaftsteil,” treffen nicht nur den Nagel auf den Kopf, sondern kritisieren, und das ist ein Novum, die komplette Branche des Modejournalismus – inklusive Print und Online. Zu sehr wurde sich in den Kritiken auf Blogs eingeschossen. Und die Magazine? Können sie es wirklich immer besser?

Was mir manchmal in solchen Diskussionen fehlt, sind diejenigen, die den vermeintlichen Luxus der Blogger finanzieren – die Agenturen, die mit Blick auf die (Klick-)Zahlen Blogger rund um den Globus schicken und ihm irgendwie suggerieren, er sei ein Star. Ist er aber nicht, das vergessen selbst gestandene Journalisten manchmal: „Man ist nicht wer, nur weil man einen Modeblog hat. Man wird nicht berühmt. Das ‘Ich dreh mich um mich selber’ ist endlich. Irgendwann ist man 40, dann will sie niemand mehr sehen,” so Luckwaldt und ergänzt heute auf seinem Blog mit einem Zitat von Helen Gurley Brown, Gründerin und erste Chefredakteurin der Cosmopolitan: „It‘s not about you. Don‘t even for an hour forget who you are. You are not a guest. You are an observer. The celebrities at the party don‘t think of you as a friend. The compliments they toss your way are investments they expect to be returned with positive publicity.”
Eben.

Den Beitrag von Profashionals gibt es hier zu lesen, Luckwaldt meldete sich heute auf Nahtlos! auch noch zu Wort und versprach eine Webfassung seines Vortrages – wir sind gespannt!

*Siems Luckwaldt, 35, sammelte redaktionelle Erfahrungen bei Die Zeit, Hamburger Morgenpost, Cinema, Hamburger Abendblatt und in der New Yorker Korrespondenz der Magazine Gala und TV Today. Er war Mitbegründer von how to spend it, dem Luxusmagazin der Financial Times Deutschland, und viele Jahre dessen Fashion & Beauty Director. Ab 2009 übernahm er diese Position zusätzlich für die Titel Capital, Impulse und Business Punk. Zudem entwickelte er den Modeblog Nahtlos! auf FTD.de und war vom 1. Juli 2010 bis 30. Juni 2011 Ressortleiter Fashion, Beauty & Lifestyle sowie Social Media Manager bei der Burda Style Group Online (Bunte.de, InStyle.de, Elle.de, Freundin.de, Wellfit.Freundin.de, BurdaStyle.de). Im Mai 2011 gründete Siems Luckwaldt Lucky Inc. Media und berät seitdem Medienhäuser, Agenturen und Corporate-Kunden bei Social Media sowie Magazin-Projekte. (Quelle: Luxury Business)

  • Jana H.
    11. Juni 2013 at 12:01

    Thanks, this is the kind of post I love about you!!! Thanks. I’m also trying to rethink all the blogging stuff I’m in. For the moment, I posted that I’M quite TREND-tired, even more as usual!!!
    Let’s relax, and live fashion like we cook or walk, naturally and healthy.

    Jana

  • Daisydora
    11. Juni 2013 at 13:09

    Super! Damit trifft er und trifft dein Bericht darüber, den Nagel auf den Kopf. Ich bin glücklich darüber, dass mal Klartext mit Niveau gesprochen wird und ebenfalls über den Fakt, dass es unter den Blogschreibern kompetete Könner wie Siems gibt. Das braucht’s und nichts sonst! 🙂

  • Shout-Outs: Ein luxuriöser Blick zurück | Luxury-First
    17. Juni 2013 at 13:08

    […] bei „Horstson“: Dort wird auf einen Vortrag von Siems Luckwaldt beim Luxury Business Day hingewiesen, der mit dem Phänomen Modeblogs hart ins Gericht geht und damit auch uns aus dem Herzen gesprochen […]