Music

Lamé und Lichterwand x Die Mode des Eurovision Song Contest 2011

Ne wat war es schön dieses Jahr. Eine riesige LED-Wand, die von jedem noch so schlimmen Auftritt irgendwie ablenkte, Stefan Raabs teilweise unglückliches Englisch, Anke Engelkes tolles Französisch und und und. Gut, wir waren „nur“ Platz 10, aber wenn man bedenkt, dass eine der großartigsten Sängerinnen des Wettbewerbs (Österreich) den achzehnten Platz belegte und Aserbaidschan gewonnen hat, ist das doch eigentlich gar nicht übel oder?
Aber von den Songs mal abgesehen hatten wir natürlich auch in Punkto Garderobe viel zu bewundern. Dieses mal gab es zwar keine Schmetterlinge am Piano (Weißrussland letztes Jahr), dennoch aber eine Menge zu bestaunen:

Jedward – Irland

Schwule haben ja in der Regel n ganz guten Geschmack und auch gerne mal einen etwas ausgefallenen. Ich habe zwar noch nichts über Outing oder Ähnliches gelesen, aber ich gehe mal davon aus, dass die beiden Haargel-Experten stark homosexualisiert sind.
Deshalb haben sie es auch hinbekommen zu ihrem Song „Lipstick“ komplett in roten Glitzeroutfits (natürlich Schulterbetont um die Message zu verstärken) einfach fabelhaft auszusehen. Und wen der Backdrop auf der LED-Wand an die letzte Pet Shop Boys Tour erinnert hat ist auch klar, warum es so fabelhaft war. LEIDER nur platz acht!

Kati Wolf – Ungarn

Davon mal abgesehen, dass ich die Dance-Nummer wirklich gut fand, muss ich sagen, dass Frau Wolf mit ihrem One Shoulder-Fledermausärmel-Kleid im Vergleich zu manch anderer weiblichen Teilnehmerin (Estland/Schweiz/Slowenien um nur ein paar zu nennen) gut dastand. Gut, sie hätte mit den blonden Haaren und dem kurzen Fummel auch den russischen Beitrag singen können, aber auch dann wäre es sexy und zum Auftritt passend gewesen.

Blue – UK

Der Auftritt von ehemaligen Chartstürmern beim Grand Prix ist meist ja eher Tief- als Höhepunkt (siehe No Angels). In diesem Fall irgendwie auch modisch. Wenn man trainiert ist und Dolce und Gabbana mag ist das ok. Bitte. Jeder so, wie er will. Aber wenn jeder blue glänzt, das Hemd bis zum Schritt aufknöpft und den Anzug SO eng kauft, dass man bei der passenden Kameraeinstellung alles gesehen hätte und zu allem Überfluss einen Seidenschal wie gewollt und nicht gekonnt umwirft, dann lenkt das noch nicht mal vom Song ab. Und als wollten sie uns verspotten, nennen sie den Song auch noch „I can“.

Maja Keuc – Slowenien

Ja so ist das mit Kopien. Selten gut. Wie auch in diesem Fall. Das Beyoncé-Gedächtniskleid dieser Teilnehmerin ist meiner Meinung nach wie folgt in Frau Keuc’s Besitzt übergegangen: Ursprünglich sollte das Kleid für Beyoncés neues Video („Run this world“, was trotz des gewöhnungsbedürftigen Beats großartig werden wird) sein. Dann allerdings stellte man fest, dass sie darin trotz vertikal verlaufender Lamébahnen fett aussehen würde. Also wurde es nicht fertig gestellt. Keine Kettelnaht und unten ohne Unterstoff. Ein chinesisches Mädchen entwendete das Kleid allerdings trotzdem aus der Fabrik und stellte es bei Ebay zur Auktion. Dort entdeckte es Maja und war hellauf begeistert, klang doch die Überschrift verlockend: „Tourkleid von Beyoncé – mit Autogramm“. Das Autogramm fand sie zwar nicht als es ankam, aber sie war sich sicher nach ihrem Auftritt würde sie noch einmal genau nachschauen.

Lena – Deutschland

Lena nehmen wir mal nicht auseinander, denn die hat es geschafft tatsächlich sexy zu sein. Zumindest im Gesicht.

Weitere Highlights waren auf jeden Fall Serbien (oben links) mit ihrem missglückten Versuch die Sixties wieder zu beleben, was mit anderen Tapetenmustern sicher eher gelungen wäre. Oder Island (oben rechts), wo ich mich immer noch frage, wie die Herren aus ihren Jeans wieder rausgekommen sind.

Positiv zu bewerten ist, finde ich, Österreich (oben links). Schlicht und zum Song passend. Wenn auch die Perücke etwas zu sehr nach Mireille aussah (was Peter Urban ja auch anmerket). Und Dänemark (oben rechts) natürlich, die trotz des wirklich dämlichen Textes („Come on boys come on girls
 In this crazy crazy world.
You’re the diamonds you’re the pearls…“) in schlichten, rückenfreien Hemden eine gute Figur machten.

Mein Highlight? Moldavien. Ich will auch so einen Hut! Oder ein Einrad.

Bilder: ARD

  • Chris
    16. Mai 2011 at 14:14

    gut das du das mit ironie geschrieben hast 😉 zuerst dachte ich das es nicht dein ernst sein kann… Obwohl Lena fand ich auch sexy 🙂

  • Butchbaby
    16. Mai 2011 at 14:14

    kati wolf aus ungarn… das war das schlimmste kleid…

    ich hatte immer angst, dass sie sich bückt und dann die eier aus dem kleid raushängen… (sorry kati)

  • Chris
    16. Mai 2011 at 14:17

    @Butchbaby Kati WOlf ist eigentlich ein Mann??

  • Butchbaby
    16. Mai 2011 at 14:21

    nein chris. ist sie nicht.
    aber ich fand die sah sowohl vom kleid als auch vom gesicht total transig aus

  • Chris
    16. Mai 2011 at 14:30

    @Butchbaby stimmt! 😀

  • peter kempe
    16. Mai 2011 at 14:49

    leider hast du meine lieblings im mary quant komplett look von 1967 mädels aus serbien nicht berücksichtigt die waren ja als wären sie direkt mit ihren roten gelben und grünen strumpfhosen aus twiggys kleider schrank entsprungen

  • Katharina
    16. Mai 2011 at 14:52

    Hui Hui Hui! 🙂 Sehr lustige Zusammenfassung! 🙂

  • Epi
    16. Mai 2011 at 15:51

    Wenn ich das hier so lese, bin ich froh, dass ich mir dergleichen NIEMALS anschaue!

  • Dana Li
    16. Mai 2011 at 16:56

    Milli Vanilli! Das war das einzige, was ich bei den Herren in Rot denken konnte!

  • Daisydora
    16. Mai 2011 at 17:11

    Sehr unterhaltsam….

    Bei den weiblichen Teilnehmern gab es da wohl mit Ausnahme von Deutschland, der Schweiz und Österreich überwiegend wieder einen schweren visuellen Rückfall ins Rotlichtmilieu …. gruselig 😉 Mein Favorit wäre definitiv auch Moldawien gewesen ….

  • cb
    16. Mai 2011 at 23:00

    Ich fand die Fee auf dem Einrad absolut grossartig ..

  • muglerette
    18. Mai 2011 at 07:22

    tja die einzige mit couture ist ja rausgeflogen….viva la diva…..viva gaultier paris