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Karl Lagerfeld Fashion Machine – Chanels Metropolis

Dass Karl Lagerfeld ausnehmend gerne fotografiert und auch Filme dreht, liegt wahrscheinlich daran, dass er klare Visionen hat und selber weiß, wie man sie umsetzt. Seine Vorliebe für die Zeit der Weimarer Republik und Filme aus eben dieser Epoche sind auch kein Geheimnis. Zu den berühmtesten Regisseuren diese Zeit gehört natürlich Fritz Lang und sein Film „Metropolis“ mit Gustav Fröhlich und Brigitte Helm. Genau die Ästhetik von „Metropolis“ und die Welt des Expressionismus, sowie die futuristische Vorstellung der Zukunft, faszinieren Karl Lagerfeld schon sehr lange. Was liegt da näher, als eine „Fashion Maschine“ zu ersinnen, die ein bisschen wie in Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“ wirkt – natürlich mit Druckmessern und viel Mechanik, um die „technische“ Wirkung zu unterstreichen.
Gesagt, getan: Lagerfeld zeichnete genau in diesem Tenor eine Art Fahrstuhl, in dem man oben die ungeschminkten und unbekleideten Models hineingibt und die dann unten auf das Fotoset der neuen Spring-Summer 2014 Pre-Collection hinausgespuckt werden. Davor steht der Meister selbst und schießt dann die Kampagnenfotos. Lagerfeld ist Perfektionist und der Assistent, der seine „Opfer“ der Maschine zu führt, ist deutlich an der Rolle des Freder orientiert, der eine der Schlüsselrollen in Metropolis innehat. Dazu läuft dann die Musik von Rémy Charrier-Argaillot und schon hat man den passenden Dekor für die Kollektion gefunden.

Die Models Jamie Bochert, Lindsey Wixson, Soo Joo, Nadja Bender und Ming Xi sind gerade die Lieblinge bei den Chanel-Präsentationen und bilden so etwas wie den typologischen Querschnitt der Vorstellung einer globalen Chanel Kundinnen. Vielleicht ist die Fashion Maschine ja auch eine Art der Vorstellung davon, wie Karl Lagerfeld heute die Modewelt empfindet …

Der Aufwand und die Genauigkeit der Produktion sind gigantisch. Wenn man aber den Film betrachtet, fällt auf, dass sich Chanel und Karl Lagerfeld das gestatten, was heute in der Fashion Welt leider immer mehr dem Sparstift zum Opfer fällt: Die Vision und die Fantasie wird genau so umgesetzt, wie es die Perfektion gebietet …

  • J
    14. Februar 2014 at 08:52

    Sorry, merkwürdiger Film, durch die Musik schon wieder gut

  • peter
    14. Februar 2014 at 10:41

    @J Stummfilmzeit Optik:-)))ungewohnt:-)))

  • Siegmar
    14. Februar 2014 at 11:34

    finde ich schon sehr gelungen

  • blomquist
    14. Februar 2014 at 12:40

    Ganz ganz toll!!!

  • Die Woche auf Horstson | Horstson
    16. Februar 2014 at 11:36

    […] 4) Peter zeigte uns den neusten Kurzfilm von Karl Lagerfeld und erklärt die Hintergründe: Fashion Machine – Chanels Metropolis 5) Daisy stellte uns eine schrecklich nette Familie vor: die Dolce & […]

  • Daisydora
    17. Februar 2014 at 11:59

    Das macht mir Lagerfeld wieder ein Quentchen sympathischer, dass er eben nicht alles gleich gut kann 😉