Kaum ein Designer hat die Generation der Mittvierziger so in den Achtziger Jahren geprägt, wie Jean Paul Gaultier. Seine avantgardistischen Kreationen, Stretchmaterialien, der Rock für Männer oder Madonnas Bühnenkostüme schwappten entweder im Original oder als Kopie auch bis in die letzte Landdisco. Sein Stil veränderte nicht nur das Image des Pariser Prêt-à-porter, sondern auch das Bild der Herrenmode …
Nicht nur, dass Jean Paul Gaultier einer der wenigen Kreateure seiner Generation ist, der in Würde älter wird, ohne einem Operationswahn wie Thierry Mugler zum Opfer zu fallen oder wie Claude Montana am Rande des Existenzminimums zu leben. Nein, Gaultier ist sich immer treu geblieben und entwickelt seinen Stil konsequent weiter und baut seine Kollektionen immer auf seine Klassiker aus über dreißig Jahren Karriere auf. Seine Matrosen-Shirts und Kleider mit Tattoomuster sind aktuell wie zur ersten Stunde und wahre Ikonen seines Stils.
Er verehrt Elsa Schiaparelli, was ihn dazu inspirierte, seinen Parfumflakon einst als Büste zu gestalten und keiner verbindet den Spirit der Couture mit so einem Augenzwinkern und Humor wie Jean Paul Gaultier. Erst im Juli überraschte der Designer, der auch jahrelang den Spagat zwischen seiner eigenen Handschrift und dem klassischen Stil des Hauses Hermès schlug, während seiner Haute Couture Modenschau mit einem Gastauftritt von Conchita Wurst.
Jetzt gibt es die Chance, seine Iconic-Pieces in einer Capsule Kollektion bei Lindex, einem skandinavischen Fast Fashion Filialisten, zu erstehen.
Bild: Lindex
Ab dem achten Oktober gibt es in den Filialen (und auch online) eine Kollektion zu kaufen, die ein bisschen an eine aktualisierte Retrospektive der Gaultier Klassiker erinnert und einer Generation, die wahrscheinlich kaum geboren war, als Jean Paul die Teile das erste Mal über den Runway schickte, näher bringen wird.
Die dazugehörige Kampagne, in der der Designer selbst auftritt, wird von Karen Elson gemodelt, die auch schon seit vielen Jahren zu den Lieblingsmodels von Gaultier gehört.
Hier eine kleine Auswahl der Kollektion:
Bilder: Lindex
Bilder: Lindex
Bilder: Lindex
Bilder: Lindex
Auch wenn die 44-teilige Kollektion nicht der Original Qualität von Jean Paul Gaultiers Prêt-à-porter entspricht, amüsiert es mich, dass auf diese Weise eine Generation den Humor eines Designers entdecken kann. Ein Designer, der schon Modegeschichte schrieb, als wir dachten, die Mode neu erfinden zu müssen …
Das Schöne an der Zusammenarbeit ist übrigens, dass 10% des Verkaufserlöses für die Brustkrebsforschung gespendet wird – ein positiver Nebeneffekt, auf den der spendenfreudige Gaultier schon immer geachtet hat!
Gerold Brenner
26. August 2014 at 10:42merci für diesen schönen Bericht! wieder einmal ein Horstson-Juwel! über JPG ist nichts zu sagen …das habt Ihr schon mit Bravour gemacht und dem nichts hinzu zufügen … live ist er wie man ihn kennt très drôle
Siegmar
26. August 2014 at 12:24Tolles Foto vom ihm im Header und ein schöner Bericht. JPG ist einfach nur super, seine Entwürfe die Begehrlichkeiten meiner Jugend und die Tatoo-Shirt fand ich ganz großartig, leider sah ich nicht so großartig, mangels Muskelmasse darin aus. Ich habe jahrelang noch einen neongelben Pullover von ihm gehabt, den konnte ich nicht hergeben.
Monsieur_Didier
26. August 2014 at 18:15…ich fand Gaultier zu seinem Beginn super, absolut besonders und mußte gerade ein wenig lachen, als ich las: „…als Kopie auch bis in die letzte Landdisco…“
ein Freund von mir kopierte immer seine Sarong-Röcke und war damit überall der Aufreger und eine wahre Sensation…
ich hab ihn dann ein wenig aus den Augen verloren, als ich mich mit anderen Dingen beschäftigte, aber als ich ihn dann wieder wahrnahm fand ich ihn unverändert aussergewöhnlich…
seine Arbeit für Hermes war beeindruckend und seine Couture-Kollektionen sind jedes Mal eine Sensation…
und nichts desto Trotz finde ich ihn supersympathisch…
er hat Freude am Leben und vermittelt diese auch und ich mag sein Lachen, welches mich jedesmal ansteckt, wenn ich es höre…
mir gefällt die kleine Strickkappe mit den kleinen Hörnern sehr gut, die wollte ich mir eigentlich schon Ende der 90er kaufen, als ich sie sah, hab’s dann aber doch sein gelassen…
egal: mir gefällt die Kollektion durchaus 🙂
Manfred
26. August 2014 at 18:33Leider nicht für Männer, hätte mich gefreut