Allgemein

Leigh Bowery Acne Paper

AcnePaper Leigh Bowery-Horstson

Der gute Leigh Bowery auf dem Acne Paper. Also der schöne (Leigh) und das Biest (Acne). Ich weiß nicht was Leigh dazu gesagt hätte, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er es gut gefunden hätte, auf einer Werbezeitung eines Jeansgroßhändlers zu landen. Wollte er nicht immer etwas individuelles? Und ist Acne individuell? Zum Anfang war Acne schon etwas anders als die anderen – aber jetzt? Läuft doch schon jeder mit dem Label durch die Gegend. Bei Leigh war das anders: Seine Designs waren nie für die Masse gedacht, inspirierten aber die Masse – bis heute sind seine Einflüsse zu spüren.
Ob es sich bei dem Foto wirklich um ein Foto von des britischen Malers Lucian Freud handelt, weiß ich nicht, soll es aber. Wenn, dann gehört es zu der unglaublichen Serie „Naked Portraits“, die Freud (übrigens Enkel von Siegmund Freud) an die Spitze der zeitgenössischen Malerei katapultierte. Schade wär es, wenn Freud die Rechte des Bildes für eine handvoll Pfund an Acne verkauft hätte – denn nötig hat er es nicht.
Das einzig Gute an dieser Aktion: Leigh wird noch etwas bekannter und rückt vielleicht auch Jahre nach seinem Tod die Mode in ein anderes Licht – und das ohne Klamotten.
Vor ein paar Wochen erinnerte sich der großartige James St. James für Horstson exklusiv an seine Zeit mit Leigh Bowery. Und auch in den Erinnerungen war Leigh nackt.

  • Jan
    9. Dezember 2010 at 10:03

    Interessanter Gedanke Horst. Zu Anfang mochte ich das Cover, jetzt setllt sich für mich die Frage, ob er überhaupt eine Jeans bei Acne finden würde

  • Rene Schaller
    9. Dezember 2010 at 10:31

    Auf anderen Seiten, welche das sind kann man sich denken, wurde nicht einmal erwähnt wer das Covermodel ist. Und hinterfragt wird da ja grundsätzlich nicht.

    Danke für den guten und kritischen Text.

  • Horst
    9. Dezember 2010 at 10:45

    @rene das lag vermutlich daran das die meisten blogger bowery gar nicht kennen bzw wenn dann nur geschminkt.
    das find ich bei einigen selbsternannten „großen“ bloggern gerade zu peinlich insbesondere dann, wenn im text nach dem namen des dicken mannes gefragt wird. vermutlich wird es da dann bald glamour-berichte über leigh geben, wo dann tränen-geschwängert von seinem tod berichtet wird. allerdings hatte er vorher dort niemals erwähnungen bekommen.

  • Ann-Kathrin
    9. Dezember 2010 at 11:17

    Danke!

  • Daisydora
    9. Dezember 2010 at 23:02

    Wie immer richtig gedacht, Horst!

    Ich glaube, das Foto stammt von einer der großen Bildagenturen (oder Fotografenrepräsentanzen), von denen die Syndication der Topfotografen gemacht wird…. aber wie auch immer, das ist so an den Haaren herbeigezogen, LB für Acne zu nehmen, dass es entlarvt, wie hohl diese Branche teilweise agiert … Muss auch mal los werden, wie schlecht ich den Markenname finde, wie zum Teil überschätzt und überteuert die Klamotten 😉

  • Jan Who
    12. Dezember 2010 at 12:57

    Warum schießen hier alle gegen Acne???

  • Daisydora
    12. Dezember 2010 at 13:21

    @Jan Who

    Ich kann dir sagen, was mich an Acne stört:

    – der Name
    – dass der Glanz der Marke zum Gutteil auf Legendenbildung beruht, hervorgebracht durch die teils hysterische Bewunderung, die dem Label von Modeblogs entgegengebracht wird
    – für das, was es ist, ist das Zeugs zu teuer; für das Geld bekommst du gute Sachen von vielen Designern ….
    – mir ist das Image zu bedeutungsschwanger 🙂

    Ein Beispiel: Guck dir mal die potthässlichen Schuhe an, die La Gamine (Gastbloggerin bei LesMads) in ihrem jüngsten Post vorstellt … die sind einfach nur gruselig … aber Hauptsache was von Acne, dem Label für Leute, die denken, guten Geschmack kann man kaufen …

    Schönen Sonntag 🙂